Erneute Diskussion um Wigarteweg

Gemeindeversammlung Hausen sagt im zweiten Anlauf Ja zur Sanierung

Wird von der Gemeinde auf einer Länge von 140 Meter mit einem Trottoir und einem Wanderweg versehen und im restlichen Teil im Rahmen einer Überbauung auf 3,5 Meter Breite ausgebaut: der Wigarteweg in Hausen. (Bild Daniel Vaia)
Wird von der Gemeinde auf einer Länge von 140 Meter mit einem Trottoir und einem Wanderweg versehen und im restlichen Teil im Rahmen einer Überbauung auf 3,5 Meter Breite ausgebaut: der Wigarteweg in Hausen. (Bild Daniel Vaia)

Die Gemeinde Hausen kann den Wigarteweg nun doch sanieren. Die Gemeindeversammlung bewilligte am Mittwochabend eine abgespeckte Version mit grosser Mehrheit. Eine erste, umfangreichere Vorlage war im Juni noch abgelehnt worden. Eine längere Diskussion gab es allerdings auch diesmal. Sie ist Ausdruck der in Hausen auf Gemeindeebene gewohnt sehr lebendigen direkten Demokratie. Das zeigt sich auch bei der Zahl der Bewerbungen rund um die Gesamterneuerungswahlen im nächsten März: Sowohl bei der Besetzung des Gemeinderats als auch bei der Besetzung des Gemeindepräsidiums zeichnet sich eine Kampfwahl ab.

Im Mittelpunkt der von 70 Stimmberechtigten besuchten Gemeindeversammlung stand indes der Wigarteweg, derzeit noch ein gekiester Flur-, Fuss- und Wanderweg. Die Gemeinde muss den Weg aufgrund einer rechtlichen Verpflichtung gegenüber dem Kanton aus dem Jahr 2014 als «normgerechten Fussweg» ausbauen. Damals verzichtete der Kanton im Gegenzug auf die Forderung nach einem zweiten Trottoir entlang der Albisstrasse zwischen dem Restaurant Löwen und dem Mitteldorfweg.

Sorge um Missbrauch als Veloweg

Die am Mittwoch von Gemeinderat Sven Kammer vorgestellte überarbeitete Lösung für die Sanierung des 140 Meter langen Wegstücks ist mit geschätzten Kosten von 406000 Franken deutlich billiger als die ursprüngliche Version, welche 617000 Franken gekostet hätte. Erreicht wurde dies durch den Verzicht auf durchgehende Breite von 3,5 Meter, weniger bzw. keine Stützkonstruktionen (Hanglage) und eine Anpassung an die bestehenden Geländestrukturen. Die neue variable Wegbreite (zirka 1,70 m fürs Trottoir und 1,20 m für den Wanderweg) entspricht weitgehend den heutigen Massen. In der Diskussionsrunde zeigte sich jedoch, dass manchen Stimmberechtigten auch die abgespeckte Version noch zu massiv ist. Befürchtet wurde von Votanten der Verlust des Charakters des aktuellen Wegleins sowie ein Missbrauch der künftig rollstuhlgängigen Strecke als Veloweg – trotz Fahrverbots. Einzelne Voten gingen bei ihren Ausführungen so weit ins Detail, dass Gemeindepräsident Stefan Gyseler zwischendurch fragte: «Es wird immer komplizierter, bin ich der Einzige, der nicht alles versteht?» Er wars nicht.

Ein aus der Versammlung heraus gestellter Antrag, die Breite des Wegs auf maximal zwei Meter Belag zu beschränken und die darüber hinaus gehende Breite unverändert zu lassen, wurde schliesslich mit 8 Ja gegen 49 Nein (bei 8 Enthaltungen) abgelehnt. Der Antrag des Gemeinderates wurde dafür mit grosser Mehrheit gutgeheissen, bei wenigen Gegenstimmen.

Einstimmig gutgeheissen wurde das Budget 2026. Es sieht bei Einnahmen und Ausgaben von fast 27 Millionen Franken einen Einnahmenüberschuss von 242000 Franken vor. Ebenso einstimmig Ja sagten die Stimmberechtigten zum unveränderten Steuerfuss von 90 Prozent. Wie Gyseler dazu erklärte, dürfte der Steuerfuss selbst angesichts der massiven Investitionen in den nächsten Jahren von 56,3 Millionen Franken (v. a. Sporthalle, Infrastruktur, Wasser, Abwasser) und Schulden von zirka 39 Millionen Franken beibehalten werden können. Allerdings müsse man vielleicht auch mal über den Verkauf der einen oder anderen gemeindeeigenen Liegenschaft nachdenken – «auch wenn manche da andere Ansichten haben dürften».

Diskussionslos durchgewunken wurde die Kreditabrechnung für die Sanierung des Reservoirs Huebersberg (352000 Franken).

Kampfwahl bei Erneuerungswahlen

Zum Schluss gab Gyseler erste Eckdaten zu den bevorstehenden Gesamterneuerungswahlen im nächsten März bekannt. Danach haben sich bis zum Ablauf der Frist für die Einreichung von Wahlvorschlägen für den siebenköpfigen Gemeinderat neun Personen gemeldet. Es wird somit zu einer Kampfwahl kommen, ebenso ums Gemeindepräsidium. Es hätten sich dafür eine Kandidatin und ein Kandidat gemeldet, so Gyseler, der selber nicht mehr antreten wird. Für die übrigen Gremien gebe es exakt so viele Bewerberinnen und Bewerber wie Sitze, in der Primarschulpflege sei sogar noch ein Sitz vakant. Die Kandidatennamen werden am 5. Dezember publiziert.

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