Glücklich, wer in Ottenbach wohnt

Neujahrsanlass mit kleiner Umfrage und einem Baumaterial-Instrumentalisten

Gemeindepräsidentin Gaby Noser Fanger mit (v.l.) Peter Seematter, Holger Nierhaus und alt Nationalrat Rolf Hegetschweiler.

Gemeindepräsidentin Gaby Noser Fanger mit (v.l.) Peter Seematter, Holger Nierhaus und alt Nationalrat Rolf Hegetschweiler.

Während des Apéros riche ergab sich ein reger Austausch. (Bilder Werner Schneiter)

Während des Apéros riche ergab sich ein reger Austausch. (Bilder Werner Schneiter)

Künstler Georg Wiesmann begeisterte das Publikum mit virtuosem Spiel.

Künstler Georg Wiesmann begeisterte das Publikum mit virtuosem Spiel.

Früher wurde das neue Jahr in der Kirche begrüsst, jetzt im Gemeindesaal: Gegen 200 Einwohnerinnen und Einwohner folgten am Sonntag im Gemeindesaal der Einladung des Kulturvereins und der Politischen Gemeinde Ottenbach, um auf 2024 anzustossen. Gemeindepräsidentin Gaby Noser Fanger nutzte diese Gelegenheit, um Antworten zur Befindlichkeit von Bewohnerinnen und Bewohnern publik zu machen – eine zuvor durchgeführte Umfrage, weder repräsentativ noch wissenschaftlich untermauert, aber eine, die – auf die Leinwand projiziert – deutlich zum Ausdruck brachte, wie gross die allgemeine Zufriedenheit im Dorf ist.

Herrliche Landschaft und Zusammenhalt

Das haben Jüngere und Ältere fast übereinstimmend kundgetan. So freuen sich auffallend viele über die Spräggele, ein Ur-Brauch im Dorf jeweils im Dezember – und über das Umfahrungsfest im Juni 2023. Man schätzt die vielen Anlässe, die Kreativität, die Bibliothek, die Vereine, die mitunter den Kitt für den Zusammenhalt bilden. Und der ist offenkundig vorhanden. Da war vom «lässigen Dorf» die Rede, von sinnstiftender Freiwilligenarbeit, von mannigfaltigen Freizeitmöglichkeiten – und von viel Natur mit ihren Schutzgebieten, von Abendsonne und herrlicher Landschaft an der Reuss. Auch die ausgesprochene Freundlichkeit wurde erwähnt, und dass auf der Strasse gegrüsst wird. Wer etwas gibt, erhält immer auch etwas zurück, wurde betont; Pfarrer Volker Schnitzler schwärmte vom herzlichen Empfang, den man ihm bereitet hat. «Ich möchte hier nicht wegzügeln», fasste ein Mädchen zusammen, während sich Gemeindeschreiberin Jasmin Haller über die neu aufgebaute Verwaltung freut und den damit zusammenhängenden frischen Wind. Derweil freut sich Katharina Gessler über zwei kommende Ausstellungen mit Werken ihres verstorbenen Ehemanns und Künstler GeGe zu seinem 100. Geburtstag.

Glücklich also, wer in Ottenbach wohnt. Fehlt denn überhaupt etwas? Während ein Befragter sagte, ihm falle nichts ein, wünscht sich eine Frau ein Ärztehaus und einen grossen Spielplatz für Kinder. «Und eine Kreuzung, die nicht holpert», ergänzte der Samichlaus im Filmbeitrag und zog die Lacher auf sich. Laut Gaby Noser Fanger geht es mit der Strassenumgestaltung vorwärts. Ab Mai wird auf der Kantonsstrasse Tempo 30 umgesetzt – früher als geplant. Auch der Bau von neuem Schulraum kann an die Hand genommen werden, nachdem zwei Rekurse abgelehnt worden sind.

2024 ist Ottenbach reich an Veranstaltungen: Sie reichen vom Lesetag über die Schweizer Meisterschaft der Pontoniere Ende Juni und dem Oktoberfest bis zum Adventsfenster, wie Marlis Schumacher, die Präsidentin des Kulturvereins, unter anderem festhielt.

Virtuoses Spiel mit Klarisax und Saxonette

Der Tüftler und Musikinstrumentalist Georg Wiesmann aus Nidau bei Biel zeigte, wie man auf nicht konventionelle Art Musik machen kann. Als er während der Pandemie nicht auftreten konnte, entdeckte er während einer Sanierung in seinem Haus Baumaterialien mit viel Potenzial für ungewohnte Töne und Nonsens-Songs: Dazu dienten Rohre, Röhrchen und Coca-Cola-Flaschen, die er virtuos bespielte. Er nannte sie Blubbophon, Klarisax oder Saxonette – eine Mischung aus Klarinette und Saxofon.

Kleine rote Röhrchen sind für ihn schlicht Shrimps – ein Solo-Spektakel, welches vom Publikum kräftig beklatscht wurde, ehe es beim Apéro riche den Zusammenhalt weiter zementierte.

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