Schiedsrichterentscheid verhindert Goldmedaille

Am 15./16. November 2014 fand in Uster die Judo Schweizer Einzelmeisterschaft (SEM) statt. Unterstützt von über 1000 Zuschauern pro Tag kämpften an diesem Wochenende die besten Judoka der Schweiz um den Titel – den Aline Erni in der Kategorie U18 knapp verpasste.

Aline Erni ist bekannt für variantenreiches und technisch hochstehendes Judo. Hier kämpft sie an der Schweizer Meisterschaft in Uster. (Bild zvg.)
Aline Erni ist bekannt für variantenreiches und technisch hochstehendes Judo. Hier kämpft sie an der Schweizer Meisterschaft in Uster. (Bild zvg.)

Aus Affoltern durfte Aline Erni (Jg. 2000) als einzige Kämpferin des Budo Sport Club Affoltern (BSCA) an die Schweizer Meisterschaft reisen. Begleitet wurde sie von einer Fangruppe des BSCA.

Aline hatte sich als amtierende Zürcher-Meisterin viel vorgenommen und wollte unbedingt, bei ihrer ersten Teilnahme, eine Medaille gewinnen.

Ein fragwürdiger Schiedsrichterentscheid nach langer Diskussion

Im ersten Kampf, nach einem Wurf von Aline, gab es einen längeren Unterbruch. Die Kampfrichterin war sich nicht sicher, ob ein Regelverstoss vorlag. Aus diesem Grund wurde die Videoaufnahme von mehreren Kampfrichtern und deren Chef, Eric Hänni, (Olympia Silber 1964 in Tokyo) mehrmals durchgesehen. Sie kamen zum Schluss, es liege ein Verstoss vor. Aber nicht, weil Aline unfair kämpfte, sondern weil sie beim Wurf mit ihrem Kopf in die Matte eingetaucht und abgerollt war. Daraus können schwerwiegende Nackenverletzungen entstehen. Um die Gesundheit der Kämpfer zu schützen, wird diese Eigengefährdung mit einem «Hansoku-make» geahndet (sofortiger Kampf-Abbruch und Niederlage).

Aline Erni war nach diesem harten Entscheid sichtlich enttäuscht. Sie hatte sich die ganze Saison auf diesen grossen Moment gefreut und musste mit einem solchen Start unzufrieden sein.

Alle weiteren Kämpfe mit Höchstwertung gewonnen

Trotzdem liess sie sich nicht aus ihrem Konzept bringen und zeigte ein gewohnt abwechslungsreiches und technisch sauberes Judo. Die BSCA-Fans hielten ihre beiden Banner in die Höhe und feuerten Aline lautstark an. In der Folge gewann Aline Erni alle ihre Kämpfe mit der Höchstwertung.

Die Silbermedaille ist eine Ehrung für eine herausragende Leistung, vor allem, wenn man bedenkt, dass Aline mit ihren 13 Jahren, in der Kategorie U18 die Jüngste im Feld war. Aline führt, auch nach der Schweizermeisterschaft, die Gesamtwertung aller Turniere in dieser Saison, mit einem deutlichen Vorsprung an.

Dank ihren konstanten, guten Leistungen erhielt Aline Aufgebote des Leistungszentrums für Internationale Turniere. In Kufstein (A) erkämpfte sie sich die silberne, in Lommel (B) und Bergamo (I) die bronzene Medaille.(pd.)

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