Gemeinde geht von Blitzschlag als Ursache aus

Unterbruch in der Wasserversorgung in Obfelden wird aufgearbeitet

Unscheinbar im Wald, aber äusserst wichtig für die Wasserversorgung: das Reservoir Isenberg. (Bild Dominik Stierli)

Es ist eine Selbstverständlichkeit: Wasserhahn auf, das Wasser fliesst. Dass dem nicht so ist, musste ein Teil der Obfelder Bevölkerung vor nicht ganz zwei Wochen erleben. Am Freitagmorgen des 27. Juni fiel die Wasserversorgung der Gemeinde aus. Das System hinter der Wasserversorgung ist komplexer, als man annehmen könnte. In Obfelden erfolgt dieses über die beiden Reservoirs Isenberg und Gjuch. Dazu kommt das Grundwasserpumpwerk Mettenholz. Wie das ganze System im Detail aufgebaut ist, wird aber gemäss der Gemeinde Obfelden nicht veröffentlicht. Bei der Wasserversorgung handle es sich um ein äusserst sensibles ­Thema.

Am fraglichen Morgen wurde die Gemeinde aus der Bevölkerung informiert, dass Probleme mit dem Wasser bestünden. Mitarbeitende des Werksdienstes stellten dann fest, dass das ­Reservoir Isenberg leergelaufen war. Dessen Füllmenge beträgt 1,2 Millionen Liter Wasser, was gut 6500 Badewannen-Inhalten entspricht. In der Regel wird das Reservoir laufend nachgefüllt. Bei ­einem Füllstand von 50 Prozent würde gemäss der Gemeinde automatisch die Pumpstation Mettenholz aktiviert.

So stellt sich die Frage, wieso dies nicht geschehen ist. Wie Obfelden in einer Medienmitteilung schreibt, wurde gemäss ersten Erkenntnissen am ­Donnerstagnachmittag, 26. Juni, ein Datenkabel von einem Blitz getroffen. Über dieses Kabel werden die Reservoirs und Pumpen gesteuert und auch Alarmmeldungen versendet. Durch das Ereignis wurde zwar ein Alarm ausgelöst, eine Kontrolle vor Ort im Reservoir Isenberg ergab aber keine Unregelmässigkeiten. Dass nun die 1,2 Millionen Liter Wasser innert etwas mehr als einem halben Tag geleert wurden, war wohl dem äusserst sonnigen und heissen Tag geschuldet. Die Gemeinde schreibt auf Anfrage aber auch, dass bereits 2020 der Wasserverbrauch der Gemeinde Obfelden an Spitzentagen bei über zwei ­Millionen Litern lag – pro Tag.

Zur Schadensbehebung mussten am Freitagmorgen die Überspannungsschutz-Sicherungen bei sämtlichen drei Anlagen ersetzt werden. Gegen 10.30 Uhr hätten die Systeme wieder normal gearbeitet. Durch das bereits teilweise leergelaufene Leitungsnetz in der betroffenen Druckzone wurde aber das ab jetzt wieder eingespeiste Wasser umgehend wieder verbraucht. Die Gemeinde sprach von einem reduzierten Druck im oberen Teil der Gemeinde. Gemäss eigenen Informationen monierten allerdings viele Personen, dass man gar kein Wasser mehr erhielt. Und wenn, dann nur noch im Keller ein Rinnsal.

Wie viele Haushalte konkret betroffen waren, lässt sich gemäss Gemeinde nicht genau sagen. Betroffen war der nordöstliche Teil der Gemeinde, ungefähr ab Kreuzung Toussen dorfaufwärts. Die Situation habe sich erst in der Nacht von Freitag auf Samstag stabilisiert.

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