Die IG Pöstli in Rifferswil kann den Parkplatz selber kaufen
Die Orientierung über die Finanzplanung zeigte deutlich, dass die Gemeinde für die nächsten Jahre finanziell gut aufgestellt ist. An der nachfolgenden Gemeindeversammlung zog der Gemeinderat den Antrag zum Kauf des «Pöstli»-Parkplatzes zurück.
Vor der ordentlichen Gemeindeversammlung wurden die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger von Rifferswil ausführlich über die Finanzplanung der kommenden Jahre orientiert. Michael Honegger, Experte in Rechnungslegung der Firma Swiss-plan.ch, lobte die Oberämtler Gemeinde mit einem Schlüsselsatz: Grundsätzlich habe die Gemeinde in den letzten fünf Jahren stets nur so viel ausgegeben wie sie eingenommen habe. Er bekräftigte, dass Rifferswil einen effizienten Haushalt führe. Die finanzpolitischen Ziele, wie eine längerfristig ausgeglichene Rechnung, die Begrenzung sowohl von der Substanz als auch der Verschuldung und ein kostendeckender Gebührenhaushalt seien gewährleistet, hielt der Finanzexperte fest.
Bereits fast eine Million zur Erhaltung des «Pöstli» beisammen
Das einzige Traktandum an der anschliessenden ordentlichen Gemeindeversammlung zeigte sich als Überraschung. Zwar bezeichnete Gemeindepräsident Marcel Fuchs die Tatsache, dass der Gemeinderat einen von ihm gestellten Antrag wieder ersatzlos zurückzieht, als doch eher einmalig. Marcel Fuchs hatte jedoch nicht nur einen plausiblen, sondern sogar einen recht erfreulichen Grund für die Kehrtwende des Gemeinderates. Um der Interessengemeinschaft Pöstli die Erhaltung des Restaurants Post so gut wie möglich zu erleichtern, hatte die Behörde beschlossen, das Grundstück mit den Parkplätzen zu kaufen und diese die nächsten 20 Jahre der IG zu vermieten.
Das hätte allerdings zu einer Blockierung des Finanzvermögens geführt, unabhängig vom künftigen Weiterbestehen des Restaurants. In den letzten Wochen zeigte es sich nun, dass bei der IG Pöstli bereits Anteilscheine gezeichnet und Investorengelder von fast einer Million Franken gesprochen wurden. Mit diesem finanziellen Erfolg trat nun der Idealfall ein, nämlich dass die IG das Grundstück selber erwerben kann. Gemeindepräsident Fuchs teilte der Versammlung deshalb mit, dass der Gemeinderat vor einigen Tagen beschlossen habe, den Antrag zum Erwerb des Grundstückes zurückzuziehen. Die Sprecherin der IG, Marianne Roth, zeigte sich denn auch hoch erfreut über den Erfolg, betonte jedoch, dass sie weiterhin auf weitere Genossenschafter angewiesen seien.
Das dritte Thema des Abends in der Engelscheune betreute Bertram Thurnherr, Projektleiter der Einführung einer neuen Rechtsform für das Spital Affoltern. Er orientierte die knapp 80 interessierten Gemeindemitglieder über die vorgesehenen Änderungen.