Aufsteiger Uzwil düpiert den FCWB

WB gelang es trotz Traumstart nicht, den nächsten Heimsieg einzufahren und musste sich gar überraschend seinem mutig agierenden Kontrahenten beugen.

Flavio Peters Direktabnahme prallt von der Latte auf die Linie und ins Feld zurück. (Bild Kaspar Köchli)
Flavio Peters Direktabnahme prallt von der Latte auf die Linie und ins Feld zurück. (Bild Kaspar Köchli)

Den Gegnern vom letzten Samstag, WB und Uzwil, glückte der Meisterschaftsstart unterschiedlich. Während die Ämtler mit zehn Punkten aus vier Partien an die letzte Saison anknüpften, taten sich die Ostschweizer schwer. Erstmals seit 1979 wieder in der ersten Liga spielend, vermochten sie lediglich einen Zähler zu ergattern. Allerdings war Favorit Wettswil-Bonstetten gewarnt. Uzwil hatte ausschliesslich gegen starke Konkurrenz gespielt und bei seiner hauchdünnen 1:2-Niederlage vor Wochenfrist dem Aufstiegsaspiranten Baden alles abverlangt. Die Zuschauer durften sich bei strahlendem Sonnenschein auf eine spannende Begegnung freuen.

1:1 nach zehn Minuten

Den Heimischen gelang ein Auftakt, wie man ihn sich wünscht. Bereits nach drei Minuten krönten sie ihren ersten stürmischen Angriff zum 1:0. Der wirblige Figueiredo passte zur Mitte auf Captain Peter, der uneigennützig Mittelstürmer Bachmann bediente, welcher den Ball sicher im Tor unterbrachte. «Ein genialer Pass von Flavio, da konnte ich fast nichts mehr falsch machen», kommentierte der Schütze seinen Erfolg bescheiden.

Uzwil zeigte sich keinesfalls geschockt und reagierte postwendend mit einer sehenswerten Ballstafette. Lanzendörfer lancierte Knöpfel, der passte zum mitgelaufenen Nushi und dessen Schuss wurde in höchster Not in Corner gelenkt. Dem 39-jährigen Nushi, seines Zeichens Ex-Profi bei Xamax, St. Gallen und Aarau, wurden kurz darauf in der WB-Abwehr zu viele Freiheiten gewährt. Er nutzte dies nach einem schnörkellosen Dribbling mit einem überlegten Schlenzer in die weite Ecke zum Ausgleich.

Peter mit «Fast-Wembley-Tor»

Nun entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Uzwil versteckte sich nicht im Geringsten, sondern suchte sein Glück mit mutigem Spiel nach vorn. Die besseren Chancen besassen allerdings die Rotschwarzen. Dem Torerfolg am nächsten waren sie, als Flavio Peter im Fünfmeterraum Figueiredo bediente, jedoch Keeper Waldvogel in extremis den Ball noch «wegwischen» konnte. Später sprintete Aeberli auf dem rechten Korridor fulminant nach vorne, schüttelte pfeilschnell zwei Gegenspieler ab und zog allein Richtung Strafraum.

Jäh gestoppt wurde er vom Pfiff des Unparteiischen. Dieser «gehorchte» ­seinem fahnenschwingenden Assistenten, der ein Stürmerfoul gesehen hatte. Im Gegenzug kam Uzwils Gebert zu ­einer Topmöglichkeit, Rüeggs Handschuhe entschärften den kräftigen Schuss. Nochmals schnupperte WB zweimal an der Führung, ehe der Pausenpfiff den unterhaltsamen Match unterbrach.

Die Partie blieb spannend, beide Teams strebten den Vollerfolg an. WB musste nach Scharfschuss von Nushi eine heikle Situation überstehen – Rüegg und Thalmann retteten im Verbund spektakulär. Die Reihe war wieder am Gastgeber. Nach rasantem Angriff über rechts lancierte Heini den heranstürmenden Flavio Peter, dessen Schuss von der Lattenunterkante auf die Linie und ins Feld zurücksprang. Später hämmerte der eingewechselte Hager den Ball aus guter Position über das Ostschweizer Tor und kurz darauf fiel der Abschlussversuch des gleichen Spielers zu harmlos aus. WB kontrollierte das Geschehen nun weitgehend. Inmitten dieser Periode geriet dem ansonsten untadeligen Brüniger ein Rückpass zu kurz – das Geschenk wurde von Alija dankend zum 2:1 verwertet.

WB vermochte nun, trotz dem Mobilisieren aller Offensivkräfte, nichts mehr zu bewirken. Die Ostschweizer standen weiter kompakt und konnten den Vorsprung recht sicher über die Zeit bringen. Ihr Keeper Waldvogel zeigte sich nach dem Spiel glücklich: «Der Sieg ist nicht gestohlen, wir traten im Kollektiv grossartig auf. Der frühe Rückstand brachte uns nicht aus dem Konzept. Natürlich hatten wir beim Aluminiumtreffer Glück, dieses hatten wir im Gegensatz zu den letzten Spielen heute auf unserer Seite.» Und Uzwil-Trainer Müller meinte: «Ich bin wirklich zufrieden. Wir wollten frech aufspielen, auch gegen diesen Topgegner. Vor dem Spiel wären wir mit einem Punkt zufrieden gewesen. Umso schöner, dass es nun drei sind. Jetzt haben wir die Gewissheit, in dieser Liga angekommen zu sein.» Für den heimstarken FCWB ging eine eindrückliche Serie zu Ende. Die letzte Niederlage zu Hause datiert vom 28. September 2019, beim 0:1 gegen Paradiso.

Sportplatz Moos, 175 Zuschauer, FCWB –Uzwil 1:2 (1:1)

3. Bachmann 1:0; 10. Nushi 1:1; 76. Alija 1:2. Rüegg; Brüniger, Studer, Thalmann (89. Dzelili), N. Peter, F. Peter, Miljkovic (79. Salihu), Heini, Aeberli (46. Hager), Figueiredo (66. Jakovljevic), Bachmann (66. Mesonero).

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