Hand in Hand gegen den Klimawandel

Am vergangenen Samstagnachmittag hat sich in Affoltern eine Menschenkette gebildet. Die Teilnehmenden haben für eine konsequentere Klimapolitik demonstriert.

Während des Marsches hielten sich die Teilnehmenden an den Händen. Die Strasse betraten die Demonstrierenden nicht – die Kundgebung verlief ohne Zwischenfälle.

Während des Marsches hielten sich die Teilnehmenden an den Händen. Die Strasse betraten die Demonstrierenden nicht – die Kundgebung verlief ohne Zwischenfälle.

Sie kamen spät, aber sie kamen. Um 20 nach eins, zehn Minuten vor dem Beginn der Demonstration, hatten sich auf dem Marktplatz in Affoltern gut zwei Dutzend Leute versammelt – «kaum mehr als eine Schulklasse», wie die beiden anwesenden Polizisten bemerkten. Dann aber, in den letzten paar Minuten, trudelten sie ein: Kinder mit ihren Eltern, Jugendliche und auch viele Erwachsene, denen der Klimaschutz am Herzen liegt. Ausgerüstet waren sie mit selbst bemalten Shirts, mit Transparenten oder auch hie und da mit einem Megafon.

Eine Menschenkette durch Affoltern

Die Demonstration in Affoltern war eine von rund 30 Kundgebungen, die von der Klimastreikgruppe «Klimastreik Schweiz» initiiert und am vergangenen Samstag in Schweizer Städtchen und Dörfern stattfanden. Die 21-jährige, parteilose Sophia Schlör aus Hausen hat die Demonstration in Affoltern organisiert – mit Unterstützung der Klimagruppe Bezirk Affoltern. In den vergangenen vier Wochen hatte sie in mehreren Gemeinden im Säuliamt Plakate aufgehängt, Werbung gemacht und ihren Freundes- und Bekanntenkreis zur Teilnahme motiviert.

180 Personen waren ihrem Aufruf gefolgt und hörten nun, vor dem Marsch, eine kurze Ansprache. «Wir fordern den Bezirk Affoltern auf, die Klimakrise als Krise zu anerkennen», sagte Sophia Schlör ins Mikrofon. Das Publikum spendete Applaus. Das Ziel müsse sein, «Netto Null» bis 2030 zu erreichen und andere Bezirke und Städte mit der eigenen Klimapolitik zu inspirieren. Im Anschluss richtete Liliane Hurschler im Namen der «Eltern fürs Klima» ein paar Worte an die Teilnehmenden, dann setzte sich die Gruppe in Bewegung.

Die Demo-Teilnehmenden marschierten vom Marktplatz los, der Oberen Bahnhofstrasse entlang in Richtung Bahnhof. Dabei hielten sie sich an den Händen und bildeten so eine Menschenkette, die mehrere Hundert Meter lang wurde. Zuerst sei eine Demo nach üblichem Muster geplant gewesen. «Einige innerhalb des Klimagruppen-Chats meinten dann jedoch, dass sie sich bei einer normalen Kundgebung zu ausgestellt fühlten», so Schlör. Deshalb habe man sich schliesslich für eine Menschenkette entschieden. Diese signalisierte etwas Verbindendes, ausserdem errege sie mehr Aufmerksamkeit.

Friedlich auf dem Trottoir unterwegs

Auf einem Plakat war ein weinender Pinguin auf einer Eisscholle zu sehen, auf einem anderen stand «Please Panic». Mit diesen Schildern bewegte sich die Gruppe vom Bahnhof weiter der Büelstrasse entlang, bog dann in die Zürichstrasse ab, während sie immer wieder «Ufe mit de Klimaziel, abe mit em CO2» skandierte. Während der Kundgebung kam es weder zu Ausschreitungen noch zu Verkehrsbehinderungen. Die Demonstrierenden hielten sich mit ihrer Menschenkette von der Strasse fern. Nur auf dem Trottoir gabs ein bisschen Dichtestress: Einige Fussgängerinnen und Fussgänger mussten sich gedulden. «Mitmarschiere, solidarisiere», riefen ihnen die Demonstrierenden beim Vorbeilaufen zu.

Um 14.20 Uhr bogen die Demonstrierenden wieder in die Obere Bahnhofstrasse ein, umrundeten zum Schluss das Gebäude am Marktplatz und lösten sich dann friedlich auf. Sophia Schlör zeigte sich zufrieden: «Zuerst hatte ich gehofft, dass genügend Teilnehmende mitmachen, um die gesamte Marschstrecke Hand in Hand geschlossen zu umrunden. Beachtet man jedoch die Reichweite, die wir mit unserer Werbung hatten, sind die 180 Teilnehmenden ein Erfolg.»

Auch nach der Demonstration gehe die Arbeit für eine konsequentere Klimapolitik weiter. «Wir möchten, dass unsere Forderungen in die Projekte und Entscheidungen der politischen Amtsträger im Bezirk einfliessen.» In ihrer Wohngemeinde Hausen zähle das Erreichen des Energiestadtlabels noch zu den Zielen, genauso wie in der Bezirkshauptstadt Affoltern. Das Ziel, sagt Sophia Schlör, sei nun, im Kleinen weitere Veränderungen zu erreichen.

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