Affoltern sagt Ja zum «Papillon»

Affoltern erhält ein neues Alters- und Pflegeheim. Die Stimmberechtigten haben den Kredit über 43,8 Millionen am Sonntag mit 73,3 Prozent gutgeheissen. Die Stimmbeteiligung lag bei 46 Prozent.

Immobilienvorsteherin Eliane Studer Kilchenmann (l.) und «Seewadel»-Geschäftsführerin Verena Feller mit dem symbolischen Schmetterling. <em>(Bild lhä)</em>
Immobilienvorsteherin Eliane Studer Kilchenmann (l.) und «Seewadel»-Geschäftsführerin Verena Feller mit dem symbolischen Schmetterling. <em>(Bild lhä)</em>

Um 12.20 Uhr wurden auch die anderen Sektflaschen entkorkt. Schon vorher standen ein paar Gläser zum Anstossen bereit und erste Tendenzen zu einem Ja waren durchgesickert, doch zu früh freuen wollte sich am Apéro im Haus zum Seewadel niemand. Dann lagen die Ergebnisse vor, und sie waren deutlich: 3248 Personen gingen an die Urne, davon gaben 2381 dem Neubau ihre Stimme. Das entspricht einem Ja-Anteil von 73,3 Prozent. Die Freude war gross: Beim Stadtrat, der durch Präsident Clemens Grötsch und Immobilienvorsteherin Eliane Studer Kilchenmann vertreten war, bei «Seewadel»-Geschäftsführerin Verena Feller und ihrem Team und natürlich bei den Bewohnerinnen und Bewohnern, bei Angehörigen, Projektinvolvierten und Sympathisanten.

«Genial» sei das deutliche Abstimmungsergebnis, freute sich Eliane Studer Kilchenmann in ihrer Ansprache. Fast 20 Jahre habe der Traum von einem neuen Alters- und Pflegeheim gedauert, bis man nun beginnen könne, die Pläne umzusetzen. In zahlreichen Sitzungen sei das Projekt geschärft und angepasst worden, «sodass der Papillon heute seine Flügel ausbreiten und abheben kann.»

Auch Stadtpräsident Clemens Grötsch zeigte sich erleichtert über das Resultat, das ein «grosser Vertrauensbeweis» sei und zeige, dass eine wohnortnahe Pflegeversorgung von den Bürgerinnen und Bürgern gewünscht werde. Nachdem sich die Bevölkerung im Herbst bereits für die Sanierung des Schulhauses Butzen ausgesprochen habe, könne nun auch für die ältere Bevölkerung ein angemessenes neues Zuhause gebaut werden. «So bleibt Affoltern am Albis für alle Bevölkerungskreise eine attraktive Stadt.»

«Ich bin sehr erleichtert», sagte später auch «Seewadel»-Geschäftsführerin Verena Feller. Sie sei vor der Abstimmung sehr angespannt gewesen – nicht zuletzt wegen ihrer Mitarbeitenden. Für sie stehen nun die weiteren Planungsschritte an: In den nächsten Tagen trifft sie den Umzugsplaner, und auch Bewohnerinnen und Bewohner sowie deren Angehörige werden noch in dieser Woche über die anstehenden Veränderungen informiert. Der Einzug in das Provisorium ist für kommenden Herbst geplant.

Nach dem Zmittag stiess auch Anna Brookes zur Feiergesellschaft. Niemand wohnt länger im Haus zum Seewadel als die 94-Jährige: Sie ist im 29. Jahr. Auf das Provisorium freut sie sich, ihren Wunsch hat sie schon deponiert: ein Zimmer im obersten Stock. Dann hatte Brookes noch ein anderes Anliegen an Verena Feller: Die Korken dieses Abstimmungs-Apéros bitte nicht wegwerfen! ...Das sind schliesslich nicht irgendwelche Sektkorken, nein. Es sind Korken mit Pilzform. Mit denen bastelt sie so gern.

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