Das 25-Millionen-Projekt ist auf Kurs
Nach acht Monaten Bauzeit befinden sich die Arbeiten der neuen Kläranlage Birmensdorf im vorgesehenen Baufahrplan. Ab 2019 wird die ARA Birmensdorf das Abwasser der Gemeinden Aesch, Birmensdorf und Uitikon sowie auch der Unterämtler Gemeinden Bonstetten, Stallikon und Wettswil reinigen.

Das Einzugsgebiet der ARA Birmensdorf ist mit den sechs Gemeinden Aesch, Birmensdorf, Uitikon, Bonstetten, Stallikon und Wettswil bezirksübergreifend. Das Bauprojekt vom August 2012 sieht eine Leistungssteigerung und Werterhaltung der Anlage vor. Die Baukosten wurden dabei auf 25.6 Millionen Franken veranschlagt. Das Ausbauziel mit einer Auslegung für 33000 Einwohner ist auf das Jahr 2035 festgelegt. Bei einer Bauzeit von fünf Jahren soll die neue ARA Birmensdorf im Jahre 2019 eingeweiht werden können. Der Präsident des Zweckverbandes Kläranlage, Hans-Rudolf Keller, bestätigt, dass die Bauarbeiten nach dem Spatenstich am 25. Februar 2014 planmässig vorangingen. Zwar hätten sich infolge von vorgefundenen Altlasten einige kleine Verzögerungen ergeben, doch befinde sich der Neubau im Baufahrplan. Im Sitzungszimmer des Verwaltungsgebäudes diskutieren denn am Dienstagmorgen der Projektleiter, der Klärmeister und verschiedenen Handwerker, die Köpfe über die umfangreichen Baupläne gebeugt. Dass beim Projekt auch das einheimische Baugewerbe berücksichtigt wird, beweisen die auf dem Areal stehenden Lieferwagen mit Firmenlogos aus den beiden Bezirken.
Pro Sekunde 440 Liter Abwasser
Der ausführende Projektleiter, Samuel Twerenbold, von der Firma Hunziker Betatech aus Zürich, blickt auf die riesige Baustelle. Das Fundament ist fertiggestellt und die neuen Nachklärbecken sind betoniert. In den weiteren Bauschritten werden nun die neuen Regenklärbecken gebaut und die alten Becken saniert.
Im Zusammenhang mit dem Neubau nennt der Dipl. Umweltingenieur ETH, Samuel Twerenbold, auch noch eine fast unglaubliche Zahl: Die neue ARA Birmensdorf ist auf eine Spitzenleistung von 440 Liter Abwasser pro Sekunde ausgelegt. Erst mit einer groben Berechnung und einem einfachen Beispiel kann diese Leistung so richtig erfasst werden. Ein normales Schwimmbad mit den Massen 25 x 12,5 Meter und durchschnittlicher Tiefe von drei Metern fasst etwa eine Million Liter Wasser. Grob gerechnet würde also ein solches Becken innert 35 Minuten mit Abwasser gefüllt und auch gereinigt.
Der gesamte Neu- und Umbau der Kläranlage ist in vier Bauetappen unterteilt, wobei der vierte Bauabschnitt im Kredit noch nicht enthalten ist. Diese Bauetappe soll die Rahmenbedingungen zur Erstellung einer weitergehenden Reinigungsstufe zur Elimination von Mikroverunreinigungen schaffen. Diese Massnahmen sind zurzeit noch Gegenstand politischer Abklärungen. In diesem Bauprojekt wird lediglich der Platzbedarf für die geplante Reinigungsstufe ausgeschieden. Die Planung der Ausführungen ist jedoch nicht Projektbestandteil und erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt.