Ein Rückblick auf die letzten 50 Jahre
Eine unkonventionelle Rede in Kappel
Bei der Bundesfeier in Kappel gab es nebst Buffet und Musik des Ländlertrios Schuler-Wiget eine Rede von Gemeinderat Armin Vollenweider. Man hatte sich die Option offengehalten, die Feier bei zweifelhaftem Wetter nach drinnen verlegen zu können, und tatsächlich fand die Veranstaltung dann im Gemeindesaal statt. «Wir wollten ja nicht, dass uns plötzlich die Plastikbecher um die Ohren fliegen», scherzte Feuerwehr-Gruppenführer Christoph Fieni mit Blick auf die Wetterlage. Zusammen mit einem guten Dutzend anderer Feuerwehrmitglieder war er dieses Jahr für die Durchführung und die Bewirtung zuständig. Um was es bei der Bundesfeier im Wesentlichen geht, umriss Gemeinderat Renzo Küttel gegenüber dem «Anzeiger»: «Mir ist wichtig, dass wir zusammenkommen, uns ungezwungen unterhalten, miteinander die Nationalhymne singen und das Gesellschaftliche pflegen. Das Ganze soll nahe bei den Leuten sein.» Unkonventionell kam dann die Ansprache von Gemeinderat Armin Vollenweider daher, der auf ein Rednerpult verzichtete und sich während seines Vortrags frei im Saal bewegte. Stolze 733 Jahre werde unser Land nun alt, er beschränke sich bei seiner Betrachtung aber auf einen Rückblick auf die letzten 50 Jahre, die er selbst miterlebt habe. Es folgte ein mit scherzhaften Bemerkungen und Seitenhieben auf jüngste gesellschaftliche Entwicklungen gespickter Vortrag, der aber auch ernsthafte Inhalte vermittelte. So etwa, dass es nicht selbstverständlich sei, dass ein Land ohne Bodenschätze, direkten Meerzugang und Schwerindustrie regelmässig zum innovativsten Staat erkoren werde. Seine persönliche Meinung sei, dass unser Wohlstand auf der Neutralität aufgebaut sei, und dass man sich darauf besinnen solle, anstatt etwa eine Autobahn für 36 Stunden zu sperren, um darauf mit Kampfjets landen zu können.