Ruth Früh und Rolf Kuhn gewählt

Ruth Früh (FDP, bisher) und Rolf Kuhn (GLP) machen das Rennen um die beiden Plätze im Bezirksrat. Nicht reüssieren kann die SVP, deren Kandidatin Antoinette Frey ebenso scheiterte wie Kantonsrat Hans Finsler als Ersatzmitglied.

Bestresultat in zwölf der 14 Bezirksgemeinden – die Wiederwahl von Ruth Früh in den Bezirksrat war unbestritten. Auf 8065 der 12016 gültigen Wahlzettel stand der Name der Bonstetterin, das sind gut 500 Stimmen mehr als ihr erster Verfolger holte. «Ich bin froh über das Bestresultat», sagt sie, «das ist ein Vertrauensbeweis und gibt ein gutes ­Gefühl. So setzt man sich gerne wieder mit viel Enthusiasmus ein!» Als Hauptgrund für ihr gutes Abschneiden nennt sie ihre Vernetzung nach zwölf Jahren als Gemeinderätin, aber auch ihren ­Umgang mit Leuten: Klar, aber mit ­Anstand und Respekt für das Gegenüber. Erstaunt hat sie insbesondere das gute Abschneiden von Rolf Kuhn.

Grünliberale gut etabliert

Mit 7518 Stimmen schaffte auch der GLP-Kandidat den Sprung in den Bezirksrat. In seinem Wohnort Mettmenstetten und in Knonau holte er sogar am meisten Stimmen. «Ich bin sehr zufrieden – und auch etwas erstaunt, dass es so deutlich war», so Rolf Kuhn. Wegen der Pandemie habe er zuletzt wenig Kontakt zu den Leuten gehabt und darum die Stimmungslage schwer einschätzen können. Sein Wahlergebnis sieht er auch als Erfolg der Grünliberalen, die sich im Bezirk gut etablieren konnten. Auch nicht geschadet habe ihm der Wahlkampf der SVP, welche die Aufmerksamkeit auf ihn gerichtet habe. Die Argumentation, dass der Bezirksrat nicht noch mehr ­Juristen brauche, dürfte sich sogar negativ auf den eigenen Ersatz-Kandidaten Hans Finsler, selber Jurist, ausgewirkt haben.

Antoinette Frey gelang es nur in Kappel, ihren GLP-Konkurrenten zu überflügeln. Mit 5588 Stimmen aus dem ganzen Bezirk hat sie deutlich das Nachsehen. Der «Anzeiger» erreichte sie am Sonntagabend, als sie gerade aus dem Stall zurückkam. «Das Leben geht ­weiter», sagt sie, «auch wenn ich die Aufgabe natürlich gerne übernommen hätte, sie hätte mir zugesagt.» Aber wenn man sie nicht wolle, nur weil sie der «falschen» Partei angehöre, müsse sie das akzeptieren. «Ich mag es Frau Früh von Herzen gönnen», betont sie, «und Herrn Kuhn auch.» Sie habe ­gewusst, dass es ein harter Wahlkampf werden würde, so Frey weiter. Politisch habe sich in den letzten zehn Jahren halt einiges verändert im Säuliamt, auch durch die vielen Neuzuzüger. «Nun hat der Volkswille entschieden, das ist Politik» – und nach einer kurzen Pause: «So ist halt die Gesinnung im Amt.»

Gysel und Stutz auf der «Ersatzbank»

Rolf Kuhn stösst nun also auf ein eingespieltes Team um Statthalter, Bezirksratsschreiberin und Bezirksrätin Ruth Früh. «In einer ersten Phase wird es darum gehen, sich zu finden», so der Mettmenstetter. Ins Team einbringen könne er sich insbesondere, wenn es um juristische Themen oder um vermittelnde Funktion gehe.

Ungefährdet war die Wiederwahl von Gerhard Gysel als Bezirksrats-­Ersatzmitglied. 7821 Stimmen vermochte der EVP-Kandidat aus Hedingen auf sich zu vereinen, dabei erreichte er in 13 von 14 Gemeinden das Bestresultat. Einzig in ihrer Wohngemeinde Stallikon hatte die abtretende Bezirksrätin Hanni Stutz um drei Stimmen die Nase vorn. Mit 6425 Stimmen schaffte auch sie die Wahl auf die «Ersatzbank» des Bezirksrats deutlich.

Gescheitert ist dagegen SVP-Kandidat Hans Finsler aus Zwillikon. Der Jurist und Kantonsrat brachte es auf 4878 Stimmen, wobei er einzig in Kappel mehr Unterstützung genoss als seine direkte Konkurrentin. In Hausen erreichten beide gleich viele Stimmen, nämlich 392.

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