Der Gemeindepräsident ist noch nicht bekannt

Maschwanden hat noch keinen neuen Gemeindepräsidenten: Christian Bachmann und Ernst Humbel verpassten das absolute Mehr um eine beziehungsweise um zehn Stimmen. Im Übrigen wurden alle Kandidierenden gewählt.

Gemeindepräsidium: Christian Bachmann verfehlte das absolute Mehr um eine Stimme. (Bilder Werner Schneiter)

Gemeindepräsidium: Christian Bachmann verfehlte das absolute Mehr um eine Stimme. (Bilder Werner Schneiter)

Ernst Humbel lässt noch offen, ob er fürs Präsidium

Ernst Humbel lässt noch offen, ob er fürs Präsidium

Nachdem sich Michael Schuler im Februar als Präsidiumskandidat aus persönlichen Gründen aus dem Rennen nahm, verblieb vorerst Sozial- und Gesundheitsvorsteher Christian Bachmann als Nachfolger von Christian Gabathuler. Danach meldete auch Landwirt Ernst Humbel sein Interesse am Gemeindepräsidium an. Sein Flyer, auf dem er sich zusammen mit drei Kandidierenden und ohne Christian Bachmann zeigt, gefiel in Maschwanden nicht allen. «Das kommt nicht so gut an», sagte ein alteingesessener Dorf­bewohner.

Tritt Ernst Humbel zum 2. Wahlgang an?

Die Frage, ob ihn das Stimmen gekostet hat, lässt sich nicht beantworten. Das Rennen ums Maschwander Gemeindepräsidium ist aber nach dem ersten Wahlgang nicht entschieden. Bei einer Stimmbeteiligung von 49,21 Prozent und einem absoluten Mehr von 102 Stimmen erreichte Informatiker ­Christian Bachmann deren 101. Ernst Humbel kam auf 92 Stimmen. Er lässt die Frage, ob er bei einem zweiten Wahlgang am 15. Mai nochmals antritt, noch offen. «Das habe ich noch nicht entschieden», sagt Humbel, der als ehemaliger, langjähriger Primarschulpfleger über Behördenerfahrung verfügt. Als Gemeindepräsident wünscht er sich eine sachlich-konstruktive Zusammenarbeit und Effizienz – durch Handlungen, die von der Bevölkerung auch verstanden werden. «Unsere Gemeinde funktioniert gut, es darf einfach nicht zu kompliziert werden», fügt Ernst Humbel bei.

Seinem Kontrahenten fehlte bloss eine Stimme zum absoluten Mehr; er hofft nun auf die zweite Runde. Seit zehn Jahren gehört Christian Bachmann dem Gemeinderat an, vorerst als Tiefbau­vorsteher, danach als Ressortchef ­Gesundheit und Soziales. Als Präsident wären ihm aber auch die Finanzen ein Anliegen beziehungsweise der Wunsch, diese im Lot zu halten; dieses Ressort strebt er allerdings nicht an. Die Diskussion über eine Steuerfuss­erhöhung ist für Bachmann mittel- bis langfristig kein Tabuthema. Isola (Individueller Sonderlastenausgleich) könne Maschwanden «nicht ewig» beziehen. Ein solcher Beitrag, der dem Kanton bei positivem Rechnungsabschluss zurückerstattet werden muss, verhindert einen Kapitalaufbau. Ein Thema steht nun im Vordergrund: Die Umsetzung von Tempo 30, das von Christian Bachmann mitinitiiert worden ist und noch durch Einsprachen blockiert ist. Dazu ist nun vorerst einmal die Sanierung von drei Brücken nötig.

Bei der Gemeinderatswahl blieben Überraschungen aus; alle Kandidierenden wurden gewählt: neben Christian Bachmann (bisher) und Ernst Humbel (neu) auch Priska Dosch, Keila Gruber (beide bisher) sowie Michael Schüpbach (neu). Bei einem absoluten Mehr von 89 erreichten sie alle zwischen 140 und 177 Stimmen.

Auch in die Primarschulpflege wurden alle Kandidierenden gewählt; Präsident bleibt Ursin Dosch. Neben ihm ­gehören der Behörde an: Silvie Gsell (bisher), Martin Steiger, Rebekka Sigg Birchmeier und Marina Bühlmann.

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