«Atem holen, arbeiten und feiern»

Hohe Auslastung im Seminarhotel und Bildungshaus Kloster Kappel

Leitet den sehr gut laufenden Hotel- und Semiarbetrieb des Klosters Kappel: Geschäftsführer Jürgen Barth. (Bild Werner Schneiter)
Leitet den sehr gut laufenden Hotel- und Semiarbetrieb des Klosters Kappel: Geschäftsführer Jürgen Barth. (Bild Werner Schneiter)

Das von der evangelisch-reformierten Landeskirche des Kantons Zürich getragene Seminarhotel und Bildungshaus Kloster Kappel hat, einschliesslich Corona, keine einfachen Phasen hinter sich: So führte der sich über drei Jahre hinziehende Umbau des sogenannten Amtshauses immer wieder zu massiven Einschränkungen – mit Lärm, Staub, Schmutz, gesperrten Zufahrten und teilweisen Belegungsausfällen durch eingeschränkte Kapazitäten. «Aber es läuft sehr gut», freut sich Geschäftsführer Jürgen Barth. Im laufenden Jahr rechnet er mit rund 16000 Logiernächten, was deutlich über dem Durchschnitt (14000 bis 15000) vergangener Jahre liegt. Die höchste Auslastung – rund 17000 jährliche Logiernächte im Jahr 2014 – wird aber nicht ganz erreicht. Die 71 Hotelzimmer sind bis zu 58 Prozent ausgelastet. Zu diesen gesellen sich inzwischen acht Wohnungen im neu gebauten Spicher. Diese befinden sich in der Erstvermietungsphase, bei der sich die Mietenden für mindestens ein Jahr verpflichten. «Diese voll ausgestatteten Wohnungen werden insbesondere von jungen Leuten gemietet, auch von Expats. Sie können von unserem Hotel alle Dienstleistungen in Anspruch nehmen», ergänzt Jürgen Barth.

Zehn neue Wohnungen im Amtshaus

Voraussichtlich ab 1. März 2026 kann das Seminarhotel und Bildungshaus auch zehn neue Wohnungen im Amtshaus anbieten. Auch hier verpflichtet man sich im Rahmen der Erstvermietung für mindestens ein Jahr. Dieses Gebäude hat eine lange und anspruchsvolle Umbauphase hinter sich. Vor allem die «Ertüchtigung der Statik», wie sie dort genannt wird, wurde zur grossen Herausforderung. «Inzwischen sind alle Auflagen erfüllt», stellt Jürgen Barth erleichtert fest. Die laufende Revitalisierung und Erneuerung der Klosterdomäne ist ein separates Projekt, getragen vom Verein Kloster Kappel.

Die Um- und Ausbaukosten für das Amtshaus belaufen sich für die Landeskirche auf gut vier Millionen Franken. Zusammen mit den Umgebungsarbeiten sowie neuen Parkplätzen kann hier die Attraktivität ab Mitte 2026 weiter gesteigert werden. Womit das gestärkt wird, was das Seminarhotel und Bildungshaus herausstreicht: «Spiritualität und Gastlichkeit». «Atem holen, arbeiten, feiern», lautet ein weiterer Leitsatz und: «Kloster Kappel steht für eine zeitgemässe christliche Spiritualität und Theologie mit weitem Herz und Horizont, im Dialog mit Kunst und Kultur, welches zahlreiche gute besuchte Veranstaltungen belegen.»

Individualgäste und Konzerne

Davon lassen sich nicht nur Individualgäste, sondern auch Grossfirmen und Konzerne inspirieren. Für Retraiten, Führungsseminare und Schulungen haben unter anderen Migros und Coop, Tamedia, Mobiliar, Alfred Müller AG und Amag die 18 zur Verfügung stehenden Seminarräume und Sitzungszimmer in Anspruch genommen. Auch für private Anlässe und Festlichkeiten lassen sich die Räume nutzen.

Mit Ausnahme der Betriebsferien (26. Dezember 2025 bis 9. Januar 2026) ist das Seminarhotel und Bildungshaus stets geöffnet – auch wenn die Personalsituation keine einfache ist. Derzeit sind 48 Angestellte beschäftigt. Das ist zeitweise knapp, der Stellenmarkt ist ausgetrocknet. «Wir benötigten qualifiziertes Personal – Leute, welche die Rahmenbedingungen in der Gastronomie akzeptieren. Viele wollen halt an Wochenenden und an Abenden ihre Freizeit geniessen», sagt Jürgen Barth.

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