Bekenntnis zu Hedingen und zur Sicherheit

Die Betriebsfeuerwehr Kolb hat am Freitagabend, 28. Oktober, den Ernstfall geprobt. Unter den Zaungästen an der Hauptübung war auch Kolb-CEO Uwe Halder. Er hat in Hedingen einige Investitionsprojekte angestossen.

Retten und löschen: die Betriebsfeuerwehr Kolb wurde an der Hauptübung gefordert. (Bilder tst.)

Retten und löschen: die Betriebsfeuerwehr Kolb wurde an der Hauptübung gefordert. (Bilder tst.)

Sicherheit geniesst einen hohen Stellenwert: Kolb-CEO Uwe Halder, flankiert von Ismael Jareño (re.) und Mathias Baumann.

Sicherheit geniesst einen hohen Stellenwert: Kolb-CEO Uwe Halder, flankiert von Ismael Jareño (re.) und Mathias Baumann.

Ein Auto, das in eine Mauer gekracht ist, und Flammen, die aufs Produktionsgebäude übergegriffen haben. Das Szenario in Hedingen erinnert an den Unglücksfall des deutschen Chemiekonzerns Basf in Ludwigshafen vor drei Wochen. «Die arbeiten mit ähnlichen Stoffen wie wir», verrät Uwe Halder, seit anderthalb Jahren Kolb-CEO. Wie hoch ihm der Stellenwert der Sicherheit ist, das beweist seine Präsenz an der Hauptübung der betriebseigenen Feuerwehr, aber auch sein Stolz auf die Unfallstatistik aus dem vergangenen Geschäftsjahr: Ein einziger vorübergehender Arbeitsausfall musste verbucht werden.

Der Name bleibt

Die grossen Buchstaben «Dr. W. Kolb AG» sind an der Maienbrunnenstrasse 1 Anfang Jahr verschwunden. Seither ziert das Logo des Mutterhauses KLK Oleo das Kolb-Hauptgebäude. «Global erreichen wir so mehr Wirkung», begründet das Hedinger Chemieunternehmen den Schritt. KLK Oleo ist der weltweit führende Hersteller von Oleochemikalien. Zwei Jahren hat man zuvor beide Logos parallel laufen lassen und festgestellt, dass jenes des Mutterhauses ein wertvoller Türöffner fürs internationale Marketing und den Verkauf ist. Und trotzdem: Kolb bleibt Kolb – auch mit dem neuen Logo. «Wir sehen keine Notwendigkeit, den Namen zu ändern», so CEO Uwe Halder. Schliesslich seien in der Gruppe unter der Dachmarke die unterschiedlichsten Firmennamen vereint. 4,5 Mrd. Franken Umsatz macht der Konzern jährlich, eine Milliarde davon in Europa. Ebenso wenig wie der Name Kolb steht der Standort Hedingen infrage. 2,5 Mio. Franken werden hier dieses, nächstes und übernächstes Jahr investiert, unter anderem in die Ester-Anlage und die Reaktor-Abtrennung. Bis März 2017 soll eine zentrale Steuerwarte die Überwachung der Prozesse erleichtern, weiter werde bis Oktober 2017 eine Zertifizierung nach Swiss Medic angestrebt und 2018 steht dann die Erneuerung des Kesselhauses an.

Im Lebensmittel-Bereich Fuss fassen

Aktuell beschäftigt Kolb 280 Mitarbeiter (rund 170 davon in Hedingen). Sie haben im Geschäftsjahr, das bis 30. September lief, einen neuen Produktionsrekord aufgestellt: «210000 Tonnen sind unter den gegebenen Umständen mit Wechselkursen und Rohstoffsituation nicht selbstverständlich», betont Uwe Halder. Mittelfristig sollen es gar 250 bis 260 Kilotonnen sein. Damit sei die Kapazität in Hedingen dann voll ausgelastet, so der Kolb-CEO.

Wachsen will das Chemieunternehmen insbesondere im Pharma-Bereich. Hier hilft die Zusammenarbeit mit den Schwesterunternehmen in Deutschland. Langfristig erhofft man sich, mit neuen Molekülen neue Märkte erschliessen zu können. Weiter will Kolb mit Polysorbaten im Lebensmittel-Bereich Fuss fassen.

«Die Übung ist erfüllt», durfte Übungsleiter Mathias Baumann nach einer Stunde festhalten. Der Einsatzleiter und neue Kommandant Ismael Jareño hatte die Bewährungsprobe somit bestanden. Vor einem Dutzend Zuschauer haben seine Feuerwehrleute die Verunfallten – den Autolenker und einen Velofahrer – geborgen, das Feuer gelöscht und auch eine vermisste Person im Gebäude war schnell gefunden.

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