Buslinien 200 und 210: Grosse Gewinnerinnen des Fahrplanwechsels
Regionale Verkehrskonferenz: ZVV, SBB und PostAuto haben informiert

Die Gewinnerinnen des Fahrplanwechsels im Dezember 2015 sind unbestritten die PostAuto-Linien 200 und 210: Die Einsteigerzahlen vom Knonauer Amt durch den Üetlibergtunnel zum Bahnhof Enge in Zürich und zurück stiegen im ersten Halbjahr 2016 um satte 69%. «Der Ausbau der Linie 200 und die neue Linie 210 wurden sehr gut aufgenommen, die Verteilung der Passagiere ist in Ordnung und die Spitzenkurse rund um 7 Uhr sind sehr gut besetzt», erklärt Mark Stutz, Angebotsplaner PostAuto, den Delegierten der Regionalen Verkehrskonferenz Knonauer Amt. Den massgeblichen Grund für das weit überdurchschnittliche Wachstum der beiden Buslinien lotet PostAuto einerseits im Abbau des Angebotes der Linie 220 über den Whiskypass aus, wobei die zunehmende Pünktlichkeit der Linie 200 – dank spezieller Ausfahrt in der Zürcher Allmend – wohl auch einen Anteil an der erfreulichen Entwicklung hat.
Linie 280: Neuer Abfahrtsort in Baar
Der «kleine PostAuto-Fahrplanwechsel» im kommenden Dezember bringt lediglich kleine Anpassungen, um die Pünktlichkeit und die Anschlusssicherheit zu erhöhen. Diese liegen auf den Linien 200, 210, 215, 220, 221, 223, 225, 228, 229, 235 und 280 im Minutenbereich, auf der Linie 205 wird der Spätkurs nach Mitternacht zugunsten eines besseren Anschlusses von der S5 um vier Minuten vorverlegt. Eine Vorverlegung um vier Minuten gibt es auch für die erste Fahrt auf der Linie 213.
Aus verschiedenen Anpassungen der Zugerland Verkehrsbetriebe im Busangebot im Raum Baar resultiert für die Linie 280 nach Hausen eine geänderte Kantenzuteilung: neu fahren die Busse in Richtung Hausen von der Kante E ab (beim Coop); die Ankunft der Linie 280 bleibt aber unverändert an Kante A beim Perron.
S-Bahnen: Kein Nachfragewachstum für S14-Direktkurs nach Oerlikon
Die Umstellung der S-Bahnlinien ins Knonauer Amt – S5 statt S9 und S14 statt S15 – und die damit veränderten Routen haben nicht zu auffallenden Veränderungen der Passagierzahlen geführt, wie seitens der SBB deren Leiter Regionalverkehr Zürich, Werner Schurter, festhielt: «Die Verlagerung von der ehemaligen S9 auf die S5 hat zu einer Nachfragesteigerung im normalen Rahmen geführt, wogegen ein Nachfragewachstum durch die Direktverbindung nach Oerlikon mit der S14 noch nicht spürbar ist.» 2015 fuhren in den Zügen der S9 zwischen Urdorf und Zürich Altstetten durchschnittlich je Werktag 12350 Reisende in beide Richtungen, die S5 in diesem Jahr haben 14641 benutzt; 8123 Reisende verzeichnete im vergangenen Jahr die S15, während die S14 dieses Jahr von 6285 genutzt wurde.
Bezüglich Pünktlichkeit der S-Bahnen durfte Werner Schurter festhalten, dass man «auf Zielkurs» sei. Sowohl die S5 als auch die S14 bringen es seit Januar auf durchschnittlich 97,2 Prozent. Das ist bei der S5 eine markante Verbesserung, lag deren Pünktlichkeit doch unmittelbar nach dem Fahrplanwechsel bei lediglich 93,3 Prozent.
2018/2019: Nur wenig Ausbau
Seitens des ZVV gab Verkehrsplaner Philip Dijkstra bekannt, dass für die Fahrplanjahre 2018/2019 die Mittel für generelle Angebotsausbauten äusserst beschränkt sein werden – Ausnahmen: Tramverbindung Hardbrücke (2018) und Anpassungen der Busnetze an die 3. Etappe der 4. Teilergänzungen der Zürcher S-Bahn (2019). Für das Knonauer Amt bedeutet dies, dass für das Fahrplanjahr 2018 lediglich Massnahmen zur Behebung von Kapazitätsengpässen und Verbesserung der Betriebsstabilität eingegeben werden können. Für 2019 soll dann, gemäss Dijkstra, mit den zur Verfügung stehenden 450000 Franken die Verbesserung der Betriebsstabilität auf den Linien 200, 215, 225 und 235 ins Auge gefasst, wobei insbesondere auf der Linie 235 eine Anpassung der Betriebszeiten bei entsprechender Nachfrage geprüft wird. Ebenso erwogen werden soll die Übernahme von Teilleistungen des §20-Angebots (Buslinien, die die Gemeinden selber finanzieren, zum Beispiel Stallikon) auf der Linie 227.
Seitens der SBB bleibt der S-Bahn-Betrieb im Knonauer Amt 2018 unverändert und auch der Abschluss der 4. Teilergänzungen der Zürcher S-Bahn mit Umsetzung der 3. Etappe im Dezember 2018 wird keine Änderungen im Perimeter der RVK Knonauer Amt bringen. Und PostAuto sieht für das Fahrplanverfahren 2017/2018 Anpassungen im Buskonzept Oberamt mit Neukonzeptionen der Linien 223 (neu: Affoltern – Hausen), 225 (Affoltern – Aeugst, ohne Durchbindung mehr von/zur Linie 235) und besagter Linie 235 (neu: ab Aeugstertal in zwei Äste aufgeteilt, je im Stundentakt, als Linie 235 auf der Strecke Aeugst – Stallikon – Zürich Wiedikon sowie als Linie 236 auf der Strecke Hausen – Stallikon – Zürich Wiedikon) vor.