Der Schulhausneubau ist auf Kurs

Um die Jahresrechnung und die Abrechnung für die neue Turnhallenbeleuchtung ging es am Donnerstag an der Gemeindeversammlung der Sek Bonstetten. Der Aufmarsch hielt sich in Grenzen – trotz Informationen zum Schulhausneubau.

Die Gebäudehülle steht, zum Jahreswechsel soll das neue Sek-Schulhaus Bonstetten bezugsbereit sein. (Bild Thomas Stöckli)
Die Gebäudehülle steht, zum Jahreswechsel soll das neue Sek-Schulhaus Bonstetten bezugsbereit sein. (Bild Thomas Stöckli)

Knapp 14800 Einwohnerinnen und Einwohner haben die drei Unteramt-­Gemeinden Bonstetten, Stallikon und Wettswil gemeinsam. Davon sind rund 9560 stimmberechtigt. Zur Gemeindeversammlung der gemeinsamen Sekundar­schule kamen nebst der leitenden Behörde aber gerade mal ein Dutzend Stimmberechtigte.

Sie durften über die Jahresrechnung abstimmen, die mit einem Aufwandüberschuss von 524000 Franken aufwartet, und über die Abrechnung zur neuen LED-Beleuchtung im Sport­zentrum Schachen. Am meisten interessiert haben dürfte allerdings der Informationsteil zum Schulhausneubau: «Wir sind auf Kurs», konnte Sekundarschulpräsidentin Tamara Fakhreddine vermelden, wobei das sowohl für den Zeitplan – am 1. Januar 2023 soll Schlüssel­übergabe sein – als auch für die Finanzen gelte. Keine Selbstverständlichkeit in Zeiten von Lieferengpässen, die sich dank guter Planung und vertraglicher Absicherung auf dieser Baustelle weniger auswirken als andernorts. Zwar werde man über einen Teuerungs­ausgleich verhandeln müssen, so die Schulpräsidentin – beantragt wurde fast eine halbe Million –, sie sei aber optimistisch, dabei im Rahmen der eingeplanten Reserven zu bleiben.

Das neue Schulhaus steht mittlerweile, die Hülle ist weitgehend dicht und fast alle Vergaben durch. Dabei habe man auch das eine oder andere einheimische Unternehmen berücksichtigen können, so Tamara Fakhreddine, darunter die Spenglerei Concenti und die Kunstschmiede Hedinger aus Bonstetten. Für andere Aufträge, etwa die Malerarbeiten, habe schlicht keine hiesige Firma ein Angebot eingereicht.

Um 132000 Franken unter Budget

Die Jahresrechnung hatte zuvor Claudia Chinello präsentiert. Bei einem Gesamtaufwand von 10,45 Mio. und Erträgen von 9,93 Mio. resultierte wie erwähnt ein Minus von 524000 Franken. Das ist um rund 132000 Franken schlechter als budgetiert. «Wir arbeiten sehr kostenbewusst», betonte die Finanzvorsteherin. Mehr als auf Ausgabenseite die steigenden Schülerzahlen belaste der seit 2018 anhaltende Rückgang der Erträge die Rechnung, führte sie aus und nannte als Ursachen einerseits die Senkung des Steuerfusses im 2019, vor allem aber den kontinuierlichen Rückgang der Steuerkraft. Netto wurden gut 4 Mio. Franken investiert, der Grossteil in den Schulhausbau. Das in den letzten Jahren aufgebaute Nettovermögen wurde dadurch vollständig aufgebraucht. Die Nettoschuld per Ende 2021 beträgt 200000 Franken.

Erfreulich entwickelt hat sich der Posten Sonderschulung. Hier sind die Kosten seit 2016 konstant rückläufig. Dieser Wandel sei der Verdienst des Teams Sonderpädagogik, so Ressort­vorsteherin Marianne Wolfsgruber. Mit einem enormen Effort sei die Anzahl an Sonderschülern, die nicht mehr teuer auswärts beschult werden müssen, auf mittlerweile 14 angestiegen. Das könne sich aufgrund von nicht steuerbaren Komponenten allerdings auch wieder ändern, stellte sie klar: «Integration hat auch Grenzen.»

Die Jahresrechnung wurde diskussionslos und einstimmig angenommen. Ebenso die Abrechnung der neuen LED-Beleuchtung in der Dreifachhalle Schachen. Diese habe zwar etwas mehr gekostet als budgetiert, eine Subvention durch das nationale Förderprogramm «effeLED» von knapp 15000 Franken ermöglichte es allerdings, trotzdem unter den bewilligten 220000 Franken zu bleiben. Dank viel tieferem Stromverbrauch und längerer Lebensdauer verspricht sich Lutz Eichelkraut, Vorsteher Infrastruktur, eine jährliche Einsparung von 10000 Franken – Tendenz steigend.

Neue Verwaltungsleitung und RPK

«Es waren strenge Jahre», blickte ­Tamara Fakhreddine abschliessend auf die zu Ende gehende Legislatur zurück. Man habe aber auch viel erreicht. Als wichtige Grundlage dient die Definition von Identität und Werten. Darauf baut etwa die Personalentwicklung auf. Die externe Evaluation habe keine Überraschungen gebracht und die Rückmeldungen werden in die künftigen Legislaturziele einfliessen.

In der Raumknappheit vor dem ­Bezug des neuen Schulhauses kam der Sek Bonstetten entgegen, dass es mehr Schülerinnen und Schüler als sonst ans Gymi geschafft haben. Zudem konnte ein Teil des Mobiliars fürs neue Schulhaus bereits vorzeitig bezogen werden. Aktuell werden an der Sek Bonstetten in 18 Klassen 359 Schülerinnen und Schüler unterrichtet.

Die Sekundarschulpflege wird die neue Legislatur in unveränderter Besetzung in Angriff nehmen. Neu ist für die Rechnungsprüfung turnusgemäss nicht mehr die RPK Stallikon, welche für ihre konstruktive Kritik verdankt wurde, sondern jene von Wettswil zuständig, zudem hat Anfang Juni Angelica Steiner die Leitung der Schulverwaltung übernommen.

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