Aus dem Bezirk Affoltern kandidieren
27 kandidieren aus dem Säuliamt für einen der 34 Nationalratssitze. Reelle (Wiederwahl)-Chancen haben wohl nur die beiden SVP-Vertreter Toni Bortoluzzi und Hans Kaufmann.
Um die 34 Zürcher Nationalratssitze buhlen im Kanton Zürich auf insgesamt 30 Listen 274 Frauen und 528 Männer – fast genauso viele wie vor vier Jahren. Allerdings hat der Frauenanteil seit dem Höchststand von 2003 (38 Prozent) kontinuierlich abgenommen und beträgt dieses Mal nur noch 34 Prozent. Auf den ersten fünf Listenplätzen sind sie allerdings gut vertreten.
Von den 802 Kandidierenden im Kanton Zürich stammen nur gerade 27 aus dem Bezirk Affoltern, wo der Frauenanteil mit knapp 26 Prozent deutlich unter dem Kantonsmittel liegt. Ämtlerinnen und Ämtler sind auf 16 der insgesamt 30 eingereichten Listen präsent – mit maximal drei Kandidierenden. Unter ihnen haben aber wohl nur die beiden SVP-Vertreter Toni Bortoluzzi (Affoltern) und Hans Kaufmann reelle (Wiederwahl)-Chancen. Die SVP stellt 12 Nationalräte. Bortoluzzi, seit 1991 im Parlament, nimmt hinter Christoph Blocher, Anita Bohrer und Christoph Mörgeli auf Platz 4 ein. Finanzfachmann Hans Kaufmann, 1999 gewählt, figuriert auf Platz 11.
Gute Listenplätze für Lisette Müller, Hans Läubli und Hans-Ulrich Bigler
Lisette Müller aus Knonau erzielte bei den Kantonsratswahlen in diesem Frühjahr mit Abstand am meisten Fremdstimmen, aber sie musste im Parlament ihren Platz räumen, weil die EVP kantonsweit schwächelte. Nun wurde sie auf der Nationalratsliste auf Platz 3 gesetzt – hinter der Bisherigen Maja Ingold und Gerhard Fischer. Ein Mandat für Lisette Müller liegt wohl ausser Reichweite. Die EVP müsste massiv zulegen.
Die Grünen stellen je zwei Nationalrätinnen und Nationalräte. Ob sich der auf Platz acht gesetzte Hans Läubli parteiintern nach vorne «arbeiten» kann? Für ein Mandat wirds kaum reichen, aber der Kantonsrat aus Affoltern hat parteiintern Gewicht, verfügt über einen Bekanntheitsgrad und ist jüngst im Kantonsrat zum Präsidenten der Justizkommission gewählt worden.
In der FDP provozierte die ursprünglich geplante Platzierung von Hans-Ulrich Bigler, in Affoltern wohnhafter Direktor des Schweizerischen Gewerbeverbandes (sgv), üppigen Diskussionsstoff. Schliesslich wurde er auf den nicht mehr ganz so aussichtsreichen 8. Listenplatz «zurückversetzt»; bei den altgedienten Granden des Freisinns ist die Welt wieder in Ordnung. Gleichwohl hat Bigler dank ständiger Medienpräsenz in seiner Funktion als sgv-Direktor Chancen, parteiintern Plätze gutzumachen. Seine Ambitionen untermauern auch die breit gestreuten Plakataushänge. Viel hängt auch davon ab, ob die FDP ihren Krebsgang stoppen kann.
Zwei Spitzenplätze auf weniger
aussichtsreichen Listen
Im Beisein des ehemaligen FDP-Schweiz-Präsidenten Franz Steinegger und anderer Prominenz hat der Mettmenstetter Jungfreisinnige Raffaele Cavallaro kürzlich seinen Wahlkampf lanciert. Der Mettmenstetter Gemeinderat nimmt auf der Liste der Jungfreisinnigen Platz 1 ein – und hofft, dass er den Sprung nach Bern schafft, nachdem dem FDP-Nachwuchs vor vier Jahren wenig zum Mandat fehlte.
Zu erwähnen ist schliesslich auch Platz eins von Thomas Märki aus Zwillikon bei der Tierpartei Schweiz (TPS). Exotisch ist die Anti PowerPoint Partei, wo der Bonstetter Rhetoriktrainer Matthias Pöhm als einziger Kandidat aufgeführt ist.