Einsprache aus Obfelden
Widerstand gegen Streichung der 2. Querung

Die Autobahnquerung in Affoltern ist heute stärker frequentiert, als dies Berechnungen ursprünglich prognostiziert hatten. Die Folge sind Rückstaus und Wartezeiten. Um Entlastung zu schaffen, gab der Kanton Zürich im Juni 2023 eine Planungsstudie in Auftrag, in der fünf Varianten geprüft wurden. Die Studienautoren kamen dabei zum Schluss, dass ein Ausbau der bestehenden Autobahnquerung die praktikabelste Lösung sei, weil sie am günstigsten ist und am wenigsten Beeinträchtigungen mit sich bringt. Geprüft worden war auch, eine neue Querung zu bauen oder die bestehende Velo- und Fussgängerbrücke umzunutzen. Diese Varianten hätten gemäss den Studienautoren jedoch sowohl für Landbesitzer als auch für das Ökosystem und das Landschaftsbild starke Einschnitte zur Folge («Anzeiger» vom 23. Mai).
Entsprechend dem Studienergebnis sollte die zweite Querung, die bereits 2009 in den Richtplan aufgenommen worden ist, im Rahmen der laufenden Teilrevision nun wieder gestrichen werden.
«Keine nachhaltige Lösung»
Nicht einverstanden mit diesem Entscheid ist die Gemeinde Obfelden. «Der Gemeinderat Obfelden hat beschlossen, im Rahmen der öffentlichen Auflage Einsprache gegen die Streichung der zweiten Autobahnquerung zwischen Obfelden und Affoltern einzureichen», heisst es in einem Newsletter. Die Gemeinde Obfelden lehne die geplante Streichung der zweiten Autobahnquerung im regionalen Richtplan Knonaueramt «entschieden» ab: «Die vorliegende Planungsstudie berücksichtigt die Auswirkungen auf Obfelden ungenügend und fokussiert sich in auffälliger Weise einseitig auf Affoltern», so die Einschätzung der Behörde.
Die bestehenden Verkehrsprobleme westlich der A4 seien längst Realität: «Stau in den Spitzenzeiten, zunehmende Verspätungen im öffentlichen Verkehr sowie dokumentierte Sicherheitsdefizite im Bereich des Autobahnanschlusses belegen den Handlungsbedarf klar und deutlich. Die ursprünglich vorgesehene zweite Autobahnquerung stellte eine gezielte Entlastungsmassnahme dar. Ihre ersatzlose Streichung und die Konzentration auf eine Optimierung des bestehenden Anschlusses sind aus Sicht der Gemeinde Obfelden keine nachhaltige oder bedarfsgerechte Lösung.»
Der Gemeinderat fordert nun, auf die Streichung zu verzichten und stattdessen «eine tragfähige, raumverträgliche Gesamtstrategie zu entwickeln, unter Einbezug aller betroffenen Akteure». Verkehrspolitische Entscheide dürften nicht zulasten einzelner Gemeinden getroffen werden, schreibt die Gemeinde. (lhä)