Die Verwandlung des beschaulichen Apfelbaumdorfs zur urbanen Festhütte des Bezirks
Als «längste Foodmeile, die das Säuliamt je gesehen hat», hatte das OK sein Stadtfäscht in Affoltern unter anderem angekündigt. Dass es noch viel mehr als das war, hat das vergangene Wochenende bewiesen – zur Begeisterung von 25000 Festgängern.
«Ich weiss nicht, was Sie bewogen hat, nach Affoltern zu ziehen.» Mit dieser Feststellung, gerichtet an die 177 Neuzuzügerinnen und -zuzüger im Kasinosaal, sorgte Stadtpräsidentin Eveline Fenner am Freitagabend für einen Lacher. Auf Einladung der Stadt Affoltern hatten sich nebst diesen auch zahlreiche Amtsträger eingefunden, darunter die drei Kantonsräte Arianne Moser (FDP), Daniel Sommer (EVP) und Thomas Schweizer (Grüne), sowie Statthalter Claude Schmidt, Vertreterinnen und Vertreter von sechs Bezirksgemeinden sowie alt Gemeindepräsidentin Irene Enderli und alt Stadtpräsident Clemens Grötsch.
Naherholung und aktive Vereine
Zurück zum einleitenden Zitat: Auch wenn Affoltern über keinen See, keine Altstadt, keinen tiefen Steuerfuss und kein Stadttheater mit eigenem Ensemble verfüge, so sei es doch ein Ort, an dem es sich gut leben lasse, führte Eveline Fenner dazu aus und hob etwa das Wegenetz hervor. So habe selbst sie, die sie schon seit je im Knonauer Amt und 29 Jahre in der Bezirkshauptstadt lebt, in der Pandemie noch «neue» Wege entdeckt.
Zur Lebensqualität tragen nicht zuletzt auch die 86 Vereine bei, die auf der Stadtwebseite aufgeführt sind. Und wie aktiv sie sind, das bewiesen die Vereine auf der Festmeile gleich selber. Sie waren es, die einen massgeblichen Beitrag leisteten zur Attraktivität der Festmeile, welche die Besucherinnen und Besucher in Massen anlockte. Dazu gehörte der Funpark der Jugendarbeit, aber auch Balancierspiele, diverse sportliche Herausforderungen, Kampfkunstpräsentationen und Tanzvorführungen, Artistik und Musik.
Historischer Rückblick in Bildern
Im zweiten Teil des Behörden- und Neuzuzügeranlasses liess das Team des Ortsmuseums die Geschichte vom Apfelbaum-Dorf zur Stadt in einem 15-fenstrigen «Adventskalender» Revue passieren. So erfuhren die Zuhörenden, dass Affoltern Wasser- und Luftkurort war, 15 Jahre lang an der Haupteisenbahnverbindung München–Mailand lag, was im Industriezeitalter hier alles produziert wurde, dass der «Riss» in der Gebäudehülle des Nationalmuseums-Sammlungszentrums die Topografie entlang der Landesgrenzen darstellt – «Kunst am Bau», so Referent Istvan Takacs.
Weiter waren das «Stonehenge» am Bisliker Weiher, der Bockenkrieg und der N4-Kampf, die kulturelle Vielfalt und der markante Kirchturm nach Gottfried Semper Themen in der Geschichtspräsentation des Ortsmuseums. Das letzte Wort hatten im Freitag-Vorabendprogramm dann René und Laura Rindlisbacher. Das Vater-Tochter-Comedy-Duo bot einen Einblick in ihr Programm – erweitert um einige Bezüge zu Affoltern, wie sich von selbst versteht, hat René Rindlisbacher hier doch seine Karriere lanciert – als Teil der erfolgreichen Schmirinskis.
Treffpunkt Festmeile
Gelacht wurde auch auf der Festmeile viel. Schliesslich bot der Grossanlass reichlich Gelegenheit, neue Bekanntschaften zu schliessen und bestehende aufzufrischen. Diese wurden denn über die vier Tage auch rege genutzt, obwohl das Wetter nicht immer mitgespielt hat. So dürfte das Stadtfäscht bei der überwältigenden Mehrheit in bester Erinnerung bleiben.
Hochstapeln mit Pfadi-Unterstützung.
Das attraktive Festprogramm hat die Menschen in Massen ins Zentrum von Affoltern gelockt – hier beim Konzert von Adrian Stern am Samstagabend. (Bilder Peer Messerli)
Kletterwand auf dem Marktplatz.
Stadtpräsidentin Eveline Fenner eröffnete am Donnerstag umrahmt von OK-Mitgliedern das Stadtfäscht – in dem sie das Band durchschnitt. (Bild Luc Müller)
Nino Lentini und seine Gitarrenschüler performen in der Begegnungszone.
... ebenso wie Schminke und Ballons.
Balancieren auf der Slackline.
Süsse Versuchung: Die Zuckerwatte gehört einfach dazu ...
Action-Golf ausprobieren.
Die Ballerinas haben ihr Publikum begeistert.
Auch die Stützpunktfeuerwehr markierte am Stadtfäscht Präsenz.
Hat das Apfelbaumdorf im Wappen: die städtische Big Band.
Mit Unterstützung auf dem Pumptrack.
Gross und Klein geniessen das Angebot in vollen Zügen.
Auch die Kampfkunst-Vorführungen, sei es Karate ...
... oder Kung-Fu, kommen beim Publikum gut an.
«Chneblä» auf dem Unihockey-Feld ...
... oder einfach geniessen.