Er hält Orientierungshilfen für Wandernde in Schuss

Unterwegs mit Wanderweg-Kreisleiter Ueli Beyeler in Obfelden

Kreisleiter Ueli Beyeler in Obfelden an der Arbeit. Für das Schild genügt oft der Putzlappen. (Bild Werner Schneiter)
Kreisleiter Ueli Beyeler in Obfelden an der Arbeit. Für das Schild genügt oft der Putzlappen. (Bild Werner Schneiter)

Wanderland Schweiz: Fast 60 Prozent der Bevölkerung ab 15 Jahren wandert regelmässig, also etwa vier Millionen Menschen. Sie finden eine reiche Auswahl an Möglichkeiten. Das Land zählt etwa 65 000 km beschilderte Wanderwege, der Kanton Zürich rund 3000 km. Wanderwege müssen nicht nur unterhalten werden. Wichtig ist auch ein guter Zustand der gelb leuchtenden Orientierungsschilder. Im Kanton ­Zürich besorgen das die Ortsmitarbeitenden des Vereins Zürcher Wanderwege in 33 Kreisen, die zirka 150 Gemeinden umfassen. Der Bezirk Affoltern zählt die drei Kreise Affoltern Nord, Affoltern Reuss und Affoltern Süd. Der Verein Zürcher Wanderwege hat etwa 6500 Mitglieder, die einen Jahresbeitrag leisten. Finanziell unterstützt wird der von der ehemaligen Regierungsrätin Ruth Genner (gp) präsidierte Verein auch vom Kanton Zürich und von der Zürcher Kantonalbank.

Wir sind mit Ueli Beyeler unterwegs, dem Kreisleiter von Affoltern Reuss. Das Gebiet umfasst Affoltern, Maschwanden, Mettmenstetten, Obfelden und Ottenbach. Jede Gemeinde wird von einem Ortsmitarbeiter oder einer -mitarbeiterin betreut. Sie laufen die Routen ab und prüfen den Zustand der Orientierungstafeln. Sie reinigen oder ersetzen diese bei Beschädigungen. Ueli Beyeler hat fertig beschrifteten Ersatz zu Hause. «Manchmal male ich auch verblichene Stellen nach», ergänzt er, der diese Tätigkeit seit nunmehr 23 Jahren wahrnimmt, seit 15 Jahren als Kreisleiter. Mit grosser Freude, auch weil er – zusammen mit Ehefrau Regula – selber gerne wandert. Und dabei mit Wanderfreaks in Kontakt kommt. «Mähe ich das Gras rund um die Beschilderungen oder bessere eine Tafel aus, so ernte ich immer wieder Lob für diese Tätigkeit», sagt der ­75-jährige, ehemalige Mitarbeiter des Obfelder Regiebetriebes.

Persönlich betreut Ueli Beyeler in der Funktion des Ortsmitarbeiters die Orientierungstafeln in Maschwanden und in Obfelden. Sind grössere Schäden vorhanden, eine umgeknickte Stange zum Beispiel, so meldet der Kreisleiter den Schaden im Werkhof des kantonalen Tiefbauamtes in Affoltern. Dort wird dann für Ersatz gesorgt. Vandalenakte kommen nicht oft vor. «Lästig, weil an den Tafeln nur schwer entfernbar, sind Kleber», fügt Ueli Beyeler bei. Er kontrolliert ausserdem sogenannte Rhomben, die Wandernden nach Passieren der Orientierungstafeln eine weitere Orientierungshilfe bieten. An Bäumen dürfen diese Rechtecke mit gleich langen Seiten nur eingezeichnet, an Pfosten können sie als Tafel angeschraubt werden. Insgesamt ist der Zustand der Beschilderungen gut – auch deshalb, weil diese vor zwei Jahren im ganzen Kanton ausgewechselt worden sind.

Ueli Beyeler liebt diese Arbeit in freier Natur, die eher bescheiden entschädigt wird und bei ihm zwei bis drei Wochen Arbeit pro Jahr ausmacht. Nicht so sein Ding ist die Digitalisierung. In den Gemeinden seines Wirkungskreises, der etwa 60 km Wanderwege umfasst, mussten 60 Wegweiser fotografiert werden – zuhanden der Wanderweg-Geschäftsstelle in Stäfa. Zuletzt erwähnt er auch die auf Tafeln angepassten Wanderzeiten. Heute wird für die Wanderstunde 4 km berechnet, früher 4,2 km. Mehr «Genuss- statt Kampfwandern» lautet heute also die Devise.

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