Berufswahlprojekt «Rent-a-Stift» bald auch im Bezirk Affoltern?
Am Apéro des Lehrstellenforums des Bezirks Affoltern vom Dienstag im Kulturkeller LaMarotte gab es Information und Gelegenheit zum Austausch zwischen Schulen und Lehrfirmen.

«Angebot und Nachfrage am Lehrstellenmarkt gehen etwas auseinander», sagt Jürg Büchi, Präsident des Lehrstellenforums des Bezirks Affoltern. «Die Tendenz seitens der Lehrstellensuchenden geht in letzter Zeit verstärkt zur kaufmännischen Berufslehre, dieweil handwerkliche Berufe eine etwas geringere Nachfrage erleben.» Und dies, obwohl das Lehrstellenforum mit den beiden bekannten wie beliebten Veranstaltungen «Berufsmesse» und «Berufsinfotag» etlichen Jugendlichen der Berufswahljahrgänge jeweils auch die handwerklichen Berufe ordentlich schmackhaft machen kann. Am Apéro, mit welchem der politisch unabhängige Verein, welcher sich mit der Lehrstellenbildung im Bezirk Affoltern befasst, den unterstützenden Ämtler Firmen und Schulen dankt, wurde entsprechend über ein Projekt informiert, welches das Lehrstellenforum sehr interessiert verfolgt.
Grosses Interesse an Rent-a-Stift
Ruedi Grimm vom Berufsbildungsforum Zürcher Unterland Flughafen, der als Leiter das Pilotprojekt Rent-a-Stift in den Bezirken Bülach und Dielsdorf seit drei Jahren vorantreibt und betreut, stellte das Berufswahlprojekt im «LaMarotte» vor. Rent-a-Stift» holt Lernende, eben «Stiften» als Botschafter der Berufswelt in die Klassenzimmer von Berufswahljahrgängen. Dort erzählen die Stiften – jeweils zwei mit unterschiedlichen Lehrberufen – davon, wie es ihnen seinerzeit in der Berufswahl, bei Bewerbung und Stellen-Wahl ergangen ist, berichten von ihren Erfahrungen im Berufsalltag sowie von der Berufsschule und informieren ganz persönlich über die Berufsausbildung. Erwachsene haben dabei im Schulzimmer nichts verloren – die Information passiert als niederschwelliger Kontakt auf Augenhöhe und in adressatengerechter Sprache. Ziel von Rent-a-Stift ist es, Schülerinnen und Schülern die Berufswahl näherzubringen und sie darin zu unterstützen.
Rent-a-Stift ist, wie Ruedi Grimm festhielt, eine eigentliche Erfolgsgeschichte und wird in zwölf Kantonen umgesetzt. «Das Berufswahlprojekt läuft optimal und erntet Begeisterung bei Schülerinnen und Schülern, bei Lehrstellenanbietern und Lehrern sowie bei den engagierten Lernenden, die als Botschafter eingesetzt sind», zieht Grimm Bilanz. Und Jürg Büchi vom Lehrstellenforum des Bezirks Affoltern sieht in Rent-a-Stift durchaus eine weitere Möglichkeit zur Berufswahl-Hilfe für Schülerinnen und Schüler im Bezirk: «Gute Ideen sollte man aufnehmen und Synergien nutzen, weshalb ich mir Rent-a-Stift auch im Bezirk Affoltern durchaus vorstellen kann. Die Finanzierung des Projekts dürfte wohl die grösste Hürde bis zur Verwirklichung sein. Wir bleiben jedenfalls dran.»