Naturnahe Tagesschule für Kinder mit Schwierigkeiten

1996 nahm sie in Rossau den Betrieb auf, 2013 kam ein zweiter Sitz in Mettmenstetten dazu, seit 2014 hat sie ihren Sitz in Hausen beim Weisbrod-Areal: Die Tagesschule Birke ist seit 25 Jahren da für Kinder, welche bei normaler Begabung aufgrund ihrer Lern- und Verhaltensschwierigkeiten auf einen Unterricht in Klein­gruppen angewiesen sind.

Gut drauf – Schülerschaft und einige Lehr- und Betreuungspersonen posieren vor dem Schulgebäude der «Birke». (Bild sts)
Gut drauf – Schülerschaft und einige Lehr- und Betreuungspersonen posieren vor dem Schulgebäude der «Birke». (Bild sts)

Der Start erfolgte auf kleinem Feuer. Mit gerade mal vier Schülerinnen und Schülern öffnete die Tagesschule Birke 1996 im alten Schulhaus in Rossau ihre Türen. Schnell aber wuchs die Schule an und führte ab 1999 eine Unterstufen- und eine Mittelstufenklasse. «Nach der Anerkennung durch den Kanton Zürich im Jahr 2000 platzten wir beinah aus allen Nähten», blickt Hansjörg Iten, Stiftungsratspräsident der ­«Birke», auf die Pionierphase der Schule zurück. Die Schule war mit 16 Kindern bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Gründung einer Oberstufe für das 7. bis 9. Schuljahr drängte sich auf, da es für die Schülerinnen und Schüler keine geeigneten Schulanschlussmöglichkeiten gab. In Rossau fehlte es dafür an Platz, sodass neue Räumlichkeiten für die Oberstufe in Mettmenstetten gesucht und auf dem damaligen Weisbrod-Areal gefunden wurden. Die Verteilung auf zwei Orte war jedoch nicht ideal.

2013 erfolgte der Umzug der Tagesschule Birke von Rossau und Mettmenstetten an den heutigen Ort, aufs Weisbrod-Areal in Hausen. In drei Klassen der Unter-, Mittel- und Oberstufe werden heute insgesamt 24 Kinder in der Primar- und Sekundarstufe unterrichtet.

Erlebnispädagogik und Naturnähe

Unterrichtet wird gemäss dem Lehrplan 21. Die vom Kanton anerkannte Sonderschule richtet sich an normal begabte Kinder, welche Schwierigkeiten im Verhalten und im Lernen aufweisen. Kinder mit Wahrnehmungsschwierigkeiten, mit Verhaltensauffälligkeiten im sozialen Bereich oder solche mit Entwicklungsverzögerungen. «Wir unterrichten und betreuen die Kinder mit einem ­erlebnispädagogischen ­Ansatz», umreisst Schulleiterin Alice Keiser die ­Philosophie der «Birke».

Hoch gewichtet wird die Nähe zur Natur. Regelmässig gibts auf der Primarstufe Unterricht im Wald, etwa mit Pflanzenkunde, dem Bestimmen von Tierspuren und weiteren naturnahen Aktivitäten. Oder die Kinder arbeiten auf dem Bauernhof, helfen bei der Ernte, beim Misten im Stall oder verrichten Gartenarbeiten. Vier Jahreszeitenwanderungen sind fix auf dem Programm. Zum ganzheitlichen Unterricht, der sich am Alltagsleben orientiert, gehört, dass die Kinder dreimal wöchentlich in der Küche mithelfen. In der «Birke» wird dem Werkunterricht ein hoher Stellenwert zugeschrieben. Viele Schulab­gänger ergreifen handwerkliche Berufe und sind so optimal für die Berufszeit ­vorbereitet.

Internes Jubiläumsfest

Gestern wollte die Tagesschule Birke ihr 25-jähriges Bestehen feiern. Schon das ganze Schuljahr über war das Jubiläum Thema in den Klassen. Werk- und Malerarbeiten entstanden in den Klassen und wurden zu einer Ausstellung zusammengestellt. Die Schülerinnen und Schüler setzten sich mit dem Baum ­Birke – Mythen, Wirkung, Bedeutung, Nutzung – auseinander.

Corona und leider auch die gewitterhaften Wetteraussichten verhinderten jedoch gestern einen grossen Festakt. Die Klassen feiern daher im kleinen Rahmen das 25-Jahre-Jubiläum.

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