Huser Allmend ist durch Beschwerde blockiert
Das Meliorationsprojekt soll Kulturland wieder nutzbar machen

Die Huser Allmend, das gut 30 Hektaren grosse Gebiet zwischen Hausen und Rifferswil, war früher eine Moorlandschaft und wurde nach dem Zweiten Weltkrieg zur Gewinnung von Kulturland trockengelegt. Durch die Drainagen, die dem Boden auch Sauerstoff zuführen, hat sich die verbleibende Torfschicht zersetzt, das Land ist im Verlauf der Jahrzehnte um einige Meter abgesackt. Das wertvolle und für die Landwirte lebenswichtige Kulturland beginnt wieder zu versumpfen.
Das Bodenverbesserungsprojekt in der Huser Allmend hat eine lange Geschichte. Bereits vor 16 Jahren erarbeitete die Flurgenossenschaft Hausen ein Projekt. Zusammen mit dem Amt für Landschaft und Natur des Kantons Zürich wurde daraus ein Meliorationsprojekt. Anfang 2019 genehmigte der Regierungsrat den Staatsbeitrag sowie die Statuten der neu gegründeten Meliorationsgenossenschaft. Sie besteht aus 13 Mitgliedern – Landeigentümern und einem Vertreter aus dem Gemeinderat – und wird vom Meliorationsamt begleitet. Präsident ist Kari Burkard, der sich auch seit Anbeginn intensiv für das Projekt eingesetzt hatte.
Das Ziel des Projekts ist, das Gelände wieder ungefähr auf das Niveau der Strasse aufzufüllen. Im Lauf von zehn Jahren soll eine Landschaft mit leichten Erhebungen entstehen, die wieder landwirtschaftlich nutzbar ist. Für die Genossenschaft stellt das Projekt einen Gewinn dar, für die Landwirtschaft, die Landschaft, die Natur und die Bevölkerung. Weitere wichtige Faktoren sind auch die Sicherung von Fruchtfolgeflächen und die gesetzlich vorgeschriebene Wiederverwendung von wertvollem Bodenmaterial.
Sache liegt beim Verwaltungsgericht
Im «Anzeiger» am 5. Januar 2023 wurde berichtet, dass das Projekt fertig erstellt sei und bei den Gemeinden aufliege. Der Baustart war auf Anfang 2024 geplant. Doch dann ging nichts mehr. Gemäss Auskunft vonseiten der Meliorationsgenossenschaft war in Erfahrung zu bringen, dass Anfang 2023 einige Einsprachen eingegangen waren. Man habe Gespräche geführt und mit allen Einsprechenden Einigungen und Lösungen gefunden – bis auf einen. Am 6. November 2024, also fast zwei Jahre später, wies der Regierungsrat diese eine Einsprache zurück und beschloss die Projektgenehmigung (Nr. 1146/2024).
Auf Anfrage bestätigten Mitglieder des Gemeinderats Rifferswil, dass diese Einsprache von ihrer Seite kam und sie sich entschieden, gegen den Regierungsratsbeschluss beim Verwaltungsgericht Einsprache einzureichen. Das geschah Ende 2024. Bis zur gerichtlichen Klärung ist das Projekt nun blockiert. Da es sich um ein laufendes Verfahren handelt, kann der Gemeinderat Rifferswil zurzeit keine weiteren Auskünfte geben.
Die Meliorationsgenossenschaft ist nach wie vor zuversichtlich und überzeugt von dem Projekt und bedauert sehr, dass nun alles stillsteht. Zurzeit präsentiert sich die Huser Allmend als ein etwas undefinierbarer Ort mit hügeligen Erhebungen. Es handle sich hier nur um ein Provisorium, klärte die Genossenschaft auf. Die definitive Gestaltung des 30 Hektaren grossen Gebietes sei mit dem Landschaftsschutz konzipiert worden und werde ein harmonisches Erscheinungsbild haben.