Zwei Tage ohne Trinkwasser

Wegen starker Regenfälle ist ein Trinkwasserreservoir in Herferswil verschmutzt worden. Vom Donnerstag bis Samstag durften die Einwohner von Rifferswil und Teilen von Mettmenstetten kein Hahnenwasser trinken. Die Gründe für die Verschmutzung sind noch unbekannt.

Die zwei Reservoirs in Herferswil wurden nach der Wasserschmutzung gereinigt und desinfiziert. <em>(Bild Stefan Schneiter)</em>
Die zwei Reservoirs in Herferswil wurden nach der Wasserschmutzung gereinigt und desinfiziert. <em>(Bild Stefan Schneiter)</em>

Bei Routinekontrollen wurden in den Reservoirs Herferswil und Letten Fäkalbakterien entdeckt. Sogleich wurde am Donnerstagmittag die Bevölkerung von Rifferswil und Mettmenstetten über Flyer in alle Haushaltungen und Radio alarmiert und angehalten, das Trinkwasser aus den Leitungshahnen abzukochen. Betroffen waren alle 600 Haushaltungen in Rifferswil sowie 120 Haushaltungen in den Gebieten Gjuch/Lei-grüppenstrasse und Herferswil/Hübscheren in Mettmenstetten.

Nicht nur bei der Alarmierung der Bevölkerung, sondern auch zur Behebung des Schadens reagierten die Behörden sofort. Am Donnerstagabend reinigte bis nach Mitternacht eine Spezialfirma das Reservoir Letten oberhalb von Herferswil. Nach Ablassen der 400m³ verschmutzten Wassers mussten Boden und Wände gereinigt und anschliessend desinfiziert werden. Am Freitag folgte das Reservoir Helferswil mit seinen 200m³ Wasser. Von ihm war die Verschmutzung aus- und auf das mit ihm verbundene Lettenreservoir übergegangen. Anschliessend wurden sämtliche Wasserleitungen in den Dörfern vierfach gespült.

Es dauerte bis am Samstag 14 Uhr, ehe das kantonale Labor Zürich nach Analyse der Wasserproben Entwarnung geben konnte, welche die Behörden der zwei Gemeinden an die Bevölkerung weiterleiteten. Zugleich erging an die Einwohner die Anordnung, zuerst alle Wasserleitungen im Haus fünf Minuten lang gut durchzuspülen, um eine Wiederverkeimung des Trinkwassernetzes auszuschliessen.

Dachs-und Fuchs als Schuldige?

Die Ursachen der Verschmutzung sind noch nicht geklärt. Rifferswils Gemeindepräsident Christoph Lüthi, der sich am Freitag vor Ort ein Bild der Lage verschaffte, vermutet: «Im Bereich der Quellfassung des Reservoirs Herferswil hat es frische, neue Dachs- und Fuchsbauten. Aufgrund der starken Regenfälle ist es möglich, dass Wasser über dieses Höhlensystem in den Fassungsbereich geflossen ist. Vielleicht haben auch Baumwurzeln die Fassung beschädigt.» Das Awel wird zusammen mit dem kantonalen Labor, dem Wassermeister von Herferswil und mithilfe eine Wildhüters die genauen Ursachen abklären.

Die Bevölkerung hat auf die Trinkwasserverschmutzung laut Christoph Lüthi «ruhig und verständnisvoll» reagiert. Zwei, drei Leute hätten sich über Unwohlsein beklagt. Rifferswil stellte im Gemeindehaus gratis einige hundert Liter Wasser für die Einwohner bereit. Der Volg Rifferswil verkaufte rund zehn Prozent mehr Mineralwasser als üblich.

Weitere Artikel zu «Bezirk Affoltern», die sie interessieren könnten

Bezirk Affoltern25.04.2024

Fusionspläne bei Landi-Genossenschaften

Landi Albis, Obfelden und Freiamt künftig gemeinsam?
Bezirk Affoltern25.04.2024

Schneedruck macht den Kulturen zu schaffen

Raps, Gerste und Obst leiden unter dem anhaltenden Wintereinbruch
Bezirk Affoltern25.04.2024

Veloweg wird nun doch gebaut

Zwischen Uerzlikon und Rossau: Einigung zwischen der Besitzerfamilie und dem Kanton