Der Weihnachtsmarkt Rifferswil lebt

Am Sonntag fand in Rifferswil der traditionelle Weihnachtsmarkt statt. Die vielen Besucher bewiesen, dass das Nachweisen der Impfung vor dem Betreten des Marktes nicht als problematisch eingestuft wird und dass man sich besonders bei den aktuellen Entwicklungen freut, sich im Freien zu einem Schwatz treffen zu können.

Hausemer Sekundarschülerinnen und -schüler bieten selbst gemachte Produkte an. (Bild Regula Zellweger)
Hausemer Sekundarschülerinnen und -schüler bieten selbst gemachte Produkte an. (Bild Regula Zellweger)

«Hier kennt man viele Leute, die einen Stand haben», meint ein Besucher. Eine Frau findet die Grösse des Marktes optimal: «Eine Menge Angebote aus Riffers­wil – und keine Stände, die man überall auf Weihnachtsmärkten findet.» Bezugnehmend auf die Musik aus dem Leierkasten und die Gruppen, die plaudernd beisammenstehen, beurteilt eine Besucherin den Markt: «Die Stimmung hier ist wunderbar.»

Ueli Trindler, der hier lange gelebt hat und als Lehrer tätig war, fasst zusammen: «Der Weihnachtsmarkt ist Ausdruck der sehr schönen Gemeinschaft, die ich nur von Rifferswil kenne.» Und seine Frau sagt lachend: «Da kommt man kaum einen Schritt vorwärts, mein Mann kennt hier scheinbar alle Leute und will mit allen ein paar Worte wechseln.»

Kinder, Jugendliche, Erwachsene

Kaum hat man den Markt betreten und ist am Stand mit dem lokalen Bier Sagi­bräu und an den Wegweisern zum Raclettestübli – mit einem inneren Versprechen, später wiederzukommen – erfolgreich vorbeigekommen, wird man am Stand der Sekundarschule Hausen mit viel Charme motiviert, die Produkte der Schüler zu kaufen. «Seid ihr freiwillig hier?» Spontan nicken die weiblichen Jugendlichen strahlend. Und die Jungs sagen «Ähm...» Sie sind sich aber einig: Das Verkaufen am Markt macht Spass. Während sechs Schulstunden und zusätzlich zu Hause fertigten die Jugendlichen in Gruppen Karten, Kuchen und Kekse im Glas zum Selberbacken, Seifen, Genähtes, Cakes, Kerzen und weitere Geschenkartikel an. Was die einzelnen Gruppen mit dem ihnen zustehenden Teil des Erwerbs machen wollen, wissen sie noch nicht.

Unterdessen formiert sich auf dem Dorfplatz der Chor «Riffi singt» mit Kindern und Erwachsenen. Der Chor erntet viel Beifall – und wer die Darbietung verpasst hat: Dorfwiehnacht Rifferswil, Freitag, 17. Dezember, 18 Uhr in der «Bäreschüür».

Nachhaltiges Rifferswil

Typisch für den Weihnachtsmarkt ist der Stand von Imker Rudolf Jakob. Er bietet nicht nur Blüten-, Wald- und Creme-Honig aus der eigenen Goldziegel-Imkerei an, er informiert auch über das Leben der Bienen und man darf die verschiedenen Sorten Honig degustieren. Diese Begeisterung, das persönliche Engagement der Standbetreiber, macht den Rifferswiler Weihnachtsmarkt einzigartig. Viel persönliches Engagement findet man auch beim Dorfbackofen, wo man zudem Glühmost und Marroni konsumieren kann. Am 8. Januar 2022 ist wieder Backtag – und man kann seinen Teig hier zum Backen bringen oder Brot und Zöpfe kaufen.

Rifferswiler Schokolade ist edel, dafür sorgt Shireen von Schulthess mit ihrem Team der Nala Chocolate GmbH. Die Weihnachts-Edition konnte man am Markt erwerben, sie ist aber bis Januar auch übers Internet erhältlich. Gleich zwei Keramikerinnen überzeugten mit ihren wunderschönen Werken: Christine Nicolaisen und Rachel Holenweg. Urs Huber war erstmals mit seinen gedrechselten Werken am Rifferswiler Weihnachtsmarkt und teilte sich den Stand mit Verena Renz und ihren liebevoll genähten Ocean-Save recycled Frottee-Tüchern, einer umweltfreundlichen ­Alternative zu Produkten aus Mikro­faser.

Die Auswahl der angebotenen Produkte und der Besucherandrang waren gross. Man konnte Gesticktes und Genähtes, Gebackenes und Eingemachtes, Gefilztes, Gebasteltes und Gemaltes, ­Gesägtes, Gewobenes und Gezwirntes, Dekoriertes und Getöpfertes, Gebrautes und Gegrilltes kaufen. Die Aufzählung zeigt, dass hinter den Produkten vielfältiges Tun steckt – oft weniger um des Verdienstes willen, sondern aus Freude. Das ist der Spirit des Rifferswilers Weihnachtsmarktes.

Beim Flanieren durch den Markt lockten zudem zahlreiche kulinarische Genüsse, von Berlinern über Magenbrot und Bauernbratwürsten bis man dann beim Ausgang unbedingt das Sagibräu Bier von Nina und David Kehrli kosten wollte und sich zu Raclette verführen liess.

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