Schlussspurt für die Zukunft des Mettmenstetter «Rössli»

Kann das Finanzierungsziel bis zum 31. Juli erreicht werden? Die konkrete Zukunft des Gasthauses zum Rössli in Mettmenstetten hängt von dieser Frage ab. Noch fehlen 300'000 Franken, welche die Genossenschaft jetzt auch mit einem Crowdfunding beibringen will.

«Jede Unterstützung zählt»: Der Kommunikationsverantwortliche Miro Hegnauer mit der Werbebotschaft vor dem «Rössli» in Mettmenstetten. (Bild Werner Schneiter)
«Jede Unterstützung zählt»: Der Kommunikationsverantwortliche Miro Hegnauer mit der Werbebotschaft vor dem «Rössli» in Mettmenstetten. (Bild Werner Schneiter)

Mit dem Ziel, die Zukunft des über 550 Jahre alten Gasthauses zu sichern, ­wurde 2018 die Genossenschaft Rössli Mettmenstetten ins Leben gerufen. Inzwischen zählt sie 185 Mitglieder, die Genossenschaftsscheine à 5000 Franken gezeichnet haben – Einzelpersonen, Firmen und Vereine sowie die Gemeinde Mettmenstetten, die 50'000 Franken zugesichert hat. Sie alle haben einen oder mehrere Genossenschaftsanteile gezeichnet, einen Beitrag zugesichert oder ein «Rössli»-Fenster gesponsort. Bis heute sind rund 85 Prozent der benötigten Finanzierung von 2 Mio. Franken sichergestellt, also rund 1,7 Mio. Franken. Das bauliche Vorhaben ist unverändert: Geplant sind elf Appartements, ein Lift und die Sanierung der Gebäudehülle im Sinne von Energieeffizienz. Der Baubeginn ist planungsgemäss auf Frühjahr 2022 festgesetzt, die Bauvollendung im Herbst 2022: Der Startschuss für den neuen Pächter.

Genossenschaft weiterhin im Vordergrund

Um die fehlenden 300'000 Franken beibringen zu können, hat nun die Genossenschaft die Finanzierungsphase ein letztes Mal verlängert – bis zum 31. Juli, wie sie in einem Schreiben an die Einwohnerinnen und Einwohner von Mettmenstetten kundtut. Abhängig von diesem Finanzierungsstand entscheide sich dann, ob die Finanzierung abgeschlossen werden könne, das Vorhaben abgebrochen werden müsse oder sich auf anderem Weg eine Lösung ergebe, hält die Genossenschaft fest. «Für uns steht weiterhin die Genossenschaft im Vordergrund. Dieses Modell passt gut», sagt der für Kommunikation zuständige Miro Hegnauer. Es ist dann gefährdet, wenn das Finanzierungsziel nicht erreicht werden kann. In diesem Fall müsste das Vorhaben sistiert oder die Finanzierung durch einen Investor/eine Investorin sichergestellt werden. «Die Zukunft des ‹Rössli› wäre dann ungewiss», fügt er bei.

Crowdfunding soll das Vorhaben unterstützen

An eine ungesicherte Zukunft mag die Genossenschaft nicht glauben. Sie setzt nun bis Ende Juli 2021 ihre Hoffnung nicht nur auf weitere Zeichnungen von Genossenschaftsscheinen (à 5000 Franken), nicht nur auf Spenden, sondern auch auf ein Crowdfunding. Je nach ­Betrag, ob 50 oder 15'000 Franken, ­erhält man ein «einzigartiges Merci», zum Beispiel ein «Überraschungs­dinner» für zwei Personen, gar eine «private ­Party» mit Drei-Gang-Menü für 15 Personen.

Mit einem 1000-Franken-Sponsoring wird der Name des Spenders/der Spenderin in einem «Rössli»-Fenster für die Ewigkeit festgehalten. Es geht aber auch kleiner: Für 100 Franken ­erhält man eine Flasche «Rössli»-Wein mit spezieller Etikette, für 500 Franken einen Wertgutschein. Und wenn die Finanzierung scheitert? In diesem Fall wird das Geld vollumfänglich zurückerstattet. «Es besteht somit kein Risiko», betont Miro Hegnauer.

An der Generalversammlung der ­Genossenschaft (6. Juli) ist möglicherweise Land in Sicht. Zuvor findet am 28. Juni, 20 Uhr, eine Online-Informationsveranstaltung statt, an der auch Fragen beantwortet werden. Wer sich unter www.euses-roessli.ch/live anmeldet, ­erhält den entsprechenden Link. Wer sich fürs Crowdfunding interessiert: www.euses-roessli.ch/cf.

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