Jacqueline Schneebeli wieder Schweizer Meisterin

Neben Nino Schurter und Jolanda Neff durfte am Sonntag auch Jacqueline Schneebeli in Gränichen die oberste Stufe des Siegerpodiums erklimmen. Nicht das einzige Spitzenresultat aus dem Säuliamt. Der Mettmenstetter Junior Timo Müller wurde Fünfter.

Die Hauptikerin Jacqueline Schneebeli freut sich in Gränichen über den Gewinn des zweiten Schweizer Cross-Country-Meistertitels bei den Juniorinnen. <em>(Bild Martin Platter)</em>
Die Hauptikerin Jacqueline Schneebeli freut sich in Gränichen über den Gewinn des zweiten Schweizer Cross-Country-Meistertitels bei den Juniorinnen. <em>(Bild Martin Platter)</em>

Trainer Pirmin Christen, der bei Gut Training in Mettmenstetten praktiziert, scheint ein gutes Händchen für Nachwuchssportler zu haben. Sowohl Jacqueline Schneebeli als auch Timo Müller vertrauen auf das Wissen von Christen – und werden immer besser. Schneebeli erhielt am Sonntag an den Mountainbike Schweizer Cross-Country-Meisterschaften in Gränichen erstmals die Gelegenheit, für einmal ohne Zeithandicap im Feld der Elite- und U23-Fahrerinnen mitzumischen. Sie löste die Aufgabe einmal mehr mit Köpfchen und teilte ihre Kräfte klug ein.

Blöchlingers zu schneller Start

Nicht so ihre direkte Konkurrentin Ronja Blöchlinger, die sich in der ersten Runde dazu verleiten liess, gleich alle ihre Konkurrentinnen hinter sich zu lassen und noch vor Elite-Favoritin Jolanda Neff in die erste technische Abfahrt zu stechen. Es kam, wie es kommen musste: Im weiteren Rennverlauf wurde Blöchlinger von den besten Elite- und U23-Fahrerinnen «vernascht». U23-Favoritin Sina Frei lieferte sich an der Spitze ein packendes Duell mit Elite-Favoritin Jolanda Neff – bei dem für einmal beide das bessere Ende für sich behielten: Neff gewann das fünfte SM-Trikot, Frei das dritte bei den U23. Meisterin bei den Juniorinnen wurde schliesslich erneut Jacqueline Schneebeli, die sich beim Start zurückgehalten hatte, vor Blöchlinger und Lisa Baumann.

Anstrengendes Einschlafen

«Linda Indergand legte für mich ein perfektes Tempo vor. Gegen Rennende wurde ich richtig euphorisch und konnte sie sogar noch überholen», erklärte Schneebeli, räumte aber lachend ein, dass «das Einschlafen in der Nacht vor dem Titelkampf anstrengend gewesen war.» Im Hinblick auf den Titelkampf sei sie schon etwas nervös gewesen. Letztes Jahr sei es ihr auf der Strecke in Gränichen überhaupt nicht gut gelaufen. Die Bedenken hätten sich dann aber als unbegründet herausgestellt, freute sich die Hauptikerin.

Den umgekehrten Weg nahm Timo Müller. Im Getümmel des Massenstarts blieb der Mettmenstetter hängen, fand aber bald seinen Rhythmus und überholte Mitstreiter um Mitstreiter. «Irgendwann hatte ich die Spitzengruppe in Sichtweite. Fünf Fahrer und ich nur etwa sieben Sekunden dahinter. Das beflügelte mich total», beschreibt Müller das Gefühl, dass er bisher noch nie in einem Bike-Rennen gespürt hatte. Prompt realisierte er im dritten und vierten Umgang die schnellste Rundenzeit der gesamten Konkurrenz. Doch dann zwangen ihn Beinkrämpfe, das Tempo zu drosseln. Mit etwas Glück erreichte er dennoch den fünften Platz, denn einer der Spitzenfahrer war in der Abfahrt gestürzt. Müller sagt: «Es ist viel besser gelaufen als erwartet. Ich setzte mir zwar insgeheim schon einen Rang in den Top-5 zum Ziel. Aber die Überzeugung, dass ich es bei der starken Konkurrenz tatsächlich schaffen könnte, kam erst, als ich im Rennen die Spitzengruppe sah.»

Der fünfte SM-Rang ist für Müller Gold wert. Er könnte der Türöffner fürs Bike-Nationalkader sein – nachdem der Zimmermannslehrling letzten Winter bereits die Aufnahme ins Radquer-Nationalkader geschafft hatte. Im zweiten Lehrjahr, das nach den Sommerferien beginnt, kann er deshalb das Arbeitspensum auf 80 Prozent reduzieren – mit Hauptziel Radquer-WM Anfang Februar 2020 in Dübendorf.

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