Im Pyjama über die Leiter ins Freie

Flammen schiessen aus dem Dach – gefährlich nahe an umliegenden ­Wohnhäusern. (Bild Bernadette Schneiter)
Flammen schiessen aus dem Dach – gefährlich nahe an umliegenden ­Wohnhäusern. (Bild Bernadette Schneiter)

Schaulustige stehen an der Wolserstrasse in Obfelden oder blicken aus ihren Gärten auf die sich durch den Dachstoch fressenden Flammen und auf die immense Rauchentwicklung. Unter ihnen ein 67jähriger Bewohner des in Brand geratenen Mehrfamilienhauses. Derweil die Löscharbeiten der Feuerwehr laufen, steht er da im Pyjama, ohne Socken - und sichtlich mitgenommen von dem, was er da in den letzten Minuten erlebt hat. Die Frage, ob sich wegen allfälliger Rauchvergiftung untersuchen lassen wolle, verneint er. 

Er hüllt sich in eine Wolldecke und zieht Socken an – etwas Wärmendes aus der Hand einer Nachbarin. Er habe gerade Kaffee getrunken, als er aus der Nachbarwohnung Rauchentwicklung wahrgenommen habe. «Normalerweise bin ich um diese Zeit längst weg», sagt er. Und schnell musste er weg, ja geradezu flüchten, nachdem er den Ernst der Lage realisiert hat. «Ich bin aufs Garagendach gesprungen. Und nach etwa zwei Minuten kam jemand mit einer Leiter» erzählt er in stoischer Ruhe. Seine Ein-Zimmer-Wohnung ist wohl nicht mehr bewohnbar, sein Hab und Gut Raub der Flammen. Und zu allem Überdruss noch Bargeld, das er in der Wohnung aufbewahrt hat. (-ter.)

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