Im Zeichen von Unternehmertum und Ukraine

Ein Polit- und ein Musiktalent: Bonstetten überliess die Bühne zum Nationalfeiertag zwei ­28-Jährigen. Applaus gab es auch für den Ukraine-Verein Bonstetten.

«Es ist wichtig, dem Unternehmertum in der Schweiz noch mehr zu ermöglichen!», forderte FDP-Nationalrat Andri Silberschmidt. (Bilder Thomas Stöckli)

«Es ist wichtig, dem Unternehmertum in der Schweiz noch mehr zu ermöglichen!», forderte FDP-Nationalrat Andri Silberschmidt. (Bilder Thomas Stöckli)

«Es ist schön, in Bonstetten zu sein», begann FDP-Nationalrat Andri Silberschmidt seine Festrede. Während hier die Sonne noch scheine, sei sie jenseits des Bergs, an seinem Wohnort Zürich Enge, um diese Zeit bereits untergegangen. Das war es dann allerdings mit der lokalen Ebene: «Es gab schon bessere Zeiten, den Geburtstag der Schweiz zu feiern», wechselte Silberschmidt auf die nationale Bühne. So habe man etwa das Wort Inflation bis vor kurzem nur im Wirtschaftsunterricht gehört. Umso wichtiger sei es, dass jeder seinen und jede ihren Beitrag leiste, damit wir es in der Schweiz weiterhin gut haben, sei es in der Politik, in der Wirtschaft, in den Vereinen oder in der Familie.

Mut zum kontrollierten Risiko

Als zentrales Element für das Prosperieren nannte der 28 Jahre junge Nationalrat den Mut, denn damit komme auch der unternehmerische Antrieb: «Ohne Risiko lässt sich nichts bewegen!» Und dabei dürfe auch mal etwas schief-gehen. So sehe er Misserfolg nicht als Scheitern, sondern als zusätzliche ­Erfahrung.

Fünf Personen führte der Festredner als positive Beispiele auf. Darunter Emilie Lieberherr, die unter anderem eine führende Persönlichkeit im Kampf um das Frauenstimmrecht in der Schweiz war, aber auch die moderne Drogen­politik geprägt hat. «Sie hat gezeigt, dass auch jemand, der aus einfachen Verhältnissen kommt, alles erreichen kann», so Silberschmidt.

Schon früher hat Alfred Escher ­gewirkt: «Er hat die Eisenbahn als ­wesentliche Treiberin des Fortschritts erkannt», so Silberschmidt, der Eschers unternehmerisches Wirken als Grundlage für den nationalen Wohlstand einordnete. Dieses Bestreben, Wohlstand zu erarbeiten, komme ihm heute zu kurz. «Es ist wichtig, dem Unternehmertum in der Schweiz noch mehr zu ­ermöglichen!»

Weiter nannte der Redner den Ingenieur Othmar Ammann, der sich in den USA als Brückenbauer einen Namen gemacht hat. Das Brückenbauen im übertragenen Sinne sei in der Schweiz von grosser Bedeutung. Für die humanitäre Tradition steht Mediziner Ruedi Lüthy, Aids-Spezialist und Mitgründer des Zürcher Lighthouse. Und als Vorbild für die Innovation führte er schliesslich Lea von Bidder auf, die mit ihrem Armband zum Monitoring des weiblichen Zyklus ­Paaren hilft, ihren Kinderwunsch zu ­erfüllen.

«Unglaublich, was in unserem Land tagtäglich geleistet wird», so Silberschmidt, «und jede und jeder von uns kann im Alltag mutig sein und Herausforderungen konstruktiv meistern!» Genau das sei die Grundlage, den künftigen Generationen eine intakte Natur und grossen Wohlstand hinterlassen zu können.

Verbundenheit zur Ukraine

Das erste Wort hatte an der 1.-August-Feier Gemeindepräsidentin Arianne Moser. Sie freute sich nicht nur über die Aussicht von der Bühne auf den gut gefüllten Festsaal auf dem Hof der Familie Weiss, sondern auch über die Gäste aus der Ukraine. Diese boten neben der ­Gastwirtschaft des lokalen Turn- und Sportvereins ihre Spezialitäten an, von der Gemüsesuppe «Borschtsch» über «Piroschki», Teigtaschen mit Kartoffeln und Pilzen, bis «Mlyntsi», Crêpes mit Süssquark. Der lokale Ukraine-Verein – gekleidet in Herz-T-Shirts, eine Kreation einer Ukraine-Bonstetterin – liess es sich denn auch nicht nehmen, der Dorf­bevölkerung für ihre Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft zu danken sowie grundsätzlich für den tollen Empfang – was die Festgemeinde mit warmem ­Applaus entgegennahm.

Nach dem Unterhaltungsteil des Musikvereins Bonstetten, gekrönt vom gemeinsamen Singen des Schweizerpsalms, lud Seb Lorez das Publikum ein, sich zurückzulehnen und zu geniessen. Dass der Singer-Songwriter – wie der Referent ist auch er 28 Jahre jung – nach Zermatt Unplugged und dem Montreux Jazz Festival nach Bonstetten verpflichtet werden konnte, ist nicht selbstverständlich. «Er legt dieselbe Pace vor wie vor einigen Jahren Bastian Baker», kündete Arianne Moser ihn an, was den ­Musiker lächeln liess. Und es gelang ihm dann auch, diese gute Laune insbesondere aufs junge Publikum überspringen zu lassen.

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