«Die Aumüli soll noch lange erhalten bleiben»

Rund 1500 Personen aus dem Säuliamt und der Umgebung besuchten am vergangenen Samstag bei bestem Wetter den Mülitag in der Stalliker Aumüli.

Renate Wassmer, die Präsidentin des Vereins Aumüli und der Stiftungsratspräsident der Stiftung Aumüli, Ferdinand Gramsamer, arbeiten mit ihren Trägerschaften gemeinsam für den Erhalt der historischen Mühle. <em>(Bild Salomon Schneider)</em>
Renate Wassmer, die Präsidentin des Vereins Aumüli und der Stiftungsratspräsident der Stiftung Aumüli, Ferdinand Gramsamer, arbeiten mit ihren Trägerschaften gemeinsam für den Erhalt der historischen Mühle. <em>(Bild Salomon Schneider)</em>

Die Aumüli ist mehr als eine historische Mühle. Um die Mühle hat sich im Laufe der Zeit ein Weiler entwickelt. Der gesamte Weiler ist heute ein Ort der Begegnung, des Lernens und des Erhaltens. Am Mülitag ist die Aumüli immer besonders lebendig. Eine Gastwirtschaft lädt zum Verweilen ein, die historische Mühle, Sägerei, und Brennerei sowie die römische Handmühle für Kinder fördern das Technikverständnis.

Der Mülitag ist deshalb auch ein Fest für die Sinne. In der Nase mischen sich der Geruch nach frischem Brot, historischen Wurstspezialitäten und frisch gebranntem Schnaps. Überall darf geschaut und oft auch angefasst werden. Auf dem ganzen Gelände herrscht eine ausgelassene Stimmung, die zum Verweilen einlädt. Die Anziehungskraft der Aumüli kommt aber nicht von ungefähr. Hinter der Erhaltung des Weilers steht jahrelanges, unentgeltliches Engagement.

Solide Basis, dank zwei Trägerschaften

Die Aumüli wird von zwei Trägerschaften betrieben, der Stiftung und dem Verein. Die Stiftung ist Eigentümerin der Aumüli und für Instandsetzung und Erhalt zuständig, während der Verein für das Erscheinungsbild und den Betrieb verantwortlich ist. In beiden Trägerschaften engagieren sich zahlreiche passionierte Macher. Der Stiftungsratspräsident, Ferdinand Gramsamer, erläutert seine Motivation für sein Engagement in der Stiftung Aumüli: «Ich bin technikbegeistert. Hier können sich Besucherinnen und Besucher alle Technikschritte der Mehlproduktion vergegenwärtigen. Denn auf dem Feld sieht man nur Korn und im Laden das Mehl oder Brot. Es braucht jedoch zahlreiche Schritte, vom Korn zum Mehl und je nach Vorverarbeitung und Mahlgrad ergeben sich unterschiedliche Endprodukte. Dieses Wissen können wir hier anschaulich weitergeben. Zudem bietet die Aumüli noch zahlreiche weitere kulturhistorisch relevante Anschauungsbeispiele.»

Die Stiftung ist konstant damit beschäftigt, den ganzen Weiler Aumüli zu restaurieren und noch besser instandzusetzen. Nach Abschluss der Restauration der Aumüli soll zudem noch mehr Wohnraum zur Verfügung stehen. Zudem gibt es erste Reparaturarbeiten, die bereits vor 20 Jahren durchgeführt wurden und wieder instandgesetzt werden müssen.

Ersatzteile gibt es nicht

Auch Renate Wassmer, die Präsidentin des Vereins ist Feuer und Flamme für ihr Engagement: «Die Aumüli ist viel mehr als nur eine alte Mühle. Sie ist ein Ort der Begegnung, des Wissens, der Tradition. Vielleicht wird man ja sogar noch einmal um die Aumüli froh sein, falls das europäische Stromnetz einmal zusammenfallen sollte und hier das Wissen über die manuelle Nutzung von Wasserkraft noch erhalten ist. Ich höre immer wieder, der Weiler Aumüli ist wie ein kleines Ballenberg.»

«Es ist auch immer extrem spannend, wenn einmal etwas kaputt geht», so Renate Wassmer. «Dann sind wir in die Situation unserer Vorfahren versetzt. Auch diese mussten in diesem Fall erfinderisch sein, da es früher noch keine Ersatzteilproduktion gab und ein passendes sowie funktionierendes Einzelteil herstellen. Solange wir das schaffen, kann die Aumüli noch Jahrhunderte bestehen bleiben.»

Die Aumüli für Veranstaltungen mieten

Seit diesem Jahr kann auch der Mostkeller der Aumüli für Veranstaltungen gemietet werden, für Gruppen bis 40 Personen. Es gibt zwar bereits eine Küche. Im Juli wird diese jedoch erneuert und auf zeitgemässe Anforderungen angepasst. Ein Teil des Erfolgsrezeptes der Aumühle ist, dass bewusst Historisches erhalten wird und trotzdem modernen Anforderungen entsprochen wird. Die Toiletten befanden sich traditionell beispielsweise nie im Haus, sondern draussen, über der Jauchegrube. Die Toiletten in der Aumühle wurden deshalb barrierefrei und sichtbar modern gestaltet.

Infos unter www.aumueli.ch.

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