Conforama in Affoltern schliesst
Am 24. Februar ist der letzte Verkaufstag – 19 Mitarbeitende sind betroffen

Im Dezember 2018 eröffnete im damals neu gebauten Einkaufszentrum «Markthalle» vis-à-vis des Cooparks eine Conforama-Filiale. Nach etwas mehr als fünf Jahren ist nun bereits wieder Schluss: Im Einrichtungshaus weisen Tafeln und grossflächige Plakate auf den «Total-Ausverkauf» und die Schliessung hin. Ein Grossteil der Artikel ist bereits stark reduziert. Auf Anfrage bestätigt die Medienstelle gegenüber dem «Anzeiger», dass die Filiale per 24. Februar geschlossen wird.
Mediensprecher Alfredo Schilirò macht gegenüber dem «Anzeiger» wirtschaftliche Gründe für den Rückzug geltend: «In den vergangenen Jahren wurden verschiedene Alternativen geprüft, um die Wirtschaftlichkeit der Filiale zu optimieren. Dies unter anderem über die Reduktion der Verkaufsfläche, die Untermiete von Fläche an Dritte oder die Integration von anderen Formaten.» Die sorgfältige Evaluation dieser Optionen habe jedoch gezeigt, dass ein weiterer Betrieb des Standorts in Affoltern aus wirtschaftlicher Sicht nicht sinnvoll sei. Der Standort im Obergeschoss habe sich zudem als nicht optimal erwiesen. Hinzu komme, dass das Einzugsgebiet rund um Affoltern die Hauptzielgruppe an Conforama-Kunden nicht ideal abdecke.
Von 37 auf 19 Mitarbeitende reduziert
Zum Zeitpunkt der Eröffnung vor fünf Jahren war die Conforama-Filiale in Affoltern der dritte Standort in der Deutschschweiz. Seither war das Unternehmen auf Expansionskurs: Aktuell unterhält es zwölf Filialen in der deutschsprachigen Schweiz, hinzu kommen sechs in der Westschweiz und zwei im Tessin. Conforama gehört zum österreichischen Möbelriesen XXXLutz, welcher seine Präsenz in der Schweiz stetig ausweitet, etwa mit Übernahmen von Pfister oder Lipo.
Für den Start des Ladens in Affoltern waren insgesamt 37 Mitarbeitende neu eingestellt worden. Gemäss Medienstelle werden davon aktuell noch 19 Personen beschäftigt. Conforama habe sich bemüht, den von der Schliessung betroffenen Mitarbeitenden eine Weiterbeschäftigung im Unternehmen zu ermöglichen oder sie bei der Suche nach einer neuen Anstellung optimal zu begleiten, bekräftigt das Unternehmen. Der Mehrheit der Mitarbeitenden sei ein neuer Arbeitsvertrag in einem anderen Conforama-Geschäft in der Nähe von Affoltern angeboten worden.
Die Frage nach geplanten Schliessungen weiterer Filialen verneint Schilirò. Im Gegenteil: «Wir werden unsere Filialen in den nächsten Jahren sukzessive renovieren, um sie den sich verändernden Kundenbedürfnissen anzupassen. Zudem prüfen wir laufend neue Standorte in der ganzen Schweiz.»
Pfister soll in Affoltern bleiben
Die «Markthalle» hatte im November 2018 zunächst nur mit dem Discounter Aldi eröffnet. Einen Monat später folgte Conforama. Für 1000 Quadratmeter Ladenfläche war zu diesem Zeitpunkt noch kein Mieter gefunden. Erst im Frühling 2020 zog schliesslich das Velo-Fachgeschäft Bike World der Migros ein. Wie der Geschäftsführer der vermietenden Immobilienanlagestiftung Ecoreal damals sagte, war im Erdgeschoss des Zentrums eine 530 Quadratmeter grosse Markthalle geplant. Dort gab es Platz für Marktstände von Bauern, Lebensmittelproduzenten und anderen Gewerbetreibenden. Umgesetzt wurde diese Idee allerdings nie.
Im ganzen Gebäude stehen für Lager und Verkauf rund 9000 Quadratmeter Fläche bereit. Davon wird ab dem 25. Februar ein grosser Teil leer stehen. Man sei mit den Besitzern im Austausch, um eine gemeinsame Lösung zu finden, so Conforama.
Die XXXLutz-Gruppe betreibt in Affoltern neben Conforama auch das Einrichtungshaus Pfister. Darauf angesprochen, sagt der ebenfalls für Pfister amtende Mediensprecher Alfredo Schilirò, dass die Präsenz von Pfister ein langfristig strategischer Entscheid sei: «Aktuell ist eine Schliessung der Filiale für Pfister kein Thema.» Man habe weiterhin eine treue Kundschaft, die das Filialkonzept, den Service und die Beratungsleistungen schätze. Allerdings räumt Schilirò auch ein, dass die Schliessung des Baumarkts OBI zu einem Frequenzrückgang geführt habe.
Etwas schwer verständlich kommt im Statement von Pfister die Aussage daher, dass es ausschlaggebend sei, dass in Zukunft Stakeholder des Standorts in Affoltern sich darum bemühen, diesen aktiv zu fördern und für die Unternehmen vor Ort die richtigen Rahmenbedingungen anbieten. Auf Nachfrage will die Medienstelle diese Aussagen nicht weiter kommentieren.