Die drei wichtigsten Botschaften auf die Fahne geschrieben
Nach einigen Krankheitsfällen unter den Mitarbeitenden zu Beginn der Pandemie ist das Kinder-Rehabilitationszentrum in Affoltern nun schon länger Corona-frei. Der neue Name «Kinder-Reha Schweiz» steht für die exklusive Rolle der Klinik im ganzen Land.
Rehabilitationszentrum für Kinder und Jugendliche, Rehabilitationszentrum Affoltern oder Kinderspital-Rehazentrum. Das ehemalige Kneipp-Kurhaus über Affoltern ist unter verschiedenen Namen bekannt – nicht nur bei Externen, wie Reha-Chefarzt Andreas Meyer-Heim festhält: Eine interne Umfrage habe ergeben, dass sich die Mitarbeitenden beim Abnehmen des Telefons mit rund 20 verschiedenen Varianten meldeten.
«Der alte Name war ein Zungenbrecher», sagt Ruth Meierhofer-Luzi, ökonomische Leiterin, «und darum nannten wir uns intern immer RZA, Reha oder einfach Affoltern.» Und der Chefarzt ergänzt: «Der Name ‹Rehabilitationszentrum Affoltern› transportierte nicht richtig, was wir eigentlich anbieten und wo wir hingehören.» Es gehe nicht um Rehabilitation in irgendeiner Form, sondern konkret um neurologische und muskuloskelettale Rehabilitation für Kinder. «Da sind wir schweizweit die einzige Klinik», stellt Meyer klar, der im Februar zum Professor an der Universität Zürich ernannt wurde, «und wir haben auch Patienten aus der ganzen Schweiz.»
Vor gut zwei Jahren begann das Leitungsteam sich mit dem nun erfolgten Namenswechsel zu befassen und machte sich deshalb Gedanken, welches die wichtigsten Botschaften sind, die in die Namensgebung einfliessen sollten. Schnell kristallisierten sich die drei Begriffe «Kinder», «Rehabilitation» und «Schweiz» heraus. Daraus wurde dann das kurze und eingängige «Kinder-Reha Schweiz», oder als englischsprachige Variante «Swiss Children’s Rehab». «Damit können wir uns national und international besser positionieren», ist Meyer überzeugt.
Der neue Name soll künftig auch in den ÖV-Fahrplan einfliessen. Im Rahmen der geplanten Sanierung der Mühlebergstrasse hat die Kinder-Reha Schweiz bei den Zürcher Verkehrsbetrieben nämlich den Wunsch platziert, die Bushaltestelle Lilienberg vor ihr Haus zu verlegen und in «Kinder-Reha Schweiz» umzubenennen. Schliesslich fahren die Reha-Kinder im Rahmen eines alltagsorientierten Trainings wöchentlich mit dem Postauto ins Zentrum von Affoltern. Eine nahe Bushaltestelle ohne Gefälle wäre für die Kinder – insbesondere die im Rollstuhl – dabei eine echte Erleichterung.
Spielplatz, Bad und Restaurant für Externe geschlossen
Nachdem die Kinder-Reha Schweiz zu Beginn der Corona-Krise noch einige Krankheitsfälle unter den Mitarbeitenden verzeichnen musste, hat sich die Lage mittlerweile beruhigt. Die Hygiene-Vorgaben werden konsequent eingehalten und das Haus hat sich gegen aussen stark abgeriegelt. Der Muttertagsbrunch und der Spielnachmittag wurden abgesagt, die externen Kurse und Ausbildungen ebenso. Dazu gehören auch die beliebten Baby-Schwimmkurse, die sonst an fünf Tagen pro Woche abends stattfinden. Der Spielplatz und das Restaurant sind für Auswärtige geschlossen.
Weiter wurde die Belegung auf rund 80 % – die dringlichsten Fälle – beschränkt, um die Stationen zu «entdichten». Besucher und Neueintritte müssen Screening-Fragen beantworten und es darf grundsätzlich nur noch ein Elternteil zum Kind. «Wir versuchen, eine Corona-freie Zone zu sein», sagt Chefarzt Meyer. So werden Kinder, Mitarbeitende und Eltern schon bei kleinsten Symptomen getestet und isoliert. Der Chefarzt ist sich allerdings auch bewusst, dass es die absolute Sicherheit nicht gibt: «Wir sind Teil der Gesellschaft und laufen auch herum. Der Sinn der Rehabilitation ist ja Bewegung.»