«Wir organisieren das ‹Piedra Libre› eigentlich für uns»

Das «Piedra Libre» in Freienstein ist eines der kleinsten Open-Air-Festivals der Schweiz. Die Organisatoren rechnen mit nur knapp 300 Besuchern – trotzdem ist das Festival liebevoller organisiert als mancher Grossanlass.

Gemütliches Beisammensein kommt am Piedra Libre an erster Stelle. (Bilder zvg.)Das das «Piedra Libre» so klein ist, kennen sich bald die meisten Besucher.

Gemütliches Beisammensein kommt am Piedra Libre an erster Stelle. (Bilder zvg.)Das das «Piedra Libre» so klein ist, kennen sich bald die meisten Besucher.

Es ist Samstagnachmittag und amTössufer in Freienstein sitzen gegen 100 Menschen. Gegen 15 Uhr ist aus der Ferne Musik zu hören und der Grossteil der Badegäste macht sich auf zum Festivalgelende. Zuerst sitzen noch viele im Gras und unterhalten sich, dann wird getanzt und zum Schluss gefestet.

Was heute ein ausgewachsenes Open-Air Festival ist, fing 2006 an, als eine Gruppe junger Säuliämtler einen ruhigen Ort, mit Schwimmbecken, für eine Matura-Poolparty suchte. In Freienstein wurden sie fündig, im Garten eines Hauses von Freunden.

Die Poolparty war ein Erfolg und sie führten im folgenden Jahr wieder eine durch. Der Hedinger Päsche Fässler ist OK-Mitglied der ersten Stunde: «Damals entschieden wir uns, dieses Fest als kleines Festival aufzuziehen, für uns, unsere Freunde und deren Freunde.» Der Landbesitzer war einverstanden und sie fragten befreundete Bandmitglieder an, organisierteneine Bühne und bauten viele liebevoll gestaltete Deko-Artikel. «Damals war das Geld knapp und wir konnten keine Gagen bezahlen. Deshalb hielten wir im Leitbild fest, dass wir eine Plattform für Newcomer-Bands sein wollen. Diese Bands haben oft Schwierigkeiten an Auftritte zu kommen», erläutert Päsche Fässler.

Organisches Wachstum als Ziel

Über die Jahre kamen immer ein paar Leute mehr, einige Organisatoren wurden Eltern und das «Piedra Libre» entwickelte sich zum ausgewachsenen Festival. Anfangs wurde primär Alternativ-Rock gespielt, über die Jahre kamen auch Jazz, Ska, Gipsy, Blues und Funk dazu. «Unser Ziel ist es, Musikfreunde jeden Alters anziehen, die Neues kennenlernen wollen. Letztes Jahr war der jüngste Besucher sechs Monate und der älteste 60 Jahre alt», erklärt Päsche Fässler stolz. Das Low-Budget-Konzept ziehe sich durch, erklärt Fässler: «Geld soll kein Hinderungsgrund fürs Kommen sein, deshalb sind die Eintritts- und Konsumpreise moderat. Wir organisieren das Festival ja schliesslich zum Spass.» Die fünf OK-Mitglieder nehmen allesamt eineinhalb Wochen Ferien für den gemeinsamen Auf- und Abbau. Infos: www.piedra-libre.ch, Eintritt 35 Franken für das ganze Wochenende.

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