Ein Augenschein mit Hindernissen

Erste Eindrücke des neuen Autobahnzubringers nach fünf Monaten

Der Radverkehr von Affoltern nach Obfelden und Bickwil lässt noch kaum ein Konzept erkennen. Mit einer Anpassung der Signalisationen liesse sich bereits einiges entschärfen. (Bild Bernhard Schneider)

Am 5. Juni, knapp drei Jahre nach dem Spatenstich, wurde der Autobahnzubringer in Obfelden und Ottenbach eröffnet. Zeit für einen Augenschein und das Einholen einer ersten Zwischenbilanz des Kantons und der beiden Gemeinden (siehe dazu Artikel auf Seite 3).

Der Augenschein mit dem Auto verlief problemlos, fand allerdings ausserhalb der Stosszeiten statt. Einzig die Verbindung zwischen Toussen und Ottenbach ist noch nicht in beiden Richtungen befahrbar, lässt sich aber – durch die Obfelder Dorfstrasse – entweder via Hirschen oder via Unterlunnern umfahren.

Grösstenteils noch offen sind die Massnahmen innerorts, die das Ziel verfolgen, möglichst viel Verkehr auf den Autobahnzubringer zu lenken. Bereits realisiert sind die Anschlüsse der nun untergeordneten Gemeindestrasse an die neuen Umfahrungsstrassen bei der Ottenbacher Fabrik, in Unterlunnern und beim Hirschen.

Eines der Hauptziele des Autobahnzubringers waren sicherere Schulwege. Die Situation in Obfelden ist in Planung und kann daher noch nicht beurteilt werden. Der Radweg von Ottenbach nach Obfelden verfügt nun über die erforderliche Breite. Einzig die Rampen der Unterführung beim Kreisel Rebgarten zwischen Langacher-, Obfelder- und Affolternstrasse sind recht steil geraten, was die Durchfahrt insbesondere bei starkem Regen nicht vereinfacht. Die Sicherheit zwischen den beiden Gemeinden ist aber sichtlich gesteigert worden.

Vor dem Bau des Autobahnzubringers führte der Fuss- und Radweg ab Affoltern beim Hirschen nach rechts in Richtung Bickwil und Ottenbach. Vor der neuen Verkehrssignalanlage geht auch der neue Weg rechts, allerdings wird er mit der Tafel «Ende Veloweg» markiert. Der offizielle Veloweg führt über die neue Strasse, die Ampel steht aber standardmässig auf Rot und ändert die Farbe erst nach längerem Warten. Geht man den Weg zu Fuss, endet er einige Meter später abrupt. Wer ortskundig ist oder über eine Navigationssoftware verfügt, überquert den Parkplatz vor der Landi, der spürbar nicht für den Fuss- oder Veloweg gedacht ist, und findet tatsächlich eine Verbindung nach Bickwil oder zur Postautohaltestelle oberhalb der Einfahrt in den – für Velos gesperrten – Tunnel.

Die Markierung der offiziellen Route ist so diskret geraten, dass sie kaum erkennt, wer sie nicht bereits kennt. Sie führt nach dem Überqueren der neuen Strasse – wenn die Ampel einmal auf Grün gewechselt hat – durch den schmalen Wartebereich der Postautohaltestelle. Vor der Abfahrt des Busses ist in Stosszeiten kaum an ein Durchkommen zu denken. Hat man diese Postautohaltestelle einmal erfolgreich durchquert, entdeckt man geradeaus ein Radwegzeichen, nach wenigen Metern gefolgt von einer «Ende Veloweg»- Markierung. Nun besteht die Wahl, entweder über die Brücke auf die neue Bickwiler Dorfstrasse zu fahren und von dort hoch zum unbefestigten Flurweg nach Ottenbach, der zumindest für Rennräder kaum benutzbar ist, oder steil hinunter via Rain- zur Ottenbacherstrasse.

Wer von Rickenbach oder einer der beiden Reussbrücken her mit dem Fahrrad kommt, stellt auf der Langacherstrasse fest, dass eine Radwegmarkierung hier eine einfache Verbesserungsmassnahme darstellen würde – die Strasse ist dazu breit genug. Beim Kreisel Langweid ist erneut Ortskenntnis gefragt, denn die Affolternstrasse geradeaus ist für den Radverkehr gesperrt. Der Weg zum Radweg führt über den Kreisel links nach Ottenbach mit unmittelbar anschliessendem U-Turn. Fazit: Der Veloverkehr ging beim Bau der Strasse teilweise vergessen, viele Probleme lassen sich aber mit Markierungen und – im Fall der Postautohaltestelle Bickwil – mit einem Ausbau des Warteraums und einer separaten Radwegführung beheben.

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