Affoltern als grosse Aufsteigerin
Im Gemeinderating der «Handelszeitung» sind sieben Ämtler Gemeinden in den Top 100
Die «Handelszeitung» nimmt jedes Jahr sämtliche Gemeinden der Schweiz mit mehr als 2000 Einwohnerinnen und Einwohnern unter die Lupe. Dabei werden unter anderem Steuerbelastung, Wohnqualität, Sicherheit oder Erreichbarkeit beurteilt. Für die Bewertung der 948 Gemeinden wurden über 70 Statistiken, meistens von verschiedenen Bundesämtern, durch Expertinnen und Experten vom Beratungsunternehmen Iazi ausgewertet.
Affoltern steigert sich
Im Säuliamt sticht die Stadt Affoltern hervor. Letztes Jahr noch ausserhalb der Top 100 liegend, ist der Bezirkshauptort nun auf Rang 86 zu finden und machte damit 64 Positionen gut. Im Vergleich zu den weiteren Säuliämtler Gemeinden erhielt die Stadt in der Kategorie Versorgung, in der Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten oder die Gesundheitsversorgung beurteilt werden, die beste Wertung. Für einmal gereicht der Stadt die Zentrumslast, die sie als Bezirkshauptort trägt, also zum Vorteil.
Stadtpräsidentin Eveline Fenner zeigte sich über die Ergebnisse des Ratings erfreut. Man werde auch in Zukunft bestrebt sein, diesen Standard zu halten und sich im Rahmen der Möglichkeiten weiterhin zu verbessern, so die Stadtverwaltung, die in einer ersten Analyse weiter schreibt: «Im Bereich Wohnen resultiert die Verbesserung zum einen aufgrund der Realisierung von qualitativ hochwertigen Neubauten und zum anderen aufgrund der Tatsache, dass es in Affoltern nach wie vor bezahlbaren Wohnraum gibt.»
Auch die Stabilität bei den Steuern, die sichtbare Präsenz der Stadtpolizei und die Erstellung von Park- und Grünflächen sieht die Stadt unter anderem als Gründe für die Verbesserung. Verschlechterungen im Ranking seien tendenziell im Zusammenhang mit dem Stellenabbau beim Spital oder wegen der Schliessung vom OBI zu suchen.
Hausen nach wie vor ganz vorne
Ganz oben spielt auf Rang 33 die Gemeinde Hausen mit. Allerdings verlor die flächenmässig grösste Gemeinde im Amt ganze zehn Ränge zum Vorjahr. Den grössten Ausreisser hat Hausen wie schon im letzten Jahr beim Verkehr, wo die Gemeinde nur Rang 755 von 948 erreicht. Im Bereich Arbeit fiel die Bewertung von Rang 53 auf den 220. Platz zurück. «Natürlich hätte Hausen gerne den guten 23. Rang gehalten», sagt Gemeindepräsident Stefan Gyseler auf Anfrage. Etwas verwundert ist er, dass die Gemeinde im Ranking trotz Investitionen in die öffentliche Infrastruktur und der Ernennung zur Energiestadt zurückgefallen ist. Bei der Anbindung an den öffentlichen Verkehr sei ohne Bahnhof eine Verbesserung nur schwer erreichbar und auch beim Steuerfuss sei es nicht möglich, mit den Zuger Gemeinden mitzuhalten.
Podest für Knonau und Bonstetten
Auch auf den Podestplätzen finden sich die Gemeinden Knonau und Bonstetten. Beide konnten sich im Vergleich zum Vorjahr stark verbessern. Knonau kam von Rang 62 auf 38, Bonstetten kletterte von 75 auf Rang 49. Knonau punktet in den Kategorien Arbeit und Sicherheit. Somit befinden sich im Gegensatz zu letztem Jahr neu drei statt zwei Ämtler Gemeinden im schweizweiten Vergleich in den Top 50. Nah dran sind nach Verbesserungen auch Mettmenstetten (51) und Hedingen (59). Wettswil (76) und Affoltern (86) folgen auf den Rängen 6 und 7. Stallikon (101), Obfelden (109) und Ottenbach (244) bilden aus Ämtler Sicht den Abschluss des Ratings. Neben dem erwähnten Bezirkshauptort konnten sich Stallikon von Rang 186 auf 101 und Ottenbach von 328 auf Rang 244 stark steigern.
Säuliamt im Aufwind
Insgesamt gewinnt das Säuliamt an Attraktivität. Verglichen mit dem Vorjahr wurden über alle bewerteten Gemeinden 272 Rangpunkte dazugewonnen. Die vier Gemeinden Maschwanden, Rifferswil, Kappel und Aeugst wurden mit einer Bevölkerungszahl unter 2000 Personen nicht bewertet. Die Top-Platzierungen ausserhalb des Knonauer Amts gehen seit Jahren an den Nachbarkanton. Zug und Cham führen die Gesamtrangliste der Schweiz an. Das ans Amt angrenzende Hünenberg belegt Rang 6.
