Für die Bedürfnisse von Kindern konzipiert

Beim Bau des neuen Vierfachkindergartens Räsch in Obfelden wurde Schweizer Holz verwendet

Der Holzbau des neuen Kindergartens Räsch in Obfelden, ein beeindruckendes und innovatives Bauwerk; vorne das «Bachbett». (Bilder Salomon Schneider)

Der Holzbau des neuen Kindergartens Räsch in Obfelden, ein beeindruckendes und innovatives Bauwerk; vorne das «Bachbett». (Bilder Salomon Schneider)

Die Spielgeräte wurden rege getestet, die Holzhocker zeigten sich als bequeme Sitzgelegenheit.

Die Spielgeräte wurden rege getestet, die Holzhocker zeigten sich als bequeme Sitzgelegenheit.

Er sieht aus wie ein überproportionaler, einstöckiger Bau, der neue Kindergarten Räsch. Quadratisch, mit hohen Fenstern und grossem Vordach macht das Gebäude schnell auf sich aufmerksam. Melk Nigg, der Architekt des Schulhauses erklärt: «Meiner Ansicht nach ist es die Hauptaufgabe des Architekten zuzuhören und sich am Entstehungsort des Gebäudes umzusehen. In diesem Fall habe ich aber nicht nur die Bedürfnisse der Bauherrschaft abgeholt, sondern vor allem auch jene der Kleinkinder. Kinder brauchen Geborgenheit – sie wollen sich sicher fühlen. Deshalb habe ich beim Entwurf das grosse Dach konzipiert, mit dem grossen Vordach, das nicht nur Schutz vor Wind und Wetter bietet. Der zweite Stock bietet sich zudem als Rückzugsort an. Er ist weniger hoch, aber mit den Dachfenstern sehr hell.» Dass Melk Nigg sich primär an den Bedürfnissen der Kinder orientiert hat, zeigt sich beispielsweise an den Fenstern für den ersten Stock. Sie gehen nur gut einen Meter über den Etagenboden hinaus. Kinder können also ganz normal hinausschauen, während Erwachsene nur den Boden vor dem Schulhaus sehen. So war das alles umspannende, gerundete Dach möglich.

Holzbau im Grünen

Dass es sich um einen Vollholzbau handelt, hat verschiedene Gründe. Für Melk Nigg als Architekten gab es keine Alternative zum Baumaterial Holz: «Ein Gebäude muss sich in seine Umgebung einpassen. Der Kindergarten Räsch liegt im Grünen, am lauschigen Lindenbach. An diesem Ort ein Betongebäude hinzustellen, hätte meiner Vorstellung vom Zusammenwirken zwischen Gebäude und Umgebung komplett widersprochen. Zudem ist Holz ein weiches Material, das sich optimal für Kinder eignet. Natürlich sieht man beim Holz auch Spuren früherer Generationen. Und das soll auch so sein, denn ein Kindergarten ist ein Ort des Lebens.»

Der Kindergarten werde zwischen 50 und 100 Jahren halten und sei so konzipiert, dass die Decken einfach abgenommen und zusätzliche Werk-, Strom- und andere Leitungen für zukünftige Technologien einfach eingezogen werden können. Melk Nigg war an der Eröffnung des Kindergartens die Freude am Resultat anzusehen: «Ich bin extrem stolz, auf die Bauherrschaft, die Gemeinde und natürlich das Resultat, das nicht besser hätte sein können.»

Engagiertes Behördenmitglied

Als Präsident der Kindergarten-Baukommision hat Martin Birrer den Schulhausbau vorbereitet und koordiniert. Dafür sprach ihm der Primarschulpflegepräsident Werni Kurt ein grosses Kompliment aus. «Martin Birrers Kinder haben sicher ab und zu die Mutter am Sonntagmorgen gefragt, wer der fremde Mann am Frühstückstisch sei», meinte Werni Kurt scherzhaft und fügte an: «Martin hat nicht nur am Abend an zahlreichen Sitzungen teilgenommen, sondern auch tagsüber immer wieder Termine wahrgenommen. Ohne sein beispielloses Engagement hätte der Kindergarten Räsch weder so gut noch so schnell realisiert werden können.» Bleibt zu hoffen, dass die Knirpse ihre Kindergartenjahre hier geniessen.

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