Wen soll man wählen?

Die Wahlunterlagen umfassen Dutzende Zettel, volle und leere Listen. Wie wählen, ist eine Herausforderung, wen wählen aber noch die grössere. Kann Smartvote hier helfen?

Smartspider-Grafik für den Vergleich der Meinungen. (Screenshot Smartvote)

Smartspider-Grafik für den Vergleich der Meinungen. (Screenshot Smartvote)

Die Auswertung nach Parteilisten

Die Auswertung nach Parteilisten

Smartvote ist eine Online-Wahlhilfe. Mit dem Ausfüllen eines Fragebogens zu politischen Themen können Wählerinnen und Wähler die eigene Meinung mit deren der Kandidierenden vergleichen. Dabei werden nationale wie auch ­kantonale Wahlen unterstützt. Jetzt ­aktuell sind bei Smartvote die Regierungs- und Kantonsratswahlen im ­Kanton Zürich vom 12. Februar bereit. Dazu haben gut drei Viertel der Kandidierenden für den Kantonsrat den Fragebogen ausgefüllt und ermöglichen so den Vergleich mit der eigenen Meinung.

Bei den Nationalrats- und Ständeratswahlen 2019 hat die Plattform nach eigenen Angaben über 2,1 Millionen Empfehlungen ausgestellt. Rund jede fünfte Wählerin oder Wähler hatte ­damals Smartvote benutzt. Die Online-Wahlhilfe finanziert sich über Beiträge der Parteien und Kandidierenden sowie von Medienpartnern. Dazu kommen Spendeneinnahmen.

Wie funktioniert Smartvote?

Jetzt geht es los. Bei der erstmaligen Verwendung werde ich aufgefordert, eine E-Mail-Adresse anzugeben und ein Passwort zu definieren. Danach entscheidet man sich für die Wahl, bei welcher man Unterstützung möchte. Für eine Wahlempfehlung nehme ich mir gut eine halbe Stunde Zeit, um die 64 Fragen zu beantworten. Diese drehen sich unter anderem um Soziales, Gesundheit, Bildung, Migration, Steuern, Umwelt, Verkehr oder Digitalisierung.

Schnelle Variante mit 33 Fragen

Konkret muss ich mir jetzt Gedanken machen zum Ausbau der Elternzeit, der Legalisierung von Cannabis oder auch zu Steuersenkungen für natürliche ­Personen. Ist man sich sicher, wählt man «Ja» oder «Nein». Kann man sich nicht ganz entscheiden, gibt es die ­Möglichkeit von «Eher ja» oder «Eher nein». Ist man völlig überfragt, ist auch keine Antwort möglich. Will man einem Thema mehr Gewicht geben, kann man das mit dem Minus- oder Pluszeichen auch noch angeben. Wer zu Beginn nicht gleich eine halbe Stunde investieren will, kann auch die Rapid-Variante wählen mit nur 33 Fragen.

Ich konnte mich beim grössten Teil der Fragen entscheiden. Jetzt wird es spannend. Nach Beantwortung aller ­Fragen wähle ich den Wahlkreis Affoltern aus und es erscheint die Rangliste der Kandidierenden mit der grössten Übereinstimmung zu meiner Position. Pro Kandidatin oder Kandidat ist ein ­Prozentsatz der Übereinstimmung ­angegeben. Zudem kann auch jede ­einzelne Frage angeschaut werden. ­Weiter lässt sich die eigene Meinung auch mit einem sogenannten Smart­spider vergleichen. Mit dieser Grafik werden die eigenen politischen Einstellungen mit dem ausgewählten Kandidaten verglichen (siehe Bild). Will man seine Meinung nun exakt nach der Wahlempfehlung richten, nutzt man den leeren Wahlzettel und füllt die entsprechenden Kandidierenden ab. Es gibt aber auch die Möglichkeit, direkt eine möglichst passende Parteien-Liste anzuzeigen und für die Abstimmung diese direkt zu nutzen. Oder natürlich dort noch Veränderungen vorzunehmen.

Auch für die Regierungsratswahlen lässt sich eine Wahlempfehlung anzeigen. Dort haben aber nur 7 von 18 Kandidierenden ein Profil erfasst, sodass dies weniger aussagekräftig ist. Generell ist die Online-Wahlhilfe ein nützliches Tool. Man sollte sich aber bewusst sein, dass allenfalls passende Kandidierende ohne ein Smartvote-Profil einem nicht vorgeschlagen werden.

Online-Wahlhilfe auf www.smartvote.ch.

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