22,8 Tonnen Blei wurden entfernt

Für 382000 Franken hat Mettmenstetten seine Schiessanlagen saniert. Der Abschlussbericht liegt vor, aber noch steht nicht fest, wie gross die Kostenanteile von Gemeinde, Kanton und Bund sind.

Gemeinderat Raffaele Cavallaro mit dem Abschlussbericht vor dem sanierten 300-Meter-Kugelfang. (Bild Thomas Stöckli)
Gemeinderat Raffaele Cavallaro mit dem Abschlussbericht vor dem sanierten 300-Meter-Kugelfang. (Bild Thomas Stöckli)

Das kantonale Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL) machte sich schon daran, eine Verfügung aufzusetzen, als die Gemeinde Mettmenstetten ihr Projekt ausgearbeitet hat, die Kugelfänge ihrer Schiessanlage zu sanieren. «Sanierungsbedürftig waren alle drei», sagt Gemeinderat Raffaele Cavallaro und meint damit neben der 300-Meter- auch die 25- und 50-Meter- Anlage. Am grössten war die Dringlichkeit beim 300-Meter-Hügel, da dieser in der Grundwasserschutzzone S3 liegt.

Drei Kugelfänge

auf einen Streich saniert

40% der Kosten versprach der Kanton zu übernehmen für die Sanierung jener Anlagen, auf denen seit dem 1. November 2008 nicht mehr ins Erdreich geschossen wurde. Die Mittel dazu kommen aus dem Altlasten-Fonds «Vasa» des Bundes. Als erste Massnahme wurden deshalb in Mettmenstetten bereits vor über drei Jahren künstliche Kugelfänge aufgestellt. Im Februar 2009 beschloss der Gemeinderat, alle drei Kugelfänge in einem Aufwisch zu erledigen, die eigentliche Sanierung begann dann Anfang März letzten Jahres.

Von 1970 bis 2007 wurde auf der Schiessanlage Wissenbach ins Erdreich geschossen. Entsprechend hat sich dieses mit Schadstoffen wie Blei und Antimon angereichert. «22790 Kilogramm Blei» seien nun entfernt worden, zitiert Raffaele Cavallaro aus dem Abschlussbericht zur Sanierung. Pro Scheibe betrugen die Sanierungskosten auf der 300-Meter-Anlage gut 16000 Franken, auf der 50-Meter-Anlage waren es knapp 10000 und auf 25 Meter etwas über 7500 Franken pro Scheibe.

Als vor über 40 Jahren der Kugelfang-Hügel aufgeschüttet wurde, entstand in dem Aushub dahinter ein Biotop mit grosser Artenvielfalt. Bei der Sanierung wurde nun viel Wert darauf gelegt, dieses zu erhalten. Der Hügel selber ist nun mit Magerwiese bepflanzt – auch dies im Sinne der Artenvielfalt.

Kostenverteilung noch offen

Dass die Sanierung 382000 Franken gekostet hat, das steht fest. Einen Teil dieses Betrags dürfte die Gemeinde jedoch erstattet erhalten. Wie erwähnt hat der Kanton versprochen, 40% der Kosten zu übernehmen. Weiter läuft noch ein Kostenverteilungs-Verfahren. So soll nach dem Verursacher-Prinzip eruiert werden, wer wie viel an die Sanierungsauslagen beisteuern soll. Der Kanton hat schliesslich vor über 40 Jahren die Verlegung der Schiessanlage von der Allmend an den Wissenbach verfügt und über die Schiesspflicht für alle Armeeangehörige ist auch der Bund Mitverursacher der Verunreinigungen.

Mit der Sanierung seiner aktuellen Schiessanlage hat die Gemeinde die dringlichste Aufgabe nun erfüllt. In den nächsten Jahren dürfte dann allerdings auch die Sanierung der ehemaligen Schiessanlage in der Allmend ein Thema werden. In den späten 60er-Jahren musste diese der dort geplanten Autobahn weichen.

Weitere Artikel zu «Bezirk Affoltern», die sie interessieren könnten

Die CEO-Auswahl sollte bis Ende Juni abgeschlossen sein. (Archivbild Livia Häberling)
Bezirk Affoltern29.04.2025

CEO-Auswahl für Spital bereits im Endspurt

Mehr als 100 Bewerbungen in zwei Wochen: Verwaltungsratspräsident Stefan Gyseler informierte am SVP-Podium in Bonstetten
Bezirk Affoltern29.04.2025

Von einem «elektrisierten» (Berufs-)Leben

Hans Fässler war 30 Jahre am Kleinkraftwerk in Ottenbach tätig – jetzt hat er sein Präsidentenamt abgegeben
Bezirk Affoltern29.04.2025

Angetrieben von Vorbildern in der Familie

Deborah Schneebeli aus Hauptikon zählt in ihrem Fach zu den Besten – nächstes Ziel sind die Swiss Skills in Bern