«Engagierte Leute, die etwas machen statt bloss zu fordern»
Für den Abschluss der Tage der Sonne war in diesem Jahr der Kulturkeller LaMarotte zuständig: Einer der Meilensteine der Filmgeschichte, «M» von Fritz Lang aus dem Jahr 1931, wurde im eigens für diesen Abend aufgebauten Solar-Openair-Kino am Centralweg in Affoltern gezeigt.

Projektleiter Peter Ackermann war nicht nur mit dem sonnigen Wetter zufrieden, das dem Erfolg der Veranstaltungen entgegenkam: «Wir konnten wiederum viele Partner gewinnen, darunter zahlreiche, die erneut dabei waren, die mit ihren Veranstaltungen die Tage der Sonne geprägt haben. Heute war ich beispielsweise bei Köfler Holzbau, der noch mehr Gäste als im Vorjahr hatte bei der Vorstellung des Klimaholzhauses.» Ackermann sieht eine wichtige Aufgabe in der Vermittlung zwischen der Wirtschaft, die viele energieeffiziente Produkte anbietet, und der Bevölkerung.
Regionalwirtschaft und Pflege der Erholungsräume
Das Potenzial der Regionalwirtschaft erachtet Ackermann als gross, wie er anhand von Beispielen erläutert: «Mit der Firma Schweizer haben wir einen Pionier im Bau von Solaranlagen in der Region. Renercon bietet Fernheizungen mit regionalem Holz an und unterstützt damit, ganz nebenbei, die Pflege unserer Wälder als Erholungsraum. Ein anderes Beispiel ist der Ämtlerchorb, der regionale Produkte aus der hiesigen Landwirtschaft anbietet und dadurch im Effekt auch die Pflege unserer Landschaft als Erholungsraum fördert. Je höher die Qualität unserer regionalen Erholungsräume ist, desto weniger müssen wir in die Ferne fliegen.»
«Wandel muss auch Spass bereiten»
«Verhaltensänderungen gelten als die grösste Herausforderung bei Veränderungsprozessen. In einer grossangelegten Untersuchung wurde hingegen die technische Veränderung an letzter Stelle genannt. Genau hier stehen wir: Wir verfügen über neue Technologien, um Energie zu sparen, müssen aber noch erreichen, dass sie verwendet werden. Dazu sind die Tage der Sonne wichtig, weil sie die Bevölkerung mit neuen Technologien vertraut machen», bilanzierte Standortförderer Johannes Bartels anlässlich des Nachtessens vor dem Solar-Openair-Kino, «und dieser Wandel muss auch Spass bereiten.»
Beim Nachtessen des LaMarotte, einem südfranzösichen Couscous-Eintopf, findet sich in der Runde mit Johannes Bartels und Peter Ackermann auch der Aeugster Gemeindepräsident, Ruedi Müller. Wie hat er die Tage der Sonne erlebt? «Ich bin besonders davon beeindruckt, dass diese ganze Bewegung nicht von den Behörden her kommt, sondern von engagierten Leuten, die sich für dieses Thema nebst viel Sachverstand auch Zeit nehmen. Sie fordern nicht, dass ‹die Behörden endlich etwas tun› sollten, sondern nehmen das Heft selbst in die Hand.» Der Standortförderer schliesst sich an: «Ich finde es grossartig, dass wir auf der Energie, dem Idealismus kompetenter Leute aufbauen können.»
Fotovoltaik wird selbstverständlich
«Seit zehn Jahren arbeiten wir an der Energieregion Knonauer Amt. In den letzten drei Jahren haben wir richtig Fahrt aufgenommen. Es wird beispielsweise normal, eine Fotovoltaikanlage zu installieren. Dies betrifft Private, aber auch Gemeinden wie etwa Kappel am Albis, für die es plötzlich selbstverständlich ist, das neue Schulhaus ohne einen Tropfen Erdöl zu betreiben.»
Das Solarkino zum Abschluss der Tage der Sonne schloss sich nahtlos an diese Aussagen an: Niemand hätte bemerkt, dass die Anlage mit dem Strom, den ein kleiner Solarpanel am Nachmittag von der Sonne gewonnen hatte, betrieben wurde, wäre dies zuvor nicht ausdrücklich so angekündigt worden, denn der eindrückliche Film über einen Kindermörder, der von der ganzen Stadt gejagt wird, lief einwandfrei über die Leinwand.
Die Tage der Sonne Knonauer Amt haben noch ein Nachspiel: Am kommenden Freitagabend besucht die Wave-Trophy mit 60 Elektrofahrzeugen Affoltern. Am Samstag können elektrische Zwei- bis Vierräder auf dem Kronenplatz getestet werden. Mehr dazu: www.elektromobilitaet-knonaueramt.ch.