Hauptübung mit viel Unterstützung
Jugendfeuerwehr des Bezirks verabschiedet Ausbildungschef Ueli Müller
Brand mit Personenrettung, Lösch- und Leitereinsatz, den Weg durch ein Labyrinth finden und schliesslich noch eine ABC-Intervention wegen eines Chemieunfalls: Die Kinder- und Jugendfeuerwehr Bezirk Affoltern (JFW-AAA) war vergangenen Samstag bei ihrer Hauptübung in Obfelden gefordert. Genauso ihr langjähriger Ausbildungschef Ueli Müller, denn dieser hatte zum Abschied von seinem Posten sämtliche fünf Übungsteile an vorderster Front aktiv mitzumachen. Die Bilanz, die Übungsleiter David Elsener und Dominik Scaglioso, Kommandant der JFW Bezirk Affoltern, zum Schluss ziehen konnten, fällt positiv aus – doppelt einwandfrei, denn die rund 70 an der Hauptübung eifrig mitmachenden Kinder und Jugendlichen, wie auch der sein Wissen und Können zupackend beweisende Ueli Müller, haben ihre Sache gut gemacht.
«Im Zendenfrei brennt es und eine Person steckt in einem Schacht fest»
Die diesjährige Hauptübung der JFW-AAA begann, wie alle acht Übungen übers Jahr, um 14 Uhr mit dem Dienstantritt. Eines allerdings war diesmal speziell: Zum Abschied von Ausbildungschef Ueli Müller, der seinen Posten definitiv an Nachfolger David Elsener übergibt, war dieser während der gesamten Übung aktiv in die verschiedenen Einsatzgruppen eingebunden. So wurde den in stattlicher Zahl erschienenen Zuschauern einiges geboten: Als Szenario des ersten Übungsteils wurde zum einen ein «Brand» in den Innenräumen der Mehrzweckhalle Zendenfrei gemeldet, zum zweiten, dass eine Person in einem hohen Schacht steckt, ohne dessen rettenden Rand erreichen zu können. Der Einsatz gestaltete sich «gespenstisch», denn die Brandbekämpfung und die Suche nach der zu rettenden Person hatten Müller und die JFW-Einsatzgruppe unter Atemschutz vorzunehmen. Das heisst: Man atmete während des Einsatzes durch einen Dummy-Pressluftatmer und mittels eines Maskenschildes über den Helmvisieren wurden die Sichtverhältnisse eines mit Rauch gefüllten Raumes simuliert. Fazit: Die feststeckende Person konnte rasch gerettet, der «Brand» ebenso schnell gelöscht werden.
TLF-Löscheinsatz, Rettung über die Leiter und ein ABC-Einsatz
Im Eilschritt ging es für Ueli Müller zum nächsten Einsatzort, wo bereits die nächsten Gruppen der Kinder und Jugendlichen der JFW-AAA auf seine Anweisungen warteten: Das Schulhaus Chilefeld stand in Flammen, es war ein Löscheinsatz mittels Tanklöschfahrzeug zu leisten. Schnell wurde ein Schlauch verlegt, um den vermuteten Brand unter Kontrolle zu bringen. Und hier zeigten sich dann auch die «Kleinen» ganz gross, denn die jüngsten JFW-AAA-Mitglieder von Zug eins hatten die Ehre, den Löscheinsatz zu eröffnen und ihr Können zu präsentieren. So wurde mit dem Schnellangriff das «Feuer» rasch gelöscht.
Gleich anschliessend zeigten die älteren JFW-ler die Rettung einer steigunfähigen Person. Ueli Müller erkundete kurz die Situation, um dann die Einsatzgruppe anzuweisen. So konnte nach wenigen Minuten die Rettung als ausgeführt zurückgemeldet werden.
Kaum erfolgreich erledigt, war der Weg durch ein Labyrinth zu finden und schliesslich gab es auch noch eine ABC-Intervention wegen eines Chemieunfalls. Auch diese beiden Aufgaben wurden souverän gemeistert.
«Ueli Müller kann man nichts vormachen»
Nach beendeter Hauptübung konnte Kommandant Dominik Scaglioso seine junge Truppe loben: «Die Kinder und Jugendlichen haben es sehr gut gemacht. Sie haben zügig und koordiniert gearbeitet, und jeder hat seine zugeteilte Aufgabe gemeistert.» Gleiche Anerkennung erhielt auch der scheidende Ausbildungschef: «Ueli Müller hat mustergültigen Einsatz geleistet. Dem langjährigen Feuerwehrmann sowie schweizerischen -Instruktor und Instruktoren-Ausbilder GVZ kann man eben nichts vormachen. Er verfügt über ein immens grosses Wissen und Können. Ihm gebührt grosser Dank für seinen jahrelangen Einsatz für unsere JFW-AAA und die stets hervorragend und akribisch vorbereiteten tollen Übungen.»
Von Müller selbst ernteten die Kinder- und Jugendlichen der JFW-AAA ebenfalls hohe Wertschätzung: «Man hört manchmal Negatives, wenn heute von Jugendlichen die Rede ist... eines ist sicher: Die Kinder und Jugendlichen der JFW Bezirk Affoltern zeigen sich stets willensstark, wissbegierig und höchst motiviert. Es ist eine Freude, mit ihnen zu arbeiten.»
Der Zurücktretende selbst trat Anfang März 2015 sein Amt als JFW-AAA-Ausbildungschef an. Nach acht Jahren hat er im vergangenen Jahr den Posten an Nachfolger David Elsener übergeben und diesen bis zu dieser Hauptübung beratend begleitet. «Mit David habe ich einen sehr fähigen Nachfolger, dem ich für die auf ihn zukommenden Aufgaben nur das Beste wünsche. Ich bin allerdings vollkommen überzeugt, dass er diese bestens meistern wird», hält Müller zum Schluss fest. Als Offizier der FW Unteramt wird er der Feuerwehr aktiv weiter treu bleiben.