Bilder von Dagmar Sabrina Jetzer: «erdwärts - himmelwärts»
In ihrer aktuellen Schaffensphase wendet sich Dagmar Sabrina Jetzer dem Erdigen, dem Greifbaren, dem Körperlich-Verfestigten zu und setzt es dem Ätherischen, Feinstofflichen entgegen. Gleichzeitig verwurzelt und schwebend.

Bilder entstanden über Jahre, indem Dagmar Sabrina Jetzer nahezu ätherisch, rein und transparent wirkende Aquarellbilder in einem einzigen Wurf malte – und wenn sie nicht die Wirkung erzielte, die sie sich vorgestellt hatte, nahm sie ein neues Papier und begann den Schaffensprozess von Neuem.
Nun spricht die Künstlerin eine ganz andere Sprache: Kräftige, ausdrucksstarke Bilder in Mischtechnik, Schichten über Schichten. Man erkennt ihre Lust am spielerischen Ausprobieren und Kombinieren von unterschiedlichsten Materialien und am Auslösen verschiedenster chemischer und physikalischer Prozesse. Farbe fliesst, vermischt sich, gibt aber auch zusammen mit gröberen Materialien Struktur und Textur. Die Malerin vergleicht diese Art zu arbeiten mit dem Lebensprozess: Geschichten, die sich überschneiden und überlagern: ge-schichtet.
Sich trauen, sich zumuten –spielerische Prozesse
Den neuen Bildern muss eine starke Persönlichkeitsentwicklung zugrunde liegen. Die Bilder überzeugen durch ihre Authentizität und lassen den natürlichen, spielerischen Prozess erahnen, durch den sie in einem so genannten Flow-Zustand entstanden sind. Ihre Bilder sollen emotional ansprechen, die Betrachter zu eigenen Assoziationen anregen. «Inspiration finde ich überall im Alltag, wobei ich mich stets für den Grenzbereich der Form interessiere», erklärt Dagmar Sabrina Jetzer.
«Fotografisch ausgedrückt würde das heissen: So nah heranzoomen, bis die Form sich auflöst. So tief in das Vordergründige eindringen, bis das Dahinterliegende klar nur noch als Farbe, Struktur oder Schattierung erscheint.»
Kunstforum unter neuer Leitung
Mit dieser Ausstellung löst Ariane Buffat Doris Ess in der Leitung des Kunstforums ab. In ihrer Rede anlässlich der Vernissage vom vergangenen Donnerstag zeigte sich ihre Affinität zur Kunst in den Bildern, die sie wählte, um in die Ausstellung einzustimmen: «Eine bildliche Umschreibung von ‹erdwärts und himmelwärts› könnte man mit einem Baum darstellen, der seine Wurzeln in die Erde wachsen lässt. Je umfangreicher das Wurzelwerk, desto ausladender wird die Krone, die sich weit in den Himmel reckt – um damit auch wieder die Wurzeln zu stärken.»
Dagmar Sabrina Jetzer freut sich, wenn sie auf ihre Bilder angesprochen wird, wenn die eigenen Prozesse während der Entstehung eines Bildes intuitiv vom Betrachter aufgenommen werden und Reaktionen auslösen. Gelegenheit für Gespräche mit Ariane Buffat und Dagmar Sabrina Jetzer bietet der Apéro am Samstag, 17. September, von 10 bis 12 Uhr während der normalen Öffnungszeiten der Bibliothek.
Ausstellung Dagmar Jetzer: erdwärts – himmelwärts, 1. September bis 18. Oktober, Kunstforum Stallikon, Schulhaus Loomatt, Sellenbüren. Öffnungszeiten: Montag: 19 bis 20.30 Uhr; Dienstag: 19 bis 20.30 Uhr; Mittwoch 15.30 bis 17 Uhr; Donnerstag: 9 bis 11 und 15.30 bis 17 Uhr; Samstag, 10 bis 12 Uhr.