Feuerwehr zum Anfassen

Die Hauptübung der Stützpunktfeuerwehr Affoltern bot Aufklärung, aber auch Spektakel

Mit dem Feuerlöscher lassen sich kleinere Brände ideal bekämpfen.

Mit dem Feuerlöscher lassen sich kleinere Brände ideal bekämpfen.

Die Fussgängerzone war gut besucht.

Die Fussgängerzone war gut besucht.

Die Gelegenheit, ein echtes Auto auseinanderzuschneiden, dürfte so schnell nicht wieder kommen. (Bilder Nico Ilic)

Die Gelegenheit, ein echtes Auto auseinanderzuschneiden, dürfte so schnell nicht wieder kommen. (Bilder Nico Ilic)

Am vergangenen Samstag lud die Feuerwehr Affoltern zur traditionellen Hauptübung ein. Dieses Jahr wählten die Verantwortlichen ein neues Konzept: Statt einen Einsatz zu simulieren, präsentierte die Feuerwehr an verschiedenen Posten in der Fussgängerzone ihre Arbeit. Dabei konnten die Besucherinnen und Besucher nicht nur zuschauen, sondern selbst aktiv werden.

Anfassen und Ausprobieren

«Unser Motto lautete: Komm vorbei und probiere es selbst aus», erklärt Michael Huber, Medienoffizier der Feuerwehr Affoltern. Und das Angebot wurde rege genutzt: Ob schweres Rettungswerkzeug oder Sanitätsmaterial – alles durfte angefasst und ausprobiert werden.

Besonders eindrücklich war ein ausgedientes Auto, das mit hydraulischem Rettungsgerät aufgeschnitten werden konnte. Genau so arbeitet die Feuerwehr, wenn bei einem Verkehrsunfall Menschen eingeklemmt sind. Gleich daneben zeigten die Sanitäterinnen und Sanitäter, wie eine Reanimation abläuft – eine Übung, die im Ernstfall über Leben und Tod entscheiden kann. Am Nachbarposten wiederum standen echte Feuerlöscher bereit, damit die Besucherinnen und Besucher ein Gefühl dafür bekamen, wie man einen kleinen Brand löscht. Für die jüngsten Gäste war ebenfalls gesorgt: Eine aufgemalte Strasse konnte mit Gokarts befahren werden, was für strahlende Gesichter sorgte. Und bei einem weiteren Posten wartete eine Geschicklichkeitsübung mit Hebekissen – Technik, die im Ernstfall tonnenschwere Lasten anheben kann.

Begeisterung bei Gross und Klein

Das Konzept ging auf: Die Fussgängerzone war über die ganze Dauer gut gefüllt. Familien mit Kindern, Feuerwehrbegeisterte und Neugierige liessen sich die Gelegenheit nicht entgehen, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. «Es ist immer wieder schön zu sehen, wie gross das Interesse ist. Manchmal weiss man gar nicht, ob die Kinder oder die Eltern noch grössere Augen machen», meinte ein Feuerwehrmann schmunzelnd, während er Besucher durch eine Übung begleitete. Viele nutzten die Chance, mehrere Posten zu besuchen, Fragen zu stellen und ins Gespräch zu kommen. So entstand ein lebendiger Austausch zwischen Bevölkerung und Einsatzkräften. Die Feuerwehr Affoltern ist für die Bekämpfung von Waldbränden speziell ausgerüstet. Entsprechend präsentierte sie vor Ort ihren Waldbrandanhänger, der unter anderem spezielle Schläuche, Löschrucksäcke, Werkzeuge und Material für den Einsatz im schwierigen Gelände enthält. Das Interesse an diesem speziellen Gerät war sehr gross.

Immer einsatzbereit

Trotz des Grossaufgebots von 65 Feuerwehrangehörigen blieb die Einsatzbereitschaft jederzeit gewährleistet. «Wir haben die Fahrzeuge so positioniert, dass wir im Ernstfall sofort losfahren könnten», betont Medienoffizier Michael Huber. Glücklicherweise wurde diese Vorsicht nicht benötigt – die Veranstaltung konnte ohne Unterbruch durchgeführt werden.

Die Besucherinnen und Besucher nahmen nicht nur spannende Eindrücke mit nach Hause, sondern auch neues Wissen und praktische Erfahrungen, die im Notfall entscheidend sein können. Für die Feuerwehr Affoltern wiederum war es eine Gelegenheit, ihre Arbeit sichtbar zu machen, Vertrauen zu stärken – und vielleicht den einen oder anderen Nachwuchs für den aktiven Dienst zu gewinnen.

«Wir haben die Fahr-zeuge so positioniert, dass wir im Ernstfall sofort losfahren könnten.»

Michael Huber, Medienoffizier Stützpunktfeuerwehr Affoltern

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