«Das Wunder von Affoltern»

Die 2. Mannschaft des FC Affoltern hat mit einem sensationellen Schlussspurt den Ligaerhalt geschafft

Es gibt nicht nur das Wunder von Bern. In den vergangenen drei Wochen ereignete sich das «Wunder von Affoltern». Noch Ende Mai und fünf Runden vor Schluss der 4. Liga Meisterschaft lag die 2. Mannschaft des FC Affoltern scheinbar aussichtslos mit 9 Punkten Rückstand auf den FC Knonau-Mettmenstetten abgeschlagen am Tabellenende. Auch der restliche Spielplan, wo noch drei Spiele gegen Aufstiegsaspiranten auf dem Programm standen, verhiess nicht viel Positives. Was aber eine trotz der miesen Resultate positive Einstellung und vor allem eine intakte Mannschaftsmoral auslösen können, haben wir alle in den letzten drei Wochen erlebt. Unbeirrt hat das Trainergespann Kaldos/Stieger mit dem Team hart weitergearbeitet und ihnen den Glauben und Fähigkeit einverleibt, dass der Abstieg erst nach Abpfiff des letzten Spiels entschieden wird und dass dies nicht ihr Team sei.

Neues Selbstvertrauen

Als erstes Team musste der FC Langnau a/A 1, als Aufstiegsfavorit gehandelt, die neue Stärke der Affoltemer kennen­lernen. Nach einer sehr starken Teamleistung mit kleinen Kadermutationen wurde das Albisduell knapp mit 3:2 gewonnen. Eine Woche später gastierte die zweite Mannschaft des FC Wiedikon, ebenfalls auf einem Spitzenplatz liegend, auf dem Moos. Mit gewonnenem Selbstvertrauen und endlich einem Erfolgsergebnis im Rücken dominierten die Reserven des FCA auch diesen Gegner und gewannen verdient mit 2:1. Als fader Nachgeschmack des Spiels blieb aber die jeweils dritte Verwarnung von Captain Allessio Vanetta und Mike ­Aegerter, zwei wichtigen Teamstützen. So reiste das Team stark geschwächt zum aktuellen Spitzenreiter FC Esperanza ZH nach Adliswil. Der Tabellenleader hatte sicherlich die letzten Resultate des Gegners studiert und liess von Beginn weg nichts «anbrennen» und gewann hoch mit 8:0. Spiel verloren, immer noch drei Punkte Rückstand auf den FC KM. Aber es blieben noch zwei Matchbälle gegen Wollishofen und Wettswil-Bonstetten. Das Auswärtsspiel gegen den FC Wollishofen 2 musste wegen der schlechten Witterungsbedingungen mehrmals verschoben werden und wurde am Schluss in Affoltern auf dem Kunstrasen ausgetragen. Diesen «neuen Heimvorteil» wollte die Kaldos/Stieger-Truppe für den nächsten, wichtigen «Dreier» nutzen, damit punktemässig zu Knonau-Mettmenstetten aufschliessen und diese dank der weniger Strafpunkte auch gleich überholen. So entwickelte sich ein Spiel mit wenig Chancen. Die Defensiven standen lange Zeit sehr gut. Der FCA bewies aber Geduld und erzielte in der 65. Minute durch Samuel Mago Gimenez den langersehnten Führungstreffer. Nun drückte Wollishofen auf den Ausgleich und setzte die Einheimischen stark unter Druck. Ein sehr schön ausgespielter Konter ­wurde in der 81. Minute durch Cedi Maag herrlich zum Schlussresultat und ­Siegsicherung abgeschlossen. Somit war alles angerichtet für die Finalissima der letzten Meisterschaftsrunde am vergangenen Wochenende. Zuerst die Schreckensmeldung aus Hausen: Der FC Knonau-Mettmenstetten legte am Samstagabend mit dem Remis gegen den FC Hausen eher überraschend vor und verdrängte die Hauptstädter wieder auf den Abstiegsplatz. Somit war klar, dass der FCA am Sonntag im ewigen Derby gegen den FC Wettswil-Bonstetten 4 mindestens einen Punkt erspielen musste, um den fast sicher geglaubten Ligaerhalt doch noch zu realisieren. Dem Spiel war anzumerken, welche Wichtigkeit es hatte. Der FCA wollte zu null spielen und so den notwendigen Punkt auf ihr Konto gutschreiben. Nach ausgeglichener erster Halbzeit gelang den Einheimischen in der 59. Minute durch Felix Asam der erlösende und viel umjubelte Sieges­treffer. Dank guter, solidarischer Abwehrarbeit des ganzen Teams und etwas Glück, das in der Vorrunde vollends ­fehlte, konnte der Vorsprung über die Ziellinie gerettet werden. Es war ein ­würdiger Abschluss, der zusammen mit der 1. Mannschaft gebührend gefeiert wurde.

Herzliche Gratulation an das ganze Team und vor allem auch an die Trainer Bela Kaldos und Andreas Stieger, die den Glauben ans Team nie verloren haben und nun entsprechend belohnt wurden.

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