Engere Zusammenarbeit mit den Stadtspitälern

Mit starken Partnern will das Spital Affoltern seine Position festigen. Eine entsprechende Absichtserklärung zu einem Kooperationsprojekt mit den Stadtspitälern Triemli und Waid liegt vor und soll im Dezember unterschrieben werden.

Wollen die Zusammenarbeit des Spitals Affoltern mit den Stadtspitälern Triemli und Waid intensivieren: Spitaldirektor Michael Buik (links) und Heinz Spälti, Vorsitzender der Strategiegruppe Akutspital. <em>(Bild Thomas Stöckli)</em>
Wollen die Zusammenarbeit des Spitals Affoltern mit den Stadtspitälern Triemli und Waid intensivieren: Spitaldirektor Michael Buik (links) und Heinz Spälti, Vorsitzender der Strategiegruppe Akutspital. <em>(Bild Thomas Stöckli)</em>

Im Mai 2019 bestimmen die Ämtler an der Urne über die Auflösung des Zweckverbands und die allfälligen Nachfolgeorganisationen, eine interkommunale Anstalt (IKA) Langzeitpflege und eine gemeinnützige Aktiengesellschaft (gAG) Akutspital. Wie es bei einem Ja zu den Vorlagen mit dem Akutspital weitergehen könnte, damit beschäftigt sich eine Strategiegruppe unter dem Vorsitz von Heinz Spälti, Mitglied der Betriebskommission derzeit intensiv. «Wir wollen ein Gesundheitszentrum», stellt Spälti klar. Dieses solle die ganze Kette der Grundversorgung abdecken. Dazu gehören ein Ambulatorium, die Tagesklinik, Akutgeriatrie, Palliative Care und die Psychiatrie. «Alles, was wir haben und gut läuft, wollen wir ausbauen», so Spälti.

Insbesondere bei der Gerontopsychiatrie hat die Strategiegruppe grosses Wachstumspotenzial geortet. Dabei gelte es zu beachten, dass man nicht wahllos Einzeldisziplinen herauspicken könne, führt Spitaldirektor Michael Buik aus. So sei etwa die Akutgeriatrie eng verknüpft mit anderen Angeboten im Haus, wie die Chirurgie und die Innere Medizin. Klar ist, dass die Chirurgie in Zukunft nicht mehr die gleich grosse Rolle spielen wird.

Stattdessen will man die bestehende Zusammenarbeit mit den Stadtspitälern ausbauen. Diese pflegt das Spital Affoltern schon seit Jahren. So wird etwa die Radiologie in Affoltern von den ärztlichen Fachleuten aus dem Triemli betrieben und auch die Onkologen vom Stadtspital machen Sprechstunden in Affoltern. Diese Zusammenarbeit soll nun erweitert werden. Dabei erachte er es als selbstverständlich, das Spital Affoltern noch intensiver zu unterstützen, erklärt Andreas Zollinger, medizinischer Direktor des Triemlispitals: «Für beide Partner steht dabei die Weiterführung einer qualitativ hochstehenden, wohnortnahen öffentlichen Gesundheitsversorgung der Bevölkerung im Knonauer Amt im Vordergrund.»

Starker Partner von Vorteil

Konkret will das Stadtspital Triemli bei Bedarf mit Fachpersonal und Know-how in Affoltern unterstützen und als Zentrumsspital die Diagnostik und Behandlung komplexer Fälle übernehmen. «Das befruchtet sich gegenseitig», ist Michael Buik überzeugt. Die gemeinsamen Pläne sind in einer sechsseitigen Absichtserklärung festgehalten, welche im Dezember unterschrieben werden soll – hier von Stefan Gyseler, Präsident der Betriebskommission, und Spitaldirektor Michael Buik, dort vom Zürcher Stadtrat Andreas Hauri und André Zemp, Direktor der Stadtspitäler Waid und Triemli.

Falls das Stimmvolk im Mai Ja sagt zur Spitalzukunft, soll aus der Absichtserklärung dann bis spätestens Ende 2019 ein verbindlicher Zusammenarbeitsvertrag werden. Dann nämlich läuft die Bewerbungsfrist ab für die künftigen Leistungsaufträge. «Für uns geht es um die Wurst», so Michael Buik: «Im Hinblick auf die Spitalplanung stehen wir unter Beobachtung», ist er sich bewusst, «einen starken Partner zu haben, ist da sicher von Vorteil.» Auch André Zemp, Direktor der Stadtspitäler, sieht eine Vertiefung des bereits bestehenden Austauschs als Gewinn für alle drei Spitäler: «Dadurch wird eine fachliche Weiterentwicklung der Zusammenarbeit zum Wohle der Patientinnen und Patienten im Knonauer Amt und über die Kantonsgrenze hinaus möglich.»

Spital-Shuttle und Notfallstation

Und wenn die Ämtler nicht dreimal Ja stimmen? «Nur schon bei einem Nein wird es kritisch», meint Heinz Spälti. Mit grosser Freude nimmt er deshalb das Engagement des Vereins «Ja zum Spital Bezirk Affoltern» zur Kenntnis. Froh ist er auch darüber, dass sich die Stiftung Spital Affoltern dafür einsetzt, den öffentlichen Transport vom Bahnhof Affoltern zum Spital und zurück wieder zu reaktivieren. «Wir sehen die Notwendigkeit und werden beim ZVV vorstellig werden», verspricht Spälti.

Zunächst bekommt nun allerdings ein wichtiger Eintrittsbereich eine Auffrischung: Die Notfallstation wird für 300000 Franken saniert. Dabei geht es um mehr als Kosmetik: Neu werden die Behandlungsplätze durch feste Mauern abgetrennt, um Intimsphäre und Datenschutz gewährleisten zu können. Weiter ist ein separater Raum für Isolationsfälle vorgesehen. Während der Bauarbeiten von Januar bis Ende März 2019 werden Zimmer auf der Bettenabteilung zur provisorischen Notfallstation umgenutzt.

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