Die Pro Senectute hat eingeladen

26 Personen hatten sich für die Geburtstagsfeier der 80-Jährigen aus Affoltern und Zwillikon angemeldet. Etwas weniger als in den vergangenen Jahren – es galt die Zertifikatskontrolle. Andreas Aeschlimann sang Lieder von Mani Matter, die bei vielen Erinnerungen wachriefen.

Brigitte Sandhofer (rechts), Leiterin der Ortsvertretung Affoltern der Pro Senectute des Kantons Zürich, gratulierte den Jubilarinnen und Jubilaren, und Adrienne Beck, Gemeinwesenberaterin Pro Senectute Kanton Zürich, Dienstleistungs­zentrum Limma
Brigitte Sandhofer (rechts), Leiterin der Ortsvertretung Affoltern der Pro Senectute des Kantons Zürich, gratulierte den Jubilarinnen und Jubilaren, und Adrienne Beck, Gemeinwesenberaterin Pro Senectute Kanton Zürich, Dienstleistungs­zentrum Limmattal und Knonaueramt, informierte kurz über die Leistungen der Pro Senectute. (Bild Regula Zellweger)

Je älter man wird, desto kleiner wird die Anzahl der statistisch zu erwartenden Lebensjahre. Eine Binsenwahrheit. Oftmals orientiert man sich an der Lebenserwartung bei Geburt. Im Jahr 2019 betrug diese bei Männern 81.9 Jahre und bei Frauen 85.6 Jahre. Wegen Corona 2021 Tendenz abnehmend. Weshalb sah man am vergangenen Mittwochnachmittag an der Geburtstagsfeier für 80-Jährige in Affoltern, durchgeführt von der Pro Senectute Kanton Zürich, Ortsgruppe Affoltern, so viele aktive, fröhliche Jubilare? Frauen, die das Alter von 80 Jahren erreicht haben, können rein statistisch weitere 10.5 Lebensjahre erwarten, Männer 9 Jahre, so der Stand 2019.

Eine attraktive Frau erzählte strahlend: «Ich hatte das Ziel, 80 zu werden!» «Das Ziel ist erreicht. Und jetzt?», fragten die Tischnachbarn neugierig. «Ganz einfach – 90 werden ist mein neues Ziel», lachte die Frau. Kein unrealistisches Ziel. Dieser kurze Wortwechsel gab die Stimmung an diesem Nachmittag wieder.

Aktiv und zufrieden

Josef Felder und seine Frau Rosmarie haben beide Jahrgang 1941. Sie wurden während des Kriegs geboren, wahrscheinlich waren auch ihre Väter damals im Aktivdienst. In ihren 80 Lebensjahren ist weltweit viel geschehen, sie haben ein interessantes Stück Geschichte miterlebt. Jahre, die für die Schweizer generell gut waren. Josef Felder ist dankbar, dass er gesund ist. «Von mir aus kann es so weitergehen.» Er hat ein erfüllendes Familienleben, 20 Bienenvölker und unterrichtet noch immer als Alphorn-Musiklehrer. Jungen rät er, massvoll zu geniessen, Sport zu treiben und am öffentlichen Leben aktiv teilzuhaben. Besonders wichtig sei eine positive Grundeinstellung zum Leben. Seine Frau Rosmarie kann seine Worte unterstützen, räumt aber ein, dass man auch einiges loslassen müsse. «Es gilt, beispielweise zu körperlichen Schwächen Ja zu sagen.»

Lisbeth Blickenstorfer, die ihren 80-jährigen Mann begleitete, erinnert sich lachend: «Als wir 30 waren, empfanden wir 80-Jährige als unvorstellbar alt. Und nun ist unsere Tochter bereits 50.» Sie sieht die Vorteile des Alters in der Lebenserfahrung. Nachdenklich sagt sie: «Vieles geht aber langsamer. Und der Bekanntenkreis wird zusehends kleiner.» Im Alter von 80 Jahren ist die Endlichkeit des Lebens bewusst. Man fragt sich, was bleibt von diesen 80 Jahren gelebten Lebens. Rosmarie Felder erlebt, dass sie als 80-Jährige beim Einkaufen und in den öffentlichen Verkehrsmitteln zuvorkommend behandelt wird. Generell ist man sich am Tisch einig: «Wir sind für jeden Tag dankbar.»

Gelungene Veranstaltung

Brigitte Sandhofer, Leiterin der Ortsvertretung Affoltern der Pro Senectute des Kantons Zürich, bereitete die Veranstaltung für die Affoltemer und Zwilliker Jubilarinnen und Jubilare liebevoll vor. Sie hatte ein Konzert von Andreas Aeschlimann besucht, der Lieder von Mani Matter sang und sie damit überzeugte, ihn an diese Feier einzuladen. Der ­ehemalige Lehrer präsentierte auch in Affoltern die Lieder des Berner Chansonniers authentisch und originalgetreu und erzählte dazwischen aus dem Leben von Mani Matter. Andreas Aeschlimann ist überzeugt: «Die Lieder Mani Matters haben seit ihrem ersten Erklingen nichts an Aktualität eingebüsst – im Gegenteil! Es wohnt ihnen eine berührende Mischung von Humor und Tiefsinn inne, die den Berner Mundart-Liedermacher unvergesslich macht.»

Zwischen den Musikblöcken blieb Zeit für Gespräche und den Genuss von kulinarischen Köstlichkeiten. Den 80- Jährigen gratulierte Brigitte Sandhofer mit herzlichen Worten und Adrienne Beck, Gemeinwesenberaterin Pro Senectute Kanton Zürich, Dienstleistungszentrum Limmattal und Knonaueramt, überbrachte den Gästen gute Wünsche und informierte kurz über die Leistungen der Pro Senectute. Zum Abschied wünschte Brigitte Sandhofer allen: «Chömed guet hei und blibed gsund.»

Weitere Artikel zu «Bezirk Affoltern», die sie interessieren könnten

Bezirk Affoltern22.04.2024

Fusionieren oder eigenständig bleiben?

Gut besuchte Veranstaltung «Zukunft Maschwanden» mit Auslegeordnung und Lösungsansätzen
Bezirk Affoltern22.04.2024

Ohne Mikroben gäbe es uns nicht

Florianne Koechlin erzählte aus ihrem Buch «verwoben & verflochten»
Bezirk Affoltern22.04.2024

«Irgendwann sagte ich mir: Okay, Eveline, du brauchst jetzt wirklich Freunde!»

Eveline Furters Start ins Auslandsjahr in den USA verlief durchmischt – wie lautet ihr Fazit kurz vor der Heimreise?