Minigolf – mal etwas anders

Marco Bollhalder macht, was ihm Spass macht: Tüfteln, entwickeln und den Kontakt mit Menschen pflegen. Die von ihm konzipierte Minigolf­anlage in Obfelden bereitet Kindern und ebenso ­Erwachsenen Freude.

Marco Bollhalder versteht es, aus alten Apparaten und Fahrzeugen technisch raffinierte Stationen beim Indoor-Minigolf zu gestalten. (Bilder Regula Zellweger)

Marco Bollhalder versteht es, aus alten Apparaten und Fahrzeugen technisch raffinierte Stationen beim Indoor-Minigolf zu gestalten. (Bilder Regula Zellweger)

Die Bauernsöhne Adrian und Eric ­Baumann arbeiten auf dem elterlichen Bauernhof in Dietwil. Ein ganz normaler Bauernhof? Nicht ganz. Er nennt sich «Paintballfarm». Die beiden Brüder ­realisierten eine Paintballanlage über vier Stockwerke. Das «Spielfeld» ist wie ein riesiger Abenteuerspielplatz aufgebaut – mit Keller, unterirdischem ­Tunnel und 14 Treppen, die vier Stockwerke verbinden. Brücken, Galerien, Rutschbahnen, Raucheffekte, Helikopter, Fahrzeuge und sogar ein Flugzeug gehören zur Anlage. Bereits bei diesem Projekt zogen die Brüder Baumann ­ihren Jugendfreund Marco Bollhalder hinzu. Er brachte das technische Know-how mit und hatte viele gute Ideen.

Actionworld in Obfelden

Das innovative Projekt hatte viel Erfolg und die Brüder expandierten nach Obfelden. Heute befinden sich die Freizeitangebote Escape Rooms, Lasertag und Adventure Golf unter dem Label ­«Actionworld» an der Bachstrasse 27 in Obfelden. Geschäftsführer ist Marco Bollhalder, der seinen Job als Produktions­leiter in einem Industrieunternehmen aufgegeben hat, um sich um alle Aspekte von «Actionworld» zu kümmern. Die Brüder Baumann sind dankbar, wieder mehr Zeit für ihren Bauernhof und Paintballanlage zu ­haben, denn sie wissen «Actionworld» ist in guten Händen.

Bei Familien beliebt ist die Indoor-Minigolfanlage, denn sie eignet sich für alle Altersstufen, vom Kindergartenkind bis zur Grossmutter. Eine Partie Adventure Golf dauert rund anderthalb Stunden. Die Anlage umfasst 18 verrückte Bahnen. Über insgesamt drei Ebenen erstreckt sich die fantastische Welt voller Spass und Abenteuer.

Einzigartig und selbst realisiert

«Einzigartig an dieser Minigolfanlage ist, dass jede Bahn ein Unikat ist», betont Marco Bollhalder, der an der Hochschule Luzern Elektrotechnik und Elektronik studiert hat. «Von der Kanone bis zum Laubbläser können verschiedenste Hilfsmittel eingesetzt werden, um den Ball im Loch zu versenken.» Der Parcours startet im Wilden Westen, weiter geht es zu Cowboys und Goldgräbern. Danach tauchen die Spieler in die farbige Welt der 50er-Jahre ein. Der nächste Abschlag ­erfolgt im London-Taxi. Nach dem ­Riesenrad steigt man auf ein altes, russisches Motorrad um. Fünf Bahnen befinden sich im dunklen untersten Geschoss. Schwarzlicht-Effekte machen das Spielen spannend. Schwarzlicht-Minigolf lebt von vielen Motiven aus schillernden ­Farben, die über die Wände, die Minigolfbahnen und auch den Boden verteilt sind. So entsteht spektakuläres 3D-Schwarzlicht-Minigolf. Jede einzelne Bahn hat ihren individuellen Stil und wurde mit viel Liebe zum Detail gefertigt. Zum Einsatz kommen umgebaute ­Apparate beispielsweise aus Spielsalons. Manchmal ist das Treffen des Lochs auch Glücksache, so haben auch kleinere ­Kinder eine Chance zu gewinnen.

Klassische Regeln

Es gelten dieselben Regeln wie beim ­herkömmlichen Minigolf. Die 18 Bahnen müssen nicht in einer bestimmten Reihenfolge absolviert werden. Es gilt, schnellere Teams vorbeizulassen. Man hat maximal sieben Schläge pro Loch – ist der Ball noch nicht eingelocht, zählt die Maximalpunktzahl von sieben Punkten. Jede Bahn darf nur einmal gespielt werden. Die Bahnen sind video­überwacht und entsprechen harten ­Sicherheitsbestimmungen. Verboten sind das Herumklettern und das Berühren von beweglichen Teilen. Es ist ­immer Personal anwesend, das Fragen beantwortet, hilft – aber auch mal Grenzen setzt, wenn es zu turbulent wird. Marco Bollhalder lobt seine Besucher und Besucherinnen: «Wir haben selten Probleme. Die ­meisten Leute ­gehen achtsam mit Material und Einrichtung um.»

Kleine Zwischenverpflegungen

Familien besuchen Adventure Golf, aber auch Gruppen und ganz besonders an Geburtstagen ist eine Runde mit ­Freunden beliebt. Es gibt eine Bar und einen Bereich mit Tischen, wo man konsumieren kann. Es werden Getränke und ­kleine Snacks angeboten. Das ­Mit­bringen von Speisen und Getränken ist ­verboten – davon ausgenommen sind Geburtstags­kuchen.

Leider verfügt Obfelden lediglich über ein einziges, neues Restaurant am Dorfende. Marco Bollhalder bedauert dies. Früher verwies er seine Besucher gern ans nahe Restaurant Kreuzstrasse. In Zukunft sollen Food-Trucks und ­Caterer die Chance nutzen können, auf dem Grundstück von «Actionworld» ihre Produkte zu verkaufen. Jährlich besuchen rund 60 000 Leute diesen Freizeit-Hotspot. Marco Bollhalder und die ­Brüder Baumann entwickeln immer wieder neue technisch ausgeklügelte Aspekte. Kinder lernen hier spielerisch, Nähe und Distanz einzuschätzen, sie entwickeln ihre Geschicklichkeit, ­Strategiedenken und üben drei­dimensionales Vorstellungsvermögen.

Infos unter www.actionworld.ch/adventure-golf.

 

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