Erstes Projekt der Einheitsgemeinde

Er ist fertig, sowohl im Zeit- als auch im Kostenplan, der neue Doppelkindergarten in Mettmenstetten. Entsprechend gut gelaunt waren alle Beteiligten am Tag der offenen Tür vom vergangenen Samstag.

Strahlende Gesichter am Tag der offenen Tür des neuen Doppelkindergartens in Mettmenstetten. Ganz links: Primarschul-Präsidentin Bea Gallati und Architekt Mike Weber. <em>(Bild Thomas Stöckli)</em>
Strahlende Gesichter am Tag der offenen Tür des neuen Doppelkindergartens in Mettmenstetten. Ganz links: Primarschul-Präsidentin Bea Gallati und Architekt Mike Weber. <em>(Bild Thomas Stöckli)</em>

«Schön ist er geworden», dieses Kompliment und Ähnliches durften Architekt Mike Weber und die verantwortlichen der Primarschulpflege sowie des Gemeinderats Mettmenstetten am vergangenen Samstag immer wieder anhören. Die Gelegenheit, den neuen Doppelkindergarten zu besichtigen, wurde rege genutzt. Der erste Eindruck über den Sportplatz hinweg zeigt, dass sich der Neubau harmonisch ins Gesamtbild einfügt.

Beim Betreten des einstöckigen Baus dominiert der Geruch nach Holz. Und trotz der vielen Besucher und der noch fehlenden Möblierung ist es erstaunlich ruhig. Möglich macht es die ausgeklügelte Raumakustik. «Das macht extrem viel aus für die Arbeitsplatz-Qualität», sagt Schulpräsidentin Bea Gallati. In die Decken wurden deshalb schallabsorbierende Weichfaserplatten installiert.

Gutes Raumklima und erneuerbare Energie

Nicht nur dem Schall, auch der Sonnenenergie wurde bei der Planung grosse Aufmerksamkeit zuteil. So sind die Fenster gegen Süden ausgerichtet und lassen im Winter 67% der Wärmeenergie durch. Im Sommer hingegen werden die in steilerem Winkel einfallenden Sonnenstrahlen zu einem Grossteil reflektiert. In die Decken wurden zudem Kalksandsteine verbaut, welche wie der dicke Unterlagsboden auch als Speichermasse das Raumklima regulieren helfen – ergänzend zur Erdsonde, die 263 Meter in die Tiefe reicht. Die Fotovoltaikanlage auf dem Dach liefert zudem viel mehr Strom, als die Kindergärten brauchen. Weil der eigene Strom im Schulareal Verwendung findet, dürfte sich dort die Stromrechnung drastisch reduzieren.

Abgesehen davon wirken die Räume schlicht und zweckmässig: schwellenlos, dezente Farbkontraste und die grosszügigen Platzverhältnisse im Eingangsbereich kommen dem Projekt Purzelbaum entgegen. So sollen Bewegungsbaustellen zum Hüpfen, Balancieren oder Klettern animieren.

Der Doppelkindergarten ist das erste Projekt der Einheitsgemeinde. Und Primarschulpräsidentin Bea Gallati ist sichtlich erleichtert, dass es nicht nur zeitlich, sondern auch finanziell im Plan geblieben ist: «Wir werden sogar etwas unter dem Kredit sein», so Bea Gallati. Dies obwohl für die Möblierung der zusätzlichen Gruppenräume die Reserven angetastet werden müssen. Alles rechtens sei mit der Finanzierung der Notzufahrt, die in einem Leserbrief gerügt wurde: Budgetiert sei im Projekt der Anteil der Schule, nicht aber jener der politischen Gemeinde, die am öffentlichen Weg Teil hat.

Bereits platziert sind die Fledermauskästen – nicht am Gebäude, das zu wenig hoch wäre, aber an den umliegenden Bäumen. Aktuell wird noch ein Wasserlauf als Spielfläche gestaltet, in den Sommerferien kommt dann das Mobiliar aus den bisherigen Standorten bei der Gramatthalle und aus dem Sek-Areal, wo ein Kindergarten eingemietet war. Zum Schulstart Mitte August werden sich die neuen Räume dann definitiv mit Leben füllen.

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