In Maschwanden steigen die Gebühren

Die Maschwander Gemeinde­versammlung stimmte den Budgets 2023 von politischer Gemeinde und Primarschule vorbehaltlos zu. Investitionen in die Infrastruktur erfordern Gebührenerhöhungen.

Die erste Gemeindeversammlung in der neuen Legislatur und Blumen für die Leiterin der Kirchenkommission, von links: Gemeindepräsident Christian Bachmann, Sonja Neuweiler und Schulpräsident Ursin Dosch. (Bild Werner Schneiter)
Die erste Gemeindeversammlung in der neuen Legislatur und Blumen für die Leiterin der Kirchenkommission, von links: Gemeindepräsident Christian Bachmann, Sonja Neuweiler und Schulpräsident Ursin Dosch. (Bild Werner Schneiter)

Obwohl die Traktandenliste zur Gemeinde­versammlung «nur» die ­Budgets enthielt, erschienen am Montag 51 Stimmberechtigte in der Mehrzweckhalle der Tagesschule zur Gemeinde­versammlung – eine stattliche Zahl in der kleinsten Ämtler Gemeinde. Das Budget 2023 der politischen Gemeinde, erläutert von ­Finanzvorstand Ernst Humbel, rechnet mit einem Aufwandüberschuss von knapp 12000 Franken. Als finanzschwache Gemeinde ist ­Maschwanden auf individuellen Sonderlastenausgleich (Isola) des Kantons ­angewiesen. Der aktuell maximale Anspruch beläuft sich auf knapp 1,4 Mio. Franken. «Der Kanton hat uns Anfang November provisorisch 1,1 Mio. Franken zugesichert», sagte Ernst Humbel.

Voraussetzung für eine Ausschüttung von Isola ist ein Steuerfuss von 130 Prozent. Weil die Sekundarschule Knonau-Maschwanden-Mettmenstetten eine Steuersenkung um 1 Prozent beabsichtigt, musste Maschwanden eine entsprechende Korrektur vornehmen. Und eine solche auch «gemeindeintern»: Weil die Primarschule ebenfalls Isola benötigt, aber nur die politische Gemeinde ­bezugsberechtigt ist, musste ihr Steuerfuss von 73 auf 87 Prozent und im ­Gegenzug derjenige der politischen ­Gemeinde von 36 auf 23 Prozent gesenkt werden – eine «Kosmetik», die von der Gemeindeversammlung mit dem Ja zu den Steuerfüssen und zu den Budgets einstimmig verabschiedet wurde. ­Insgesamt verharrt der Maschwander Steuerfuss weiterhin bei 130 Prozent.

Der von Martin Steiger präsentierte Voranschlag 2023 der Primarschule sieht einen Ertragsüberschuss von 500 Franken vor. Die Sanierung des Mehrzweckhallendachs, die 1,5 Mio. Franken kostet, ist ein happiger Ausgaben­posten. Dieser zieht zusätzliche ­Abschreibungen von 75000 Franken und eine Zinsbelastung von 30000 Franken nach sich. Die grosse Investition bringt jedoch den Finanzhaushalt in den nächsten Jahren nicht aus dem Lot; die Nettoschuld bewege sich auch dank Isola «im Rahmen», und die Sanierung könne ­innert 20 Jahren abgeschrieben werden, versicherte Martin Steiger. Und weil das Dach mit einer In-Dach-Fotovoltaikanlage bestückt wird, werden laut Schulpräsident Ursin Dosch dank Rückvergütungen auch Einnahmen generiert.

Auch Leitungen sanieren

Die für 2023 geplante Sanierung der Dorfstrasse kommt laut Gemeindepräsident Christian Bachmann wohl erst 2024. Gleichzeitig will die Gemeinde die dort vorhandenen Wasserleitungen ­ersetzen, wodurch Investitionskosten von 1,5 Mio. Franken entstehen. Zudem wird auch bei der Sanierung der Dörflibrücke mit einem Budgetkredit von 500000 Franken gerechnet. Die Investitionskosten in die Infrastruktur ziehen nun Gebührenerhöhungen nach sich, was Gemeindepräsident Christian ­Bachmann «Bauchschmerzen» verursacht, auch weil sie kurzfristig kommen. «Wir werden die neuen Gebühren im kommenden Frühjahr präsentieren», so Bachmann. Wasser-, Abwasser- und – in geringerem Ausmass – Abfallgebühren werden steigen. Der Gemeinderat prüfe aber auch Sparmassnahmen. Zum Beispiel eine Zusammenarbeit mit der Wasserversorgung Knonau, um allenfalls auf den Neubau des Reservoirs verzichten zu können. Mit Obfelden bestehe ein noch zehn Jahre dauernder Abwasser-Vertrag. Verhandlungen ­seien angesagt, auch weil sich die Nachbargemeinde in Merenschwand anschliessen wolle.

Vielfältiges Kirchenleben

Seit dem Zusammenschluss von neun Ämtler Kirchgemeinden gibt es nun auch in Maschwanden nur noch eine «freie Versammlung» ohne Geschäfte und ohne Abstimmungen – und ohne lokale Kirchenpflege. Sonja Neuweiler, Leiterin der Kirchenkommission, listete mehr als ein Dutzend Veranstaltungen auf, die in diesem ersten Jahr von KG+ im Dorf stattgefunden haben: von der Kolibri-Reise der ganz Jungen bis zur Seniorenreise, von der Konfirmanden-Vorstellung bis zur Installation von ­Pfarrerin Claudia Mehl, die jetzt in ­Maschwanden und Knonau tätig ist.

Über die kommenden Festtage läuft einiges, und auch im kommenden Jahr besteht Aussicht auf ein reges Kirchenleben in Maschwanden. Das fotografisch präsentierte Kreuzfahrtschiff läuft ­weiter …

 

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