Die letzte Übung für den Kommandanten
Hauptübung der Feuerwehr Unteramt mit 60 Angehörigen der Feuerwehren aus Bonstetten, Stallikon und Wettswil
Am Samstagnachmittag, 25. Oktober, fand beim Schulhaus Wolfetsloh in Wettswil die Hauptübung der Feuerwehr Unteramt statt. Rund 60 Angehörige der Feuerwehr aus den Gemeinden Bonstetten, Stallikon und Wettswil zeigten eindrücklich, wie vielseitig und fordernd ihr Einsatzgebiet ist. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher nutzten die Gelegenheit, um einen Blick hinter die Kulissen der Einsatzorganisation zu werfen. Für Kommandant Mathias Baumann war es zudem ein ganz besonderer Anlass, denn es war seine letzte Hauptübung als Kommandant nach elf Jahren an der Spitze der Feuerwehr Unteramt.
Die Planung einer solchen Übung ist komplex. «Die Herausforderung besteht darin, dass wir alle einbinden können», erklärte Baumann. «Wie im echten Einsatz soll jeder etwas tun und seinen Teil beitragen.» Das Szenario war dementsprechend dynamisch aufgebaut. Es begann mit einem Ereignis, das sich im Verlauf der Übung immer weiterentwickelte. Die Einsatzkräfte mussten flexibel reagieren, Prioritäten setzen und improvisieren. Ziel war es, der Bevölkerung zu zeigen, wie breit das Spektrum der Feuerwehrarbeit heute ist und dass sie weit mehr leistet als nur Brandbekämpfung.
Technische Hilfeleistung
Ein Schwerpunkt lag auf der technischen Hilfeleistung und der Rettung aus Tiefen, was im Einsatzgebiet rund um den Üetliberg von grosser Bedeutung ist. Daneben kam auch der klassische Brandeinsatz zum Zug, der – obwohl namensgebend – nur etwa ein Drittel der Feuerwehrarbeit ausmacht. Ebenso wurde die enge Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen geübt. «Obwohl wir sehr gut ausgerüstet sind, können wir auf die Unterstützung von Schutz und Rettung Zürich zählen», betonte Baumann. Die Bevölkerung konnte aus sicherer Distanz mitverfolgen, wie die Teams koordiniert arbeiteten, wie Geräte und Fahrzeuge eingesetzt werden und welche Abläufe hinter einem erfolgreichen Einsatz stehen.
Einsatz des Hubretters
Ein besonderes Highlight war der Einsatz des Hubretters. Für Mathias Bauman war es das erste Mal, in über 50 Metern Höhe zu arbeiten. «Es war beeindruckend, auf dem Hubretter zu stehen – zum Glück wird das Fahrzeug nicht oft gebraucht, aber wenn, dann leistet es wertvolle Dienste.» Für Mathias Baumann war die Übung ein emotionaler Abschluss seiner Amtszeit. «Es waren coole und vielseitige elf Jahre», sagte er. «Ich durfte selber und mit anderen Menschen zusammen wachsen. Mein Ziel war immer, dass alle gesund in den Einsatz gehen und gesund wieder nach Hause kommen. Dieses Ziel durfte ich erreichen.» Besonders freue er sich darüber, dass jüngere Feuerwehrleute bereit seien, Verantwortung zu übernehmen. «Es ist nicht selbstverständlich, dass Arbeitgeber ihre Feuerwehrleute so unterstützen – dafür sind wir sehr dankbar.» Die Hauptübung endete mit einem feierlichen Moment: Unter dem Applaus der Mannschaft und der anwesenden Bevölkerung wurde der scheidende Kommandant verabschiedet. In seiner kurzen Ansprache betonte Baumann nochmals die Bedeutung des Milizsystems: «Wir müssen dem Milizsystem Sorge tragen.» Sein Nachfolger Sven Seeger wird von der Feuerwehrkommission offiziell befördert.














