Ein Zweckbau für die Feuerwehr Unteramt

Am vergangenen Montagabend informierten die Gemeinden Wettswil und Bonstetten mit der Feuerwehr Unteramt und der Kantonspolizei über ihr Bauprojekt im Schachen. Das letzte Wort hat die Bevölkerung am Urnengang vom 3. März.

So soll es künftig aussehen, das Feuerwehrgebäude mit Kapo-Stützpunkt im Bonstetter Schachen. (Visualisierung zvg.)
So soll es künftig aussehen, das Feuerwehrgebäude mit Kapo-Stützpunkt im Bonstetter Schachen. (Visualisierung zvg.)

«Kein Luftschloss» sei das geplante Feuerwehrgebäude, «sondern eine dringende Notwendigkeit», sagt Ueli Müller, Kommandant der Feuerwehr Unteramt. Für ihn stelle sich deshalb nicht die Frage, ob, sondern wann es kommt. Keines der bestehenden Depots sei alleine genug gross, um die Anforderung an eine Ortsfeuerwehr zu erfüllen, hält Benedikt Pöschel, Sicherheitsvorstand in Bonstetten, fest: «Zuwarten wäre grob fahrlässig.»

Rund 50 Einsätze fährt die Feuerwehr Unteramt pro Jahr. Innert zehn Minuten muss eine Ortsfeuerwehr im Alarmfall zehn Einsatzkräfte auf Platz bringen. In einer halben Stunde müssen es 30 sein. Das sei tagsüber schwierig, sagt Ueli Müller, zumal das Einsatzmaterial teilweise auswärts eingelagert sei und erst geholt werden müsse. Es fehlt an Parkplätzen für die einrückenden Feuerwehrleute, bei gemeinsamen Übungen nehmen allein die Personen- und Materialtransfers einen Drittel der Übungszeit in Anspruch. «Trainingszeit, die verloren geht», nennt das Ueli Müller. Eine Konzentration der Kräfte – ein Depot pro Tal – sei deshalb dringend nötig.

Dreistöckiges Gebäude ohne Keller

Zentral gelegen, verkehrstechnisch gut erschlossen und nicht zuletzt auch erschwinglich sei das Gewerbeland an der Ecke Stations-/Massstrasse, so Hanspeter Eichenberger, Gemeindepräsident von Wettswil. Problematisch ist einzig der lehmig-weiche Baugrund. Reibungspfähle sollen für Stabilität sorgen und auf eine teure Unterkellerung wurde verzichtet. «Es soll nicht ein Architekturdenkmal werden, sondern ein Zweckbau», betont Architekt Ueli Vetterli.

Im Erdgeschoss nehmen die Feuerwehr- und Polizeifahrzeuge einen Grossteil der Fläche ein. Im ersten Stock hat die Feuerwehr geschlechtergetrennte Garderoben – der Frauenanteil in der Feuerwehr Unteramt beträgt stolze zehn Prozent, Tendenz steigend – und die Zentrale, zuoberst dann noch ein Theoriesaal und Lagerräume. Zur Hauptsache wird das zweite Obergeschoss allerdings von der Kantonspolizei genutzt werden.

Wärme liefert die Holzschnitzelheizung der Primarschule. Weiter könnte der Bonstetter Verein Solarspar auf dem Flachdachdach eine Fotovoltaik-Anlage betreiben.

Über 120 Interessierte verfolgten die Ausführungen in der Aula der Sekundarschule im Schachen. Zum Projekt an sich gab es kaum kritische Voten. Mehr zu reden gab die Finanzierung und die Lasten-Verteilung zwischen den Träger-Gemeinden.

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